To see a
world in a grain of sand
And a heaven in a wild flower,
Hold infinity in the palm of your hand
and eternity in an hour.
William Blake
And a heaven in a wild flower,
Hold infinity in the palm of your hand
and eternity in an hour.
William Blake
Eine Welt zu sehn in dem Körnchen Sand,
einen Himmel in wilder Blume:
Halt' Unendlichkeit in der off'nen Hand
und die Ewigkeit einer Stunde.
Übersetzung: Walter A. Aue
Ireland Diary, September 2015
Ich nehme es einmal als gutes Zeichen, dass ich nicht weiß, wie lange ich nun schon in Connemara bin :) Vielleicht liegt es am Besuch, der kurz nach unserer eigenen Ankunft kam und natürlich die Tage ein wenig ¨ auf den Kopf stellt¨.
Vielleicht liegt es aber auch daran,
dass ich mit dem Herzen immer wieder in Berlin bin: Wir haben Berlin in Tagen verlassen, die
(denke ich das nur) von historischem Ausmaß sind: Eine nicht endende Flut von Flüchtlingen
ergießt
sich über
Deutschland - und vor allem auch über die Stadt, von der man sich die
besten Bedingungen erhofft und erwartet...
Über
facebook hatte ich bereits großen Anteil vor der Abreise genommen,
ohne mich in die Welle der Hilfsbereitschaft eingliedern zu können. Es ist
schwer, zuzusehen, leere Hände zu haben und höchstens über
Geldspenden ¨zu
helfen¨,
zu lindern. Es ist - bei der riesigen
Not - weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein!!!
So werden diese Wochen immer auch ein
Blick zurück
sein - den ich sonst zu zu vermeiden versuche.
Irland selbst ist über
Deutschland begeistert und ruft auch die anderen europäischen Länder auf,
ebenfalls Flüchtlinge
aufzunehmen. Ich hoffe, den Worten folgen auch Taten!
Aber zurück zu unserer
Ankunft und den ersten Eindrücken!
Entgegen den Erwartungen (wir hatten
ja die Wetterkarte den Sommer über studiert und es war unschwer zu
sehen, dass die ¨Hochs¨ über Irland
eher selten waren!) empfing uns milde Luft und ¨some sunny
spots¨
am wolkenverhangenen Himmel! Aus der großen Hitze
kommend, empfanden wir die kühlen Temperaturen eher als angenehm.
Es ist leichter, hier in Shannon
anzkommen, als in Dublin! Hier hat Florian nicht gelebt, hier hätte er uns
nicht abgeholt - hier tut es nicht so weh!
Die Strecke bis Galway überbrücken wir
erstaunlich schnell und dann emfpängt uns Connemara - wie immer mit
seinen Überraschungen.
Jetzt sind es die Montpretien, die leuchtend die schmale Straße säumen und fast ist einem, als könnten sie mit ihrem Licht leuchten, als es langsam dunkel wird.
Jetzt sind es die Montpretien, die leuchtend die schmale Straße säumen und fast ist einem, als könnten sie mit ihrem Licht leuchten, als es langsam dunkel wird.
Der Einkauf in Galway hat unsere
geplante Ankunft noch bei Tageslicht zunichte gemacht, dafür haben wir
unser Abendessen und das Frühstück - und
Blumen für
meinen Geburtstag :) Ich sehe diesem Tag
relativ gelassen entgegen - Vorfreude gibt es nicht mehr..
Wieder empfängt uns ein
kaltes Haus und ein enttäuschender Zustand der Zimmer - aber
wir lassen uns weniger davon beeindrucken und nehmen es gelassener. Immerhin
gibt es gegen Mitternacht einen Lachs-Imbiss und wir liegen bald erschöpft und glücklich,
endlich ¨zu
Hause¨
zu sein, in unserem vorgeheizten Betten....
¨Happy
Birthday, love¨
höre
ich aus dem Kissen neben mir und verschlafen nehme ich die erste Gratulation in
Empfang. Ich ziehe neugierig die Vorhänge beiseite - und es scheint sich ein
schöner
Tag anzukündigen
- ein schönes
Geschenk, denn wir haben ja den Ausflug nach Westport geplant, um dort mein
Geschenk (ein kleines antikes Pferd auf Rollen :) abzuholen.
Des weiteren wollen wir die Galerie
eines irischen Künstlers Jimmy Lawlor (der die Plakate für die ¨Clifden Arts
Week¨
seit einigen Jahren gestaltet besuchen.
Ich habe ein Bild (einen Druck) von ihm im Auge, der eine besondere
Bedeutung für
mich bekommen hat.
Das Bild heißt: ¨I can only
emagine¨
- und es zeigt einen kleinen, vielleicht 5-6 jährigen Jungen,
der vor einem aufgewühlten Meer über dem Möwen kreisen,
selbstvergessen am Strand spielt.
Als ich das BIld - mit diesem Titel! -
zum ersten Mal sah, war mein Gedanke: ¨Das ist mein irisches Enkelkind, das
es nicht gibt und nicht geben wird!¨
Die Körperhaltung
des Kinddes, dieses Sich-verlieren-im-Spiel - das ist Florian. Die roten langen
Locken, sie wären
das irische Erbe von Eimears Familie!
Und über
allem steht eine riesige goldene Mondsichel...
Ein ganz wundervolles Bild!
