Donnerstag, 30. April 2015

The Seabird

Eines meiner Lieblingslieder - aus einem meiner Lieblingsfilme:  Some Mothers Son

Eleanor McEvoy - The Seabird


I dream of a Seabird
As it opens its wings to the gale
And as it soars o'er the island
It follows the wake of my trail
And when the dark night falls
And the grey mists surround me
My heart is a small boat
Your love is its sail

And I'll sing of all the love I have for you
And I'll bear with all the pain you want me to
For whichever way we may go
And no matter what winds may blow
It's our nature that binds your heart to me

Oh my hope is for freedom
And it rises and falls on the tide
And as I sail on the ocean
I have one warm secret inside
When the west winds blow
And the white waves are foaming
My heart is a small boat
Your smile is the shore

I will sing of all the love I have for you
And I'll bear with all the pain you want me to
For whichever way we may go
And no matter which winds may blow
It's our Nature that binds your heart to me

Mittwoch, 29. April 2015

Ich lasse...




Ich lasse einen Bogen Papier zu Boden taumeln.
Ich lasse die Löwenzahnstauden ungestört wachsen
und Samen bilden,
ich lasse die Morgenluft in mein Zimmer dringen.
Nichts ist zu tun.
Nichts ist zu verstehen.


Christian Lehnert

Bild:  Ben Gossens

Ich sehne mich nach Connemara - ich sehne mich nach dem Gleichklang der Tage, der Ruhe!  Noch 3 Wochen!

Freitag, 24. April 2015

The wide world





Will you come along
out through the gate
to catch the wide world
under the open sky
will you spring back with me
into the green garden
gathering the berries
the pears the apples
in the high grass
in the boundless play
between today and yesterday


Annemarie Schnitt 

Dienstag, 21. April 2015

Ondine

 Eine Empfehlung - als DVD erhältlich - und einfach nur wunderschön!!!!

Ondine - Das Mädchen aus dem Meer 

Neil Jordan inszenierte in seiner Heimat Irland eine zauberhafte Liebesgeschichte, in der eine junge Frau und ein stoischer Fischer nach zaghafter Annäherung zueinander finden. Der von Christopher Doyle stilvoll fotografierte Film spielt mit Motiven aus alten Sagen und Mythen, wobei Jordan in letzter Konsequenz die märchenhafte Aura zugunsten einer doch recht konventionellen Dramaturgie aufgibt. Gleichwohl überwiegen am Ende die positiven Eindrücke – auch dank eines starken Colin Farrell.

 

Sonntag, 12. April 2015

Dark the water



Dark the water
in the well of remembrance
when you bend over the rim
it is coming to life
reflecting faces and dancing stars
reflecting twigs in the wind
reflecting your life

Annemarie Schnitt

Montag, 6. April 2015

The Washboard Hour - Mick Flannery


Und für die, die nun auch Mick Flannery-Fans geworden sind, 
ein 1/2-stündiges Interview :) und noch einige
Informationen:

