Samstag, 25. Juni 2016

Diary May/June 2016 I





¨Die Zeit wiegt hier anders.¨ ¨Die Zeit ist hier dünner:  es gibt solche Orte, an denen die Dichte der Wunderbarkeit höher ist als an anderen Plätzen der Erde....¨  ¨Wenn wir uns zwischen den Zeiten verlieren, treffen wir uns hier wieder, ja?¨....

Aus: ¨Das Traumbuch¨ von Nina George

Damit verrate ich auch gleich, was ich mir zu lesen mitgenommen habe:  Nina Georges neues Buch, das mich sehr berührt... Dazu später aber mehr.
Dieser Satz hat eine große Wahrhaftigkeit für mich in Bezug auf diesen Flecken Erde!  Die Insel, die weit mehr ist für uns als ein ¨Urlaubsland¨ - sie ist ein Bindeglied immer auch zu Florian!


Nun sind wir schon seit vier Tagen hier und es wird Zeit, etwas von dem Erlebten festzuhalten, weil ich weiß, wie schnell sich Tag auf Tag legt und die Eindrücke ineinander zu dem Gefühl verschmelzen, schon lange hier zu sein, beinahe, hier zu leben!  Ich knüpfe eher an unserem letzten Aufenthalt im März an, als an den Monaten in Berlin, die dazwischen lagen :) 


Diesmal war unsere Ankunft eine andere:  Wir mußten eine Nacht überbrücken, um den Gästen hier im Haus einen einwöchigen Aufenthalt zu ermöglichen. Wenn man das als Chance begreift, wieder einmal etwas zu entdecken, ist es eine schöne Herausforderung. KILKEE (County Clare) hatten wir uns als Übernachtungsort gewählt, da er nicht weit vom Flughafen Shannon entfernt an der Küste liegt und als Badeort reitzvoll sein soll. Kilkee wurde bereits in viktorianischen Zeiten von reichen Familien aus Limerick, die hier um die halbkreisförmige Bucht ihre hübschen Häuscer bauten, als Ferienort genutzt.
Eine Sehehnswürdigkeit heute sind - an geschützen Stränden - die Pollock Holes, natürliche ¨Schwimmlöcher¨  in den Felsen.  Noch ist es zu kalt - aber einige junge Menschen wagen sich bereits ins Wasser! 


Unser B+B, das direkt an der Küste liegt, stellt sich als eines der hübschesten und komfortabelsten heraus, das wir je hatten!  Eher Hotel als B+B mit Blick vom Bett über die Bucht!
Ein Abendessen mit Sonnenuntergang und müde fallen wir in die luxuriösen Betten!
Das Frühstück ist eher ein wenig dürftig im Verhältnis, aber wir haben sehr nette Schweizer am Nebentisch, die uns von ihren Irlandeindrücken erzählen und denen wir den einen oder anderen Tipp für die letzten Tage ihrer Reise geben können.


Seit wir angekommen sind, ist das Wetter perfekt und wir können uns auch weiterhin auf viel Sonne freuen!  

Die Küste bei Kilkee bietet atemberaubende Klippen, die denen der ¨Cliffs¨  nicht viel nachstehen, nur, dass es hier menschenleer ist und wir auf den Wiesen hoch oben inmitten von Millionen von rosa blühenden Grasnelken sitzen und  die Blicke staunend wandern lassen!  OMG, ist das schön hier... Der Himmel über uns und der Atlantik unter uns wetteifern um das blaueste Blau!  Ein Fischerboot legt seine Netze aus..  Ein Moment, in dem man den Atem anhalten möchte!






Aber es zieht uns weiter und den ¨Loop Head¨ werden wir nächstes Mal ¨machen¨... Die Eindrücke an diesem Tag genügen uns erst einmal.   LAHINCH  ist unser nächstser Stop. Hier kommen uns schon am Ortseingang die Surfer mit ihren Brettern unter dem Arm entgegen... Ein Ort für Junge und ein Surferparadies, wie es scheint.  Die Bucht,  die bereits voller Surfer ist, liegt malerisch - aber heute scheint nicht der richtige Wellengang zu herrschen.. So bleibt es oft dabei, mit dem Brett im Wasser zu stehen und ich möchte nicht wissen, wie kalt sich dies anfühlt! Der Himmel spiegelt sich im nassen Sand -  es ist wunderschön!!



Gruppen von Jugendlichen kommen uns entgegen und wer kein Surfbrett trägt, hat den Blick ins Smartphone versenkt!  Es sieht beinahe so aus, als würden sie alle einen Kompass tragen, der ihnen den Weg oder den nächsten Schritt, den sie tun sollten, vorgibt. Ein skuriles Bild!
Eine Gruppe junger Frauen verschwindet in einem ¨Surf Shop¨ und während wir in einem Strandcafé mit Blick auf den Parkplatz (!) unseren Cappuchino trinken,  wird die ganze Gruppe ïn Gummi¨ gekleidet und  mit Brettern ausgerüstet. Ein lustiger Anblick. 