Natürlich stehen
wir beide, noch in den Nacht¨gewändern¨ erst einmal
im Garten und wir sind nicht enttäuscht! Zwar blühen die vielen
gepflanzten Montpretien an der Mauer nicht, aber unser kleiner Küchengarten
sieht ganz gut aus - und wenn man sich die Winden, die alles ein wenig
eingpackt haben, wegdenkt, dann wird er uns in einigen Tagen schon Freude
bereiten. Die Anemonen blühen in einem tiefen Rosa und den Rand des Beetes säumen die
handtellergroßen
Margaritenblüten. Endlich bekommen wir diese Blüte - überall im
Garten - einmal mit! Meist waren die
Sommer zu warm und alles bereits verblüht.
Der Jelängerjelieber
am ¨shed¨ blüht und duftet
wunderschön
und teilt sich diese geschützte Ecke mit der Hortensie, die wir zum
Leben wiedererweckt haben! Der Salbei
ist groß
geworden - die Rose dagegen hat sich nicht sehr viel weiter
bewegt! Rosen scheinen sich hier nicht wohl zu fühlen. Die
Palmen sind gewachsen und die Hecke vor dem Tank verdeckt ihn schon beinahe!
Ein bißchen fröstelnd gehen
wir ums Haus, freuen uns an der üppig blühenden
Hortensie im Vorgarten und den Heckenrosen, die sich allerdings hart gegen das
wuchernde Unkraut verteidigen müssen.
Florians Platz im Garten sieht hübsch aus. Die Lavendel blühen und leider
hat Mat bei Mähen
die irische Heide ¨ gekürzt¨... aber sie wird zurückkommen.
Den Geburtstagstisch möchte ich erst
nach dem Frühstück im Detail
ansehen, aber ich bin berührt von den kleinen Geschenken, die
dort auf mich warten.. Was könnte dies für ein
wunderschöner
Tag werden und mit einem Mal bekomme ich keine Luft mehr.. Es schnürt mir das
Herz zu und ich renne - mit den aufkommenden Tränen kämpfend - zurück in den
Garten..
Der Blick auf die Küste, die so
friedvoll in ihren Pastellfarben vor uns liegt, der Himmel mit seinen
dramatischen Wolkenformationen - der Wind, der an meinem Nachthemd zerrt - das
Wissen, dass ich diesen Anblick, der so tröstlich ist in
diesem Moment, weiterhin betrachten kann und darf und das Manches bleibt, wenn
Anderes auch so vergänglich ist - das half mir, mich dem Tag zu öffnen..
Wunderschöne Bilder, die
Lion und Malia für mich gemalt haben machten mir
besonders viel Freude und die kleinen Geschenke von Hans-Jürgen,
liebevoll ausgesucht, Karten der Freunde und Vorfreude auf unseren Ausflug.
Ganz leicht ist dann doch nicht, das soeben erst bezogene Haus wieder zu
verlassen .) aber sobald die Küste links von
uns auftaucht, die Wiesen in Lila und Orange leuchten und die Fuchsien die Straßen säumen, kommen
die tiefe Begeisterung für diese Landschaft und die Dankbarkeit,
sie so ausgiebig genießen zu dürfen, zurück!
Je weiter wir in die Boglandschaft von
Connemara vordringen, wechseln die üppige Farben in tiefe braun-ocker-Töne und die blühende Heide
gibt der Landschaft ihren Zauber. Gestochener Torf liegt zum Trocknen auf
Paletten und immer wieder grasen Schafe am Rand der Straße. Sie
scheinen völlig
immun gegen den Autoverkehr, der hier aber auch sehr gemäßigt ist.
Westport begrüßt uns bunt und
lebendig und den Café trinken wir auf der Straße, die
Menschen betrachtend, die hin- und herhuschen.
Meist sind die Gesichter eher ¨nach außen gewandt¨, freundlich
schon der Blick neugierig. Man grüßt sich, man kennt sich.. Und
auch ein in zweiter Spur - vor einer leeren Parkbucht - parkender SUV bringt
niemanden aus der Fassung! Man wartet, man hupt nicht, denn Hupen geht gar
nicht! Wir staunen über die Ruhe
und die Gelassenheit, aber sie hat ja - hoffentlich - auch etwas Ansteckendes
und unsere innere Hektik wird sicherlich auch bald schwinden!
Die Galerie finden wir nach einigen
kleinen Nachfragen / die uns allerdings in die Irre geschickt hätten / selbst
in einer Seitenstraße.
Leider ist ¨mein Bild¨ nicht da und
muß
- obwohl ich mich mit Jimmy verabredet hatte für diesen Tag -
von ihm nun erst ¨gedruckt¨ werden...
Macht nichts, dann eben erst das Pferd und kurz darauf trage ich mein kleines Holzpferd über
die Schwelle von ¨The Gaiety¨ und freue mich wirklich wie ein Kind über dieses Geschenk. Nein, ich habe keine Affinitäten zu Pferden bisher gehabt und auch als Kind hatte ich keinerlei Wunsch, das Reiten zu lernen, zumal es im Schwarzwald keine Pferde gab.
Macht nichts, dann eben erst das Pferd und kurz darauf trage ich mein kleines Holzpferd über
die Schwelle von ¨The Gaiety¨ und freue mich wirklich wie ein Kind über dieses Geschenk. Nein, ich habe keine Affinitäten zu Pferden bisher gehabt und auch als Kind hatte ich keinerlei Wunsch, das Reiten zu lernen, zumal es im Schwarzwald keine Pferde gab.
Dann ist auch der Druck fertig - und
als das Bild vor mir liegt, rührt es mich noch einmal sehr an.
Auch Hans-Jürgen mag es sehr und ist mit dem Kauf
sofort einverstanden..
So machen wir uns - mit diesen beiden
- sehr individuellen und schönen Geschenken auf unseren Heimweg,
nicht, ohne am Straßenrand noch einen großen Strauß trockener
Heide zu pflücken!!!!
I can only emagine......
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