Donnerstag, 12. Juli 2018

Summer Days - June 2018 / V





Freitag, 15.06.

Die Tage sind mir davongelaufen -und sie einzuholen, erscheint mir gerade kaum möglich zu sein.. So viele Eindrücke, so viele Erlebnisse und Begegnungen.  Vielleicht versuche ich, sie zu skizzieren und beginne mit den letzten Tagen - und lasse die Erinnerung langsam zurückkommen.

Wer am ¨Wild Atlantic Way¨ residiert, darf das ¨wild¨ im Namen nicht vergessen.  Dies hat uns das Wetter der letzten Tage deutlich gemacht.
Die Ankündigung, dass das Wetter sich verschlechtern würde, war in aller Munde und wir stellten uns darauf ein, ohne zu wissen, was da auf uns warten würde.
Mittwoch machten wir uns auf den Weg nach Galway -  bei bedecktem Himmel und einigen Schauern.  Es passte uns gut, da wir noch Besorgungen hatten, wie Wandfarbe zu kaufen, die wir hier nicht bekommen. Je öfter wir den Weg machen, desto kürzer scheint er zu werden und wir vergleichen ihn mit Wegen, die uns in Berlin ähnliche Zeit gekostet haben, als wir noch berufstätig waren. Der Verkehr Richtung Galway ist relativ ruhig, nicht aber in unsere Richtung:
Bus an Bus - Touristenmengen werden hier bewegt - und ihr Ziel ist Kylmore Abbey!  Wir können uns nur vorstellen, wie es dort während des Sommers zugehen muß und verschieben unseren Besuch weiter in die Zukunft - in ruhige Zeiten. 

Galway bei Regen - es ist sofort ruhiger, leerer auf den Straßen und das kleine französische Café (das aber hauptsächlich irisch besucht wird :) finden wir schnell und freuen uns auf den leckeren Crépe mit Zitrone+Honig+gebratenen Mandelscheiben!  
Wir lassen uns treiben, haben Zeit und bleiben vor etlichen hübschen und individuell gestalteten kleinen Läden stehen:  ¨The Sheep¨ - zauberhaft dekoriert: Schafe in Lebensgröße aus Holz+Wolle..  Schafwolldecken in wunderschönem Design; teuer aber schön!

Die Musiker stehen heute im Regen, was aber ihren Enthusiasmus nicht schmälert, nur bleibt kaum jemand stehen.
Gegen Abend sind wir zurück und der Regen hat zugenommen und vor allem ist es sehr windig.


 Die Sturmwarnung vor dem Sturm ¨Hector¨ haben wir übersehen und so werden wir von seiner Heftigkeit überrascht!  Die Rose, die wir gerade an die Hauswand auf der Terasse umgepflanzt haben, kann den Winden, die von allen Seiten auf sie einwirken, kaum überstehen. Wir versuchen, sie mit den Gartenmöbeln ein wenig zu schützen und sind in Sorge um alle anderen Pflanzen, die wir neu gesetzt haben - zu recht, wie wir am nächsten Morgen sehen!
Wir haben schlecht geschlafen, der Sturm reißt am Haus, an den Fenstern und erinnert uns an den mächtigen Sturm 2013/2014, der den Küsten so viel Schaden zugefügt hatte..  

Der Morgen ist wieder ruhig, ruhiger als vorausgesagt und der Gang durch den Garten sehr ernüchternd:  Die Margeriten sind über nacht ¨gestorben¨ - alle!  Das ist ein wirklich trauriger Anblick.  Ihre zarten Blüten, wie auch alle Pflanzen mit zarten Blättern sind  ausgetrocknet. Das haben wir noch nie erlebt!  Die Büsche vor dem Haus sind aus der Erde gerissen und werden nun mit großen Steinen um die zarten Stämmchen beschwert!  Es wartet Arbeit, viel Arbeit auf uns und dabei dachten wir, sie wäre für dieses Mal bereits getan:  Hans macht sich an den Garten, ich laufe mit Eimer und Lappen ums Haus und putze alle Fenster!  Wir können kaum noch hindurchsehen, so schmutzig sind sie vom Sand, den den Wind vor sich her trieb! 
Ein Werk der Zerstörung, nicht nur in unserem Garten, sondern überall um uns herum. Iris berichet, dass alle Blüten der Blumen ihres Gartens in der Nacht sozusagen ¨geköpft¨ wurden und nich eine einzige verschont!   Das hat etwas Deprimierendes, Trauriges an sich, aber das sind die Sommerstürme, wie sie versichert und sie hat das schon öfter erlebt! Trost ist es nicht.
Zum Glück sind die Vorhersagen viel schlechter als das Wetter selbst und so haben wir immer wieder sonnige Abschnitte und dann ist es sehr warm!