Er ist die Wunderwaffe Irlands

Seine Heimat Cork, im Süden von Irland, hatte Mick Flannery satt. Immer dieselben Gesichter, ständig die gleichen Geschichten, jedes Wochenende die altbekannten Bars. Es musste ein Tapetenwechsel her, und so zog es Mick Flannery nach Berlin. Gerne gibt er zu, dass sein Aufenthalt hier zeitweise auch sehr einsam war.
"Ich erinnere mich an einen Tag, an dem ich aus dem Haus gegangen bin, um Frühstück zu holen. Ich hatte für ein paar Tage nicht meine Wohnung verlassen und niemanden anderes gesehen. Als ich dann einen Kaffee bestellt habe, habe ich realisiert, dass ich meine eigene Stimme drei Tage lang nicht gehört habe. Ich hab mich kaum wiedererkannt. Das kann dich schon ein wenig verrückt machen!"
In Berlin hat sich Mick Flannery treiben lassen. Er ist mit einem Bier durch seinen Kiez gelaufen, hat auf der Straße Musik gemacht und einen Deutschkurs besucht. Gelebt hat er in einer kleinen Wohnung in Kreuzberg. Zu seinem Mitbewohner hatte er keinen großen Kontakt, wie auch zu sonstigen Personen.
"Es war anders als in Cork. Dort habe ich jedes Wochenende Nachrichten bekommen, ob ich was trinken gehen möchte. Sowas ist in Berlin nicht passiert. Ich bin nicht gerade ein Antreiber für soziale Sachen. Ich bin ziemlich schüchtern. Ich streng mich auch nicht an, wenn es um Freundschaften geht. Wenn ich allein bin, bleib ich alleine."
Seinem neuen Album "By The Rule" hört man diese Einsamkeit und das "mit-sich-selbst-beschäftigt-sein" an. Fast alle der Songs sind melancholische Stücke. Flannerys tiefe und sonore Stimme verleiht ihnen jedoch viel Wärme. Bei so viel Zeit zum Nachdenken sind Texte voller Kummer, Liebesentzug und Sehnsucht entstanden. In "The Small Fire" geht es zum Beispiel darum, dass man sich um etwas Sorgen macht und nicht damit aufhören kann. Die zentrale Textzeile des Songs entnahm Flannery einer Erzählung seines Großvaters:
"Als mein Großvater drei Jahre alt war, hat er mit Streichhölzern gespielt, auf der Farm, auf der er lebte. Er brannte die ganze Scheune nieder. Seine Mutter war gerade einkaufen in der Stadt und als sie zurück kam hat sie schon den Rauch auf dem Hof gesehen. Sie konnte meinen Großvater nicht finden und machte sich große Sorgen. Sie brauchte zwei Stunden, um ihn ganz verängstigt unter dem Bett zu finden. Als er endlich darunter vorkam, sagte er: 'Ich hab das kleine Feuer angezündet, aber ich weiß nicht, wer das große angezündet hat' Diese Zeile habe ich gestohlen."

"By the Rule" - heißt das neue Album des irischen Musikers
Von Bettina Brecke


Samstag, 4. April 2015

Frühling in Connemara - März 2015 - Teil 4




Gestern noch lagen wir - in unsrem ¨Swimmingpool¨ vom Wind geschützt -  auf den neuen Liegen in der Sonne, heute Morgen weckte uns ein Regenschauer und unser erster Blick fiel auf einen Regenbogen über unserer Bucht - wundervoll!  

Die Kuppen der Twelve Bens tragen weiße Hauben!  Es ist kühler geworden - vor allem der Wind ist kalt. Aber obwohl wir uns auf einen Regentag einrichten, scheint schon beim Frühstück die Sonne und verheißt ¨Irlandwetter¨ - einen schnellen Wechsel aus Regen, Wolken und Sonne..
 


Heute ist Dienstag, der 24. März und es ist ein Tag, der für sehr viele Menschen zum Schicksalstag wurde.  In Clifden lasen wir in den Nachrichten im Smartphone  vom Absturz der Germanwings Maschine 9525 auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf. Unter den 150 Toten ist eine deutsche Schulklasse.. Sie könnte auch aus jedem anderen Land sein, es sind Kinder... Es ist einfach fürchterlich, dies zu wissen.

Bei Florian brennt die Kerze heute für diese Toten und vor allem für ihre  Hinterbliebenen, die nun das Schicksal, das wir seit 15 Jahren tragen, teilen werden.

¨ Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den  Himmel....
Genesis 28


25.3.2015

Die letzten beiden Tage sind angebrochen und heute hat uns das gute Wetter verlassen - und das gründlich! Der Himmel hängt grau und tief. Es regnet ohne Unterlass und es hat sehr abgekühlt. Dass wir es  bereits  frühsommerlich warm hatten, kann man sich heute kaum vorstellen. 

Dass die Menschen hier ein sehr anderes Gefühl für die Temperaturen haben, fiel uns heute mehrfach auf. Zunächst besuchten wir einen örtlichen Künstler, den ich über facebook entdeckte.Cathal O'Malley lebt in Cleggan und sein Cottage war völlig unbeheizt. Wir froren schon in der kurzen Zeit, in der wir seine - im Wohnzimmer ausgestellten - Bilder ansahen.  Das Bild, das ich  mir bereits  ausgesucht hatte, fand unser beider Zustimmung und Begeisterung.. ¨Sky Road¨ ist sein Titel und Cathal hat diesen wunderbaren Blick von dort über kleine vorgelagerte Inseln auf den Atlantik sehr gut getroffen.. 




