Donnerstag, 30. Januar 2014

Nothing Personal


 ...Wir werden von der Person alleingelassen,die vor uns stirbt....



Nothing Personal erzählt von einer jungen Holländerin, die ihr Leben hinter sich lässt. Nur mit einem Rucksack und ein paar elementaren Gegenständen wie Zelt und Schlafsack bricht sie nach Irland auf und wandert dort in völliger Einsamkeit durch die Wildnis. Nur gelegentlich bedient sie sich des Autostops, doch diese Begegnungen sind ihr verhasst, denn sie will nur ihre Ruhe haben und sich die Menschen so weit als möglich vom Leib halten. Doch dann wird sie eines Morgens