Die Wiesen im Garten sind gemäht und die Margeriten weitgehend verschwunden.  Nur vor den Hecken - und vor allem vor dem Haus entlang der Straße, wo sie durch die Steinmauern geschützt wurden, blühen sie unvermindert.
Wir haben einen Gärtner gefunden, den Claudia uns empfohlen hat und  - wieder einmal - schloß sich der Kreis.  Er stieg aus dem Auto, wir begrüßten ihn und er lachte und meinte, dass er diesen Garten sehr gut kenne:  Er habe für Dennis und Susan jahrelang das Gras gemäht!
Viel muss Hans ihm also nicht erklären und zeigen. Er sieht schnell, was geschützt werden soll und was geschnitten werden kann.  Eine große Bereicherung für uns! So müssen die Dinge hier geschehen - weil sie geschehen sollen! Wunderbar!

E. hat sich noch einmal kurz gemeldet und gefragt, wann wir nach Galway kommen. Wir haben vorgeschlagen, uns nächstes Mal zu treffen: Sie sollen erst einmal ankommen!  Ich habe es nicht mehr eilig. Wir haben uns gesehen - und das war wichtig für mich.  Nun überlasse ich alles  der Zeit und vielleicht dem Zufall! 


Es sind nur noch 2 Tage übrig von diesem besonderen, sonnigen und sommerlichen Aufenthalt hier und wir haben tatsächlich mehr als bisher auch ¨ Urlaubsgefühle¨ erlebt:  Manin Bay ist unser meistbesuchter Strand gewesen, die Buchten, die Farben, die Einsamkeit, die Himmel - alles zusammen hat uns ver- und bezaubert. 

Nun sitzen wir wieder am Kamin, der die ganze Zeit aus blieb.  Wir verlagerten das Abendessen nach draußen oder saßen lange im Sunroom, weil vorne die Sonne blendete!  Wunderschöne Sonnenuntergänge hielten uns in Atem und diesmal gab es keine Regenbogen!  
Es ist schön, dass Irland uns mit dieser Vielfäligkeit überrascht hat!


Summer Days - June 2018 / IV



Da bin ich wieder - einige Zeit später.  Das Sommerwetter hält unvermindert an und das wiederum führt dazu, dass  sich unser Tagesablauf doch ziemlich von dem der üblichen Aufenthalte hier unterscheidet:
Wir frühstücken seit sicherlich 2 Wochen fast ausschließlich draußen auf er kleinen Terrasse, wo inzwischen die Minze hoch gewachsen ist - und in jedem Lufthauch ihren Duft an uns abgibt



Der Schirm ist ein Segen, wir müssten sonst im Haus frühstücken!  Die sonst vom Tau nassen Wiesen sind morgens trocken. Die Margeriten scheinen die Wärme zu leben: sie bilden ein weißen, strahlenden Teppich rund um das Haus. 
Aber nicht nur uns wird es zunehmend warm, sondern auch die Kühe scheinen ein (Fuß)bad am Strand zu genießen :)

Im ¨Sunroom¨ sind bis zu 30° und wir machen Durchzug, damit er sich abkühlt. Eine solche Wärme haben wir tatsächlich überhaupt noch nicht erlebt - und es scheint wirklich der "Jahrhundertsommer" auch für Irland zu werden!  Noch sind alle begeistert und genießen diese leichten Tage, denn - im Gegensatz zu Berlin - gibt es doch immer eine kleine Brise und noch gehen die Temperaturen nicht über 25°!