Weiter ging es nach Cleggan, wo wir bei ¨ Olivers¨, dem Pub, in dem wir vor Jahren, als wir  diese Seite Irlands und vor allem Connemara entdeckten und in Maries B+B ¨ Wild Heather¨  wohnten, fast jeden Abend  aßen; fast immer war es ein Krabben- oder ein Lachssandwich mit Salat und das bestellten wir auch heute. Zum Glück war der Platz am Feuer frei, denn auch hier schlug uns die kalte Luft entgegen. Niemanden scheint die Kälte zu stören, obwohl man - natürlich - vom Wetter spricht und auch vom Absturz der Maschine, als man uns als Deutsche ausmacht. 
Alle Zeitungen berichten heute mit großen Fotos von diesem unzugänglichen Gelände in den Bergen und man ist sehr anteilnahmsvoll.
¨Wish you sunshine¨ ruft uns jemand nach, als wir uns wieder auf in den Regen machen.
In Clifden im Büro unseres Steuerberaters das gleiche Bild: sowohl er als auch seine Sekretärin sitzen in ungeheizten, eisig kalten Räumen.  Wir wagen es nicht, unsere Mäntel auszuziehen :)


Inzwischen brennt das Torffeuer und verströmt Wärme und Gemütlichkeit. Der Regen hat kaum nachgelassen. Vielleicht will man uns den Abschied erleichtern. 


Es wird Zeit, zurück zu schauen auf diese Tage. Aufgefallen uns ist beiden, dass wir uns nicht mehr wie ¨ im Urlaub¨ fühlen.  Wir wechseln die ¨Heimat¨ - von Berlin nach Calla.  Hier haben wir unsere Wurzeln geschlagen, dies sind unsere Seelenorte.  Beide Orte sind - unterschiedlich natürlich - eng mit unserem Leben mit Florian verbunden.  Er ist oft in unseren Gesprächen und Erinnerungen.  Hier mehr als in Berlin. Hier lenkt - das ist der Unterschied - nichts von den inneren und äußeren Bildern ab... Das Leben ist purer - gegenwärtiger, bewusster als in der Stadt.


Wir haben in dieser kurzen Zeit eine Menge erlebt. Ein Highlight - neben dem Konzert - war natürlich der St. Patricks Day!  Es war das erste Mal, dass wir zu diesem wichtigen irischen Tag in Irland waren. Überall waren die Hinweise auf die Paraden in den Dörfern und kleinen Städten zu sehen - und wir entschieden uns für Clifden.

Ich möchte Euch einfach eine Auswahl unserer Fotos zeigen, die viel mehr aussagen als meine Worte!










Wir sind hellauf begeistert von der Parade, von den Ideen, die mit einander im Wettstreit liegen - Schulen, private kleinere Unternehmen, Vereine - es ist ein buntes Treiben und vor allem die Gesichter der Kinder haben es mir angetan! 
Das Wetter könnte besser gar nicht sein. Es ist fast frühsommerlich warm und alle sind glücklich.
Clifden ist auf den Beinen. An solch einem Tag erfährt man, wie viele Menschen hier leben!



 Neben den Highlights aber sind es gerade die Ruhe, das "In-den-Tag-leben" und jeden Tag voller Vorfreude zu begrüßen, die das Leben im School House und in Irland so wundervoll und so besonders machen. Der vorsichtige Blick, wenn wir morgens die Vorhänge aufziehen und zum Himmel schauen - die Kühe auf der Weide gegenüber begrüßen und dieses kleine Glück im Bauch, das sich ausbreitet, wenn der Himmel nicht grau, sondern blau-weiß ist :) 
Wir hatten Glück - viel Glück und konnten die Tage mit weiteren Erkundungen der näheren Umgebung genießen. Sie hat sich verändert, die Natur, es blüht immer mehr und bald werden die Narzissen durch die Lilien abgelöst werden. Überall Lämmer und Kälber - Frühling in Irland!

 








....."Einer der einsamsten Aspekte der Zeit ist die Vergänglichkeit. Die Zeit geht vorüber und nimmt alles mit sich fort. Es hat noch nie eine Morgenröte gegeben, die, so lieblich und verheissungsvoll sie auch sein mochte, nicht zum Mittag herangewachsen wäre. Es hat nie  einen Mittag gegeben, der sich nicht zum Nachmittag und Abend geneigt hätte. Es hat noch  nie einen Tag gegeben, der nicht in der schwarzen Erde der Nacht zur Ruhe gebettet worden wäre. Auf diese Weise macht die Vergänglichkeit aus allem, was uns widerfährt, Geister und Schatten...."

John O'Donohue


Euch lieben LeserInnen wünschen wir nun ein sonnig-schönes Osterfest!
Danke für Euer Interesse!!!