Da wir noch eine längere Fahrt vor uns haben, schauen wir nicht mehr zu, ob sie es schaffen, die ¨perfekte Welle¨ zu finden und machen uns auf nach Connemara.  Wir passieren den Burren, diese einzigartige Kalksteinlandschaft, von eiszeitlichen Meeren geschaffen.  Hier nimmt der Tourismus schon etwas mehr an Fahrt auf- und dies im wahstein Sinne des Wortes:  Busse mit Ausflüglern, die sich den Burren anschauen, verzögern ein rasches Vorankommen..
Doolin lassen wir links liegen, wissend, dass wir hier in 2 Wochen zum Festival kommen werden!
Lisdoonvarna  ist bunt und hübsch, viele Pubs, die daran erinnern, dass jährlich hier das ¨Lisdoonvarna Matchmaking Festival¨ stattfindet. Die Tradidition als Heiratsvermittlungsfestival wird zwar nicht mehr ausdrücklich gepflegt, aber man sagt doch, dass das Festival Anfang September noch einen Hauch dieser Tradition wahrt..  Zumindest scheint man hier viel Spaß zu haben - und darum geht es wohl auch!
Wenn Galway erscheint, dann wissen wir, dass wir es bald geschafft haben.  Wir fahren an unseren gewohnten Einkaufsorten vorbei und beschließen, in Clifden den ersten Einkauf etwas beschaulicher und weniger hektisch zu tätigen.

Und dann endlich öffnet sich die Landschaft, die wir so sehr lieben vor uns:  Connemara!
Der Flickenteppich aus rostbraunen Sümpfen, Moorsehen, die das Licht des Nachmittags spiegeln und Schafe, die entlang der Straße liegen - als wären sie dazu da, sich diesen Raum mit dem Verkehr zu teilen. Die Maumturk Mountains und die Spitzen der Twelve Bens  sind ins Licht getaucht, was ihren Fels in unterschiedliche Farben erscheinen läßt.  Noch blüht die Heide nicht, aber der Ginster setzt leuchtende Akzente in dieser Landschaft.

Wir nehmen nicht die übliche kleine Straße Richtung Roundstone und  erinnern uns der ersten Male, die wir auf diesem Weg nach Clifden fuhren... Wie oft, wissen wir nicht mehr - wir könnten es kaum noch zählen :)
Schnell ist der erste Einkauf getätigt und nun steigt die Vorfreude auf unser ¨Zuhause¨. Schon von fern erkennen wir  das Haus, das etwas erhaben liegt... Unser Haus!!  Noch immer kann ich es nicht richtig glauben, aber wenn wir ein paar Tage hier sind, dann weiß ich, dass es so ist!

Claudia hat alles sehr gut und liebevoll vorbereitet:  in der Vase stehen blaue Iris, die Fenster sind auf und die Wärme des Tages und die milde Luft lassen das Haus sofort gemütlich sein! Wie immer gehen wir erst einmal um das Haus herum, gespannt, wie der Garten aussieht, wie sich die Dinge hier entwickelt haben. 
Am ¨Swimmingpool¨ blüht der Salbei und aus den kleinen Stauden ist ein richtiger Busch geworden. Die Rose daneben hat Knospen und der Lavendel zu ihren Füßen kommt sehr gut.


Die Mageriten sind riesige Stauden und wir bedauern es bereits jetzt, sie - wieder - nicht blühen zu sehen.  Wir haben einen Mageritengarten - den nur die Gäste in all seiner Schönheit erleben.  Wir sind Ende August immer zu spät!Die ¨wilden¨ Rosen  vor der Mauer bilden inwzischen duftend-blühende Büsche!  So soll es sein und bald wird das Grau der Mauer verschwinden! 
Die Montpretien tun sich schwer - aber auch sie scheinen nun ihren Standort zu haben.
Wir sind sehr zufrieden!

Zum Buch:  Das Traumbuch von Nina George

Die Handlung spielt in London und verbindet drei Menschen miteinander. Den 13-jährigen Sam, der ohne Vater aufgewachsen ist. Als er endlich erfährt, wer dieser Mann ist, will er ihn unbedingt treffen, lädt ihn zu seiner Schulfeier ein. Als Henri, der Kriegsreporter, der bis dahin gar nicht wusste, dass er Vater eines Sohnes ist, sich auf den Weg zu dieser Feier macht , wird er von einem Auto angefahren, schwer verletzt, fällt ins Koma. Und dann ist da noch Edwinna, die Verlegerin. Sie und Henri waren leidenschaftlich ineinander verliebt, aber sie gehen dennoch auseinander, verlieren sich aus den Augen. Edwinna fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass Henri sie in seiner Patientenverfügung als die benannt hat, die sich im Notfall kümmern soll. Um ihn, wenn sie es denn will. Als sie auf die Intensivstation kommt, trifft sie auf Sam, den Sohn, der seinen Vater nicht kennnt. Und das ist der Beginn einer wunderbaren Geschichte.


"Der unerwartete Tod, die Trauer, das Zurückbleiben prägen diesen Roman. Dennoch ist er nicht tiefschwarz, sondern von einer beeindruckenden Klarheit und Helligkeit. Er ist nie erdenschwer, fast immer federleicht. Er überspringt die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum, zwischen Himmel und Erde. Tod und Leben berühren sich, das könnte leicht schiefgehen, abdriften ins allzu Wolkige, ins platt Esoterische. Aber Nina George hält die Balance perfekt, und als Leser folgt man ihr bereitwillig. Ein Buch über das Leben und das Sterben, das Festhaltenwollen und Loslassenmüssen. Ein Tipp: hetzen Sie nicht so durch das Buch , wie ich es getan habe, weil ich unbedingt wissen wollte, ob es gut ausgeht. Es hat einen sehr tröstlichen Schluss. Ob man ihn gut findet, kommt allein darauf an, wie man es sehen will..."
Rezension: Christine Westermann

2 Kommentare:

  1. hab mir das Buch gleich bestellt. Sowas ist mir schon lange nicht mehr passiert! :)
    Danke!
    Lieben Gruss
    Gabriela

    AntwortenLöschen
  2. Immer schön diesen /Deinen Blog zu lesen und zu erleben , phantastisch !
    Lieben Gruss ,
    Uwe

    AntwortenLöschen