Ich habe es immerhin geschafft,  ein Mal zu einem kurzen Bad in meiner Lieblingsbucht - Ballyconneely Bay - geschafft, Hans-Jürgen war jedenTag im Wasser, auch, wenn es tatsächlich noch immer recht kalt ist.

 

Wir haben Manin Bay als neue  Strandlandschaft entdeckt und sind begeistert. Es ist eine riesige Bucht, zum Land von ansteigenden Wiesen und Feldern, auf denen vereinzeltet Kühe oder Schafen , manchmal auch Esel weiden -  und einigen versprengt stehenden Häusern geschützt.  Der Strand ist breit und das Wasser - wie auch an Coral Bay - in allen erdenklichen Blautönen 

Ein Boot dümpelt an einer langen  - es ist unglaublich friedlich und still hier..
Die Sonne gibt der Natur und  vor allem auch den Küsten wunderbare Farben, die der Regen nimmt und deshalb vermissen wir ihn nicht.  Er wird wiederkommen, daran gibtes keinen Zweifel, aber im Moment ist ¨Sommer¨ und Irland verzaubert!

Wir haben den Luxus unseres Hauses durch den Kauf eines DVD-Players erhöht (die Gäste fragen doch immer öfter nach Unterhaltung) und bereits etliche - auch wieder vorwiegend irische - Filme mit gebracht.
Der erste Film, den wir uns angeschaut haben, kam allerdings aus England:  ¨Gods own country¨. Ich wurde auf ihn durch die BERLINALE aufmerksam und er hat gehalten, was er versprach.

Er ist ein stilles Drama vom harten Leben in der englischen Provinz und von der Liebe zweier Männer. Er könnte - auch von den überwältigend schönen Landschaftsbildern - auch hier in Irland spielen. Er macht nachdenklich unď öffnet innere Grenzen, wenn man bereit ist, sich auf ihn einzulassen. Ein gefühlvoller Film über Homosexualität, Toleranz und familiäre Weltbilder.


Leider stellten wir an diesem ersten Abend aber auch fest, dass der DVD-Player einen Defekt hat und beschlossen so, am kommenden Tag nach Galway zu fahren, um ihn umzutauschen.
Diesmal nahmen wir uns vor, den Ausflug auch touristisch zu nutzen und uns zum Beispiel in Oughterard die Schloßruine von Aughnarure Castle anzusehen.  Beim letzten Mal stand der Weg, der an einem breiten Bach entlang führt, durch den lang anhaltenden Regen knöchelhoch im Wasser.
Diesmal strahlte der Himmel blau über einem der besterhaltendsten ¨ Irischen Turmhäuser¨, das auf einem flachen Felsvorsprung steht. Unter dem Felsen befinden sich Höhlen.  Zwei Segmente der äußeren Mauern existieren noch immer und die gesamte Anlage scheint in sehr gutem Zustand zu sein.
Der Eingang des Turms konnte durch ein sog. ¨Mörderloch¨  in der Decke verteidigt werden..
Hans hat sich - über eine Wendeltreppe zu begehen - die oberen Räume angesehen und war von ihrer Größe und dem guten Zustand sehr beeindruckt.

Den Besuch von Galway City hielten wir relatv kurz, aber einen Gang durch die verkehrsberuhigte Hauptstraße mußten wir uns gönnen:  Hier herrscht buntes Treiben und unsere - nicht mehr an Lärm gewohnten Ohren - mußten sich zunächst an die Geräusche hier gewöhnen.  An verschiedenen Ecken Musiker mit recht unterschiedlicher Musik und unterschiedlichem Talent. Bunt die Häuser, bunt die Menschen .. Die Cafés überfüllt und auch hier liegt Sommer über allem.
Wir stärken uns im einem kleinen französischen Bistro mit den wunderbarsten Crepes, die ich je gegessen habe und daran ändert sich nichts, dass die Inhaberin aus Rumänien kommt. Sie hat etwas Zauberhaften ins Leben gerufen!

 

Unser Ziel ist Salthill,  der Badeort, der fußläufig von Galway über eine Promenade an der Küste zu erreichen ist.. Und hier ist ein reges Pilgern heute!  Manche nutzen ihn für eine Promenade am Meer, joggen and walken, für andere ist er der Weg zu den - nicht gerade üppigen - nahen Stränden.  Der Ort hat etwas von einem englischen Badeort und es reihen sich Hotels, B+Bs, Cafés und Restaurants an einander. 

Die Strände sind nicht wirklich voll, aber erstaunlich viele Menschen - vor allem auch Kinder, im Wasser. Die Anlage an sich sieht ein wenig so aus, als sei hier - vor sehr langer Zeit - sehr viel Beton abgeladen und ein wenig ¨geformt¨ worden zu Stufen und Mauern, aber das ist alles nicht erhalten und gepflegt und macht einen etwas sonderberaren Eindruck :)  Der Sprungturm  aus Beton, von dem man 10 m in den Atlantik springen ist, ist sehr beliebt heute, vielleicht auch, weil ausgesprochen viele junge Menschen diesen Ort umlagern. Hier wird geflirtet und zur Schau gestellt... Sehr sehr hübsche Mädchen, wie wir wieder feststellen, vielleicht auch hier einen Tick zu viel geschminkt und darüber, ob künstliche Wimpern im Salzwasser Bestand haben, konnten wir nur spekulieren ;)

Aufgefallen ist uns allerdings an diesem kinderreichen Strand, dass nicht nur die Eltern selbst sich hemmungslos den Sonnenstrahlen aussetzen, sondern auch ihre Kinder!  Keine Kopfbedeckung, auch nicht bei den ganz Kleinen!  Das warfür uns unfassbar..  Sie alle saßen nur mit Höschen oder Badeanzügen im Sand - keine schützenden Tops, keine Sonnenhütchen, nichts dergeichen.
Wir spekulierten, ob dies daran liegt, dass die Sonne sich doch sehr viel seltener zeigt, als bei uns uns die Sehnucht nach einem ¨tan¨ die Eltern blind macht vor den Gefahren der Sonnenstrahlung, oder ob sie einfach noch nichts davon gehört haben, dass man sich cremt und bedeckt bei solch intensiver Sonne, wie gerade hier und vor allem bei der doch besonderen Beschaffenheit der besonders weißen Haut in diesem Land... Wir haben immer sehr viele Fragen und warten auf Antworten...

Der Weg zurück führt zunächst weiter entlang der Küste mit Blicken auf die Aran Islands und biegt dann ab in den ¨Bog¨ bis wir bei Maam Cross wieder auf der Hauptstasse sind. Es ist ein zauberhaft-schöner Weg, den ich an anderer Stelle schon ausführlich beschrieben habe.
Ein neuer Abstecher war "CASHEL HOUSE HOTEL" - vor allem wegen seiner berühmten, wunderschönen Gärten. Es hat uns dieser Ort sehr an den von Brendan in Clifden erinnert... Irische Gärten - sie werden weiterhin Thema für uns bleiben!!





Es sind diese Tage auch Tage der Begegnungen und so hatten wir uns mit Iris + Michael noch einmal verabredet, um die Stelle über Dogs Bay zu finden, an der Susans Abschied begangen wurde und die Asche dem Meer übergeben.
Wir trafen uns hier, um mit einem Auto zu fahren, da wir annahmen, dass die Parkmöglichkeiten an Dogs Bay sicherlich bei diesem Wetter - und es war noch wärmer geworden als an den vorausgegangenen Tagn - rar sein würden und bingo:  nur durch ein gerade ausparkendes Auto bekamen wir einen Parkplatz. Iris ist gestürzt und leidet unter heftigen Schmerzen. Unnötige Wege sollten ihr erspart werden. 
Wir teilen uns relativ schnell in zwei Gesprächsgruppen auf:  Hans läuft mit Iris und sie unterhalten sich auf Deutsch,  ich mit Michael und wir sprechen Englisch.  
Diese beiden Gespräche sind für uns - als wir sie später noch einmal  einander referieren - von wirklich großem Wert.
Wir kommen Land und Menschen näher;  das ist ein Geschenk, was gerade auch diese beiden Menschen uns machen und wir danken es ihnen von Herzen. 