Freitag, 3. April 2015

Frühling in Connemara - März 2015 - Teil 3



Ennis ist touristisch hauptsächlich durch den nahen Burren von Interesse, eine der faszinierendsten Landschaften Irlands. Fast strauch- und baumlos, eine Steinlandschaft. Aber hier, im Schutz dieser Kalksteinwüste¨ gedeihen zwischen den Felsen und von unterirdischen Flüssen und Regen gespeist im späteren Frühling mediterane und sogar subtrpische Pflanzen. Wir können das im Moment leider nur ahnen. Wir sind zu früh, was sich wiederum als Vorteil herausstellt beim Besuch des meistbesuchten Dolmens in Irland: dem Poulnabrone
Wo sonst Busladungenabgeworfen werden, sind wir mit dieser rätselhaften, bizarren Skulptur aus Stein alleine. 



Wozu diese megalithischen Bauwerke dienten ist noch immer nicht geklärt. Irgendwie erfüllt es einen auch mit Freude, dass es noch immer Rätsel gibt... Vielleicht waren es Altäre, vielleicht Grabstätten. Gerne würden wir mehr Zeit hier verbringen, die Kräfte, die diese Steinmonumente ausstrahlen, auf uns wirken lassen, aber der Himmel hat sich bezogen und ein kalter Wind treibt weisse Wolkenfetzen wie eine Schafherede vor sich hin und auch uns  weiter zurück ins warme  Auto.

Mitten auf einer Kuhweide entdecken wir dieses Highcross und dahinter den alten Friedof der Kilnaboy Church mit einer Klosterruine.




„Zu unseren wundervollsten Erinnerungen zählen die Erinnerungen an schöne Orte, an denen wir uns sofort heimisch fühlten. Warum? Weil wir uns in der Gegenwart des Schönen am lebendigsten fühlen, denn es kommt den Bedürfnissen unserer Seele entgegen.  
Für eine Weile wird die Anstrengung des Kämpfens und Duldens gelindert und unsere Zerbrechlichkeit wird durch ein anderes Licht erhellt; ein Licht, in dem es uns gelingt, hinter dem Schauer der Erscheinungen einen flüchtigen Blick auf die verlässliche Form der Dinge zu werfen. Wenn wir Schönheit erfahren, geschieht beides im selben Akt: Wir erwachen und geben uns hin. Die Schönheit vermittelt ein Gefühl der Vollendung und Verlässlichkeit.“..

John O'Donohue 
Über die Schönheit



Weiter geht es nach Fanore, das eher ein Küstenabschnitt als ein Dorf ist - mit 150 Einwohnern, einem Geschäft, einem Pub - "O'Donohue", das mit seinem leuchtend blauen Anstrich von weit her sichtbar ist. Gleich dahinter liegt der Friedhof auf dem der irische Dichter und Philosoph John O'Donohue 2008 beerdigt wurde. Sein Grab mit einem Grabdenkmal aus Holz, das ein entweder natürliches oder eingeschnitztes Herz ziert, berührt uns. Das Herz erinnert an unsere   Herzen - eine Verbindung zu diesem Menschen, dessen Werk nach Florians Tod so bedeutsam für mich wurde!


Wohltuend unterscheidet sich dieses Grab, das über und über bepflanzt ist und zu blühen beginnt, von den sonst  meist schmucklosen und ungepflegten Gräbern auf zahllosen Friedhöfen, die wir - überall in Irland  - besucht haben! 


 Hier hängt jeder seinen Gedanken nach. Hier kann ich mich bedanken für die Begleitung in meiner großen Trauer. Hier erinnern wir uns an die Begegnung mit John O'Donohue anlässlich einer Lesung in Berlin. Ihm erzählte ich kurz von Florian und ihm gab ich mein Buch "Florian, geb. 1976", das er lesen und mir ein feed-back geben wollte. Wir haben nicht mehr von einander gehört ... Sein früher Tod hat mich sehr erschüttert!
 “Love is the deepest language and presence of soul.”   
John O'Donohue
 
Aber auch von diesem Ort vertreibt uns der kalte Wind und wir wärmen uns in einem (neuen) hübschen Café  mit leckerem Kuchen und einemCappuccino auf!

Da wir beide  in der Nacht so gut wie nicht geschlafen hatten, was sowohl am vorerwähnten Lärmpegel als aber hauptsächlichlich am überaus schlechten Bett lag, machen wir uns auf den Weg und freuen uns auf unser ruhiges, warmes Zuhause in Connemara