Samstag, 30. September 2017

Herbsttage in Calla (7)





Gestern begann das "Clifden Arts Festival"  und wir waren - wie in den vergangenen Jahren -  zum Opening!
Der Irische Präsident, Michael D. Higgins lies es sich nicht nehmen, das 40igste Festival selbst zu eröffnen.  Wir haben uns erzählen lassen, dass Mr. Higgins ohnehin sehr gerne in Connemara weilt und in Roundstone Urlaub macht, wenn seine Zeit es zulässt.  Dennoch: hoher Besuch für Clifden!  


Das Programm ist abwechslungreich, die Reden auch für uns, grösstenteil verständlich.
Der Präsident spricht unterhaltsam, flicht immer wieder Irisch in seine Sprache ein und erntet viel Zustimmung und Beifall. Er ist humorvoll und er ist ein Essayist und  Dichter! Seine Gedicht tragen Titel wie: "The death of the Red Cow" oder "The Ass", eine Ode an einen Esel!  Wenn das nicht Humor ist! Mr. Higgins ist - mit seinen 1,63 m - ein kleiner - aber spürbar großer und beliebter Präsident!
 Die Darbietungen können sich sehen und hören lassen! Schulklassen spielen in großem Orchester begeistert irische Musik, trommeln zu Weltmusik und eine Performance am Trapez läßt die letzte Stimme im Saal verstummen :)  Dieser ist praller gefüllt als in den letzten Jahren und die Stimmung  fast etwas feierlich!  Wir fühlen uns der "community" schon ein wenig zugehörig, obwohl wir an diesem Abend niemanden kennen, d.h. die, die wir kennen, nicht hier sind :) Auch Michael und Iris können wir unter den Menschen nicht finden.







Beim Verlassen des Saals drückt der irische Präsident den Menschen die Hand!  Ich selbst komme in diesen Genuß und fühle mich doch ganz schön stolz!!!  Dass er mir aber auch gleich - wie eine Freundin zu Hause in Deutschland - unkte, die irische Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt habe, konnte ich - leider - nicht bestätigen!  Ich hätte sie sofort angenommen :)


Danke, Mr. President! You made me feel Irish for a moment :)


Am Nachmittag waren wir in Clifden durch einige Ausstellungen gelaufen. Am besten gefallen hat uns die Hauptausstellung von Mick O’Dea, dem derzeitigen Präsidenten der Royal Hibernian Academy (RHA)


Es  soll dieses 40ste Festival unter besonderem Glanz stehen: über 100 Veranstaltungen in 11 Tagen!  Das ist wirklich ambitioniert für eine so kleine Stadt wie Clifden. Was uns jedoch bei der Auswahl - zumindest der musikalischen Darbietungen - auffällt: es ist eher ein biederes Programm;  keine wirklich bekanntere Gruppe. KILA, für die wir schon Karten gekauft haben, scheint der Haupt-gig zu sein und wir hoffen, dass wir richtig getippt haben!


Jedenfalls kommt das Festival in diesem Jahr sehr gelegen. So werden wir die Tage, wenn sie denn weiterhin so unbeständig und kühl bleiben, der irischen Kunst widmen!  




Soul Spirits

That time ismeasured
is of noconsequence
in the praise flutterings
of a butterfly

As it adorns a day.
Flashes of cerulean blue
of orange frilled white,
fritillaries effervescing in sun drenched air.

An exultate to be imagined
not touched
as a frisson of legs hook on your finger
and wings close in a silent clap

Ita O'Donovan
aus Weird, Wet & Wild



Herbsttag in Calla (6)

SILENCE

There are no words for the deepest things. Words become feeble when mystery visits and prayer moves into silence. In post-modern culture the ceaseless din of chatter has killed our acquaintance with silence. Consequently, we are stressed and anxious. Silence is a fascinating presence. Silence is shy; it is patient and never draws attention to itself. Without the presence of silence, no word could ever be said or heard. Our thoughts constantly call up new words. We become so taken with words that we barely notice the silence, but the silence is always there. The best words are born in the fecund silence that minds the mystery.

John O'Donohue
Excerpt from ETERNAL ECHOES

  Gerard Dillon,  eine meine schönsten Entdeckungen dieser Wochen. Zu ihm später noch mehr...




13.09.2017
Das Warten auf besseres Wetter haben wir - für den Moment auf alle Fälle- aufgegeben. Es gibt keine Beständigkeit und es regnet oft und es ist sehr kühl geworden. Gestern hatten wir 10° und ich wurde erst warm, als ich im Bett auf der Heizdecke lag :)  Also werden wir Inislacken wohl vertagen müssen!


 Bog Road und Brigit's Garden
Von Iris wissen wir ja nun mehr über Susan und beschließen,  eine der Freundinnen, die sie besonders gut kannte, die Gründerin von Brigit's Garden, zu besuchen.  Susan war auch an diesem Ort - mit ihrer großen spirituellen Seite - gestaltend tätig und wir möchten dort ein wenig auf ihren Spuren gehen und mehr über sie erfahren!

Wir haben früher diesen Garten schon besucht und waren ausgesprochen begeistert - aber nun bekommt er noch einmal eine ganz andere Bedeutung.

Wir nehmen nicht die Hauptstraße - den direkten Weg nach Roscahill, sondern eine der kleinen Bogstraßen!



…. "Die Berge von Connemara wirken wie aufeinander geschichtete Stapel eines zarten  Blaus: es ist beinah, als müsse man bloß die Hand ausstrecken, um sie zu sich heranzuziehen. Kein Objekt tritt hervor: Bäume, Steine, Felder und Inseln haben sich im dunstigen Blau vergessen…"
John O'Donohue




Wir beobachten Torfstecher in der Ferne. Lange wird nicht mehr abgebaut werden, denn auch Irland hat ein Einsehen mit seiner Umwelt. Moore wachsen extrem langsam, ca. 1 mm pro Jahr, was bedeutet, dass es 1000 Jahre dauert, um einen einzigen Meter Torf zu erzeugen!!!
Wegen dieses langsamen Nachwachsens erholten sich auch Moore nach Renaturierungsversuchen nur sehr langsam.  Neue Zulassungen für das Torfstechen werden somit nur noch selten und mit großen Auflagen erteilt.

Die gesamte Landschaft ist von Bächen, kleinen und größeren Flüssen und von Seen durchzogen, auf denen die Teichrosen ihre Blüten im Moment geschlossen halten.
Ein wundervolle, tief melancholische Landschaft! Ich liebe sie  so sehr und kann mich nicht satt sehen an den kleinen Wundern, die sie bereithält, wenn man beim Durchfahren einmal anhält, aussteigt und die Blicke wandern läßt!


Brigit’s Garden – auf den Spuren des keltischen Erbes




 Auf eindrucksvolle Art und Weise entführt Brigit’s Garden uns auf eine Reise, die entlang der Spuren des keltischen Erbes führt und widmet sich  mit vier Gärten dem Zyklus der Jahreszeiten. Jeder Garten geht auf eines der bekannten keltischen Feste ein und gewährt so einen Einblick in die Vergangenheit. Auf eindrucksvolle Art ist es  gelungen, Gärten zu schaffen, die die Historie aufleben lassen, den Besonderheiten einer Landschaft aber nicht die Türen verschließen. 

Auf unverwechselbare Art präsentiert er sich als ein Ort, der das Leben mit den Zügen der Natur verbindet und sich zugleich der Schönheit und den unterschiedlichen Zyklen widmet. Es ist ein Ort, der  den Sinnen schmeichelt und zugleich zum Träumen animiert



. Zu den Highlights des Gartens gehört die schier nie enden wollende Wildblumenwiese, die gemeinsam mit den Obstbäumen an die Schätze erinnert, die die Natur jedem Einzelnen bietet. 

   Mich beeindruckt und verzaubert vor allem der Feengarten!  

 Die Feentüren sind in den Bäumen versteckt....

 


 Und das habe ich Euch mitgebracht:  Ich denke, es wirkt auch hier und jetzt!!!!





Wieviele große und kleine Hände mögen hier auf dem Holz gelegen und wieviel der Wünsche, die hier ausgesprochen wurden, werden sich erfüllt haben? 


Wir verlassen diesen Ort - verzaubert - und berührt!

Und wer noch mehr über "Brigit's Garden"  erfahren möchte....der höre, schaue und staune!