Wir sprechen über Dinge wie den Tod, was naheliegend ist bei diesem Weg, den wir nun am Ende des Strandes über die ansteigenden Wiesen, fortsetzen.  Michael fragt, ob wir eine Patientenverfügung und/oder ein Testament haben, was ich bejahe und klärt mich auf, dass dies in Irland noch immer völlig unüblich sei - und zwar beides!  Warum eine Patientenverfügung, wo man doch gesund sei und noch lange zu leben habe.  Der Tod wird ausgeklammert, man spricht nicht über ihn und läßt ihn nicht ins Leben, es sei denn, man kann es nicht verhindern! 
So geht man auch mit dem Testament um und meist wird ein Testament erst verfaßt, wenn der Tod sozusagen bereits angeklopft hat.  Dies wiederum führt später dazu, dass Testamente sehr häufg angefochten werden, weil einer der Erben mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist und den geistigen Zustand des Erlassers zu diesem Zeitpunkt anzweifelt.  Unschön, was dies zur Folge hat. Aber lernen, es zu verändern scheint keine Konsequenz zu sein!


Hans erzählt mir von dem interessanten Gespräch über die Quäker, denen beide und viele Iren angehören, in Bezug auf Letterfrack.  Die Entdeckung des dortigen Friedhofs für die Kinder, die Opfer der der Grausamkeiten des katholischen Internats geworden waren,  hat uns diesen Ort verdorben..
Nun stellt sich im Gespräch heraus, dass eben diese Schule von einer Frau, die Quäkerin war und sich Mitte des 19.Jh (nach der ersten grossen Hungersnot zur Aufgabe gemacht hatte, Bildung in das ländliche und  oft sehr ungebildete Irland zu bringen, um die Menschen für einer weitere Hungersnot zu wappnen. Sie hat eine wundervolle Arbeit an dieser Schule verrichtet und erst, als sie nicht mehr lebte und wirkte, wurde dieser Ort an die katholische Kirche gegeben, die ihre Herrschaft des Schreckens, der Unterdrückung und Grausamkeit wie kaum an einem anderen Ort, verbreitete. Wie viele Kinder dort starben, ist nicht absolut gesichert, über 70 liegen auf dem schattigen Friedhof, der uns unglaublich traurig gemacht hat.

Wir werden uns mit den Quäkern sicherlich noch weiter beschäftigen, denn auch Susan + Denis gehörten ihnen an - und der gesamte Kreis, dem wir bei Brendan begnet sind. Zur Zeit sehen sich die Quäker auch in der Pflicht, sich um  Flüchtlinge, die es nach Irland geschafft haben, zu kümmern.. Ein weiterer ¨link¨ zwischen ihrem und unserem Leben!

Wir erfahren auch ganz praktische Dinge, dass nämlich der Strompreis um 0,9 cent  erhöht worden ist, was für uns ja praktische Konsequenzen hat - in Hinblick auf unsere steigenden Rechnungen und die Beteiligung der Gäste an den Energiekosten.

Iris schreibt an einem Buch, ihrer Biografie und an Gedichten.  Wir hoffen, dass wir es, da es auf Englisch sein wird, zumindest in Teilen lesen können und verstehen :)  Ich bedauere sehr, nicht sehr viel besser zu sprechen... Aber wir lernen hier... Immer ein wenig dazu!


Auf der Höhe angekommen, kann Michael den genauen Platz doch nicht mehr erinnern, aber dass es an der Stelle war, an der wir dann  gegenüer einer Bucht standen, dessen war er sich sicher.. Ich hatte, kurz zuvor eine schneeweiße Feder gefunden und sie aufgehoben und mitgenommen und wir beide, er und ich, haben sie als Zeichen gewertet, dass wir dem Ort auf alle Fälle nah sind!

Als Hans und Iris aufschließen,  zeige ich beiden noch einmal die Stelle, an der ich einmal dem Wind und dem Atlantik übergeben werden möchte.  Selbst das ¨Problem¨, wie Asche von Deutschland (legal) nach Irland gebracht werden kann, konnten wir mit ihnen klären, da Iris ihre Mutter hier in einer Urne beigesetzt hat....


In Irland selbst wird auch zunehmend kremiert, erzählte Michael. So gäbe es alleine in Dublin zwei Krematorien und immer mehr Menschen scheinen von dieser Art der Beisetzung Gebrauch zu machen. 
Wir sprechen aber auch über unsere Familien, über die Kinder, die lebenden und die toten und die Enkelkinder, die jeweils im gleichen Alter sind.
Trotz der ¨Hitze¨, die heute herrscht, begleitet uns die ganze Zeit eine kühle Brise, so dass es ausgsprochen angenehm ist, zu laufen und man weder schwitzt noch friert!

Wir beenden unseren gemeinsamen Ausflug in Roundstone im ¨Bogbean¨, wo uns Orla wiedermit einer festen Umarmung begrüßt!  Sie hat eine - sehr gute Saison bis jetzt - und ist natürlichauch hoch erfreut über den Sommer!
Wir werden uns - hoffentlich - im September wiedersehen und eventuell auch eine weitere gute Freundin von Susan kennenlernen.

Ein weiteres schönes Treffen hatten wir gestern mit Claudia im ¨Boat Club¨ in Clifden. Sie kam mit Maya, ihrer Tochter und hatte offenbar den Wunsch, uns auch außerhalb einer Arbeitsatmosphäre zu sehen :)  Sie war wirklich lustig und gut gelaunt und dankbar für das wunderbare Wetter, das es ihnen erlaubte,  die vielen polnischen Gäste, die zu Mayas Erstkommunion angereist waren, auch mit Picknick am Strand zu versorgen und zu verköstigen. Alles ist leichter, wenn Sommer ist, meinte sie - und hatte sogar ein hübsches Sommerkleid für uns angezogen :)  Es war nicht nur ein leckerer Abend (wir werden dieses Restaurant, von dem aus man die Clifden Bay überschauen kann, empfehlen und sicherlich öfter noch selbst besuchen, es war eine wirkliche Versöhnung nach den kleinen Unstimmigkeiten im März.  Claudia liebt unser Haus und wir sind wirklich sehr froh und dankar, sie als Hüterin zu haben!

Am Nachmittag schauten Peter + Cornelia kurz bei uns vorbei. Peter blieb im Auto sitzen, da er nach langer schwerer Krankheit noch immer am Beginn der Rekonvaleszenz ist.. Cornelia erzählte ein wenig und hatte den neusten Klatch aus Calla für uns :) Sie ist sehr beschäftigt, da sie nun das Architekturbüro mit einem weiteren jungen, sehr guten Architekten führt und sie ist immerhin noch etwas älter als ich... Unvorstellbar für mich, wie man so viel Elan und Kraft haben kann! Eine Ausnahmefrau - wie ich finde! Es gibt keine Verabredung und das war uns schon vorher bewußt und ist auch völlig im Einverständnis mit uns. Diese beschäftigten Menschen brauchen ihre ¨privacy¨, wenn sie hier sind und unser Gefühl war auch, dass wir ¨ unsesre Zeit mit ihnen hatten¨ - und diese Zeit war aufregend, anregend und schön!
Die Menschen kommen und gehen - das ist heute kein Problem mehr für mich und das macht mich auf eine Weise glücklich!

Heute ist ein eher bewölkter Tag, aber er war sehr warm und es hätte ruhig ein wenig regnen können.. Der Regen wird kommen - nächste Woche ab Mittwoch soll ein Wechsel stattfinden. Wir werden uns auch ihm stellen und freuen uns auf Doolin mit dem Irish Folk Festival, das wir am letzten Abend hier in Irland erleben werden.  ¨Rock Garden¨, unser B+B  ist gebucht und  die sehr nette Vermieterin, die mir auf whatsapp hin und wieder einen Gruß schickt .)  freut sich auf unser Kommen!

Sicher gäbe es noch so viel mehr zu schreiben, aber ich möchte die Dinge in erster Linie festhalten, die sich nicht unbedingt wiederholen :) 
Diese Tage werden als ¨sonnigste Tage in Irland¨ ganz sicher in unserem Gedächtnis bleiben und wer weiß, ob und wann wir solch einen Sommer hier wiedererleben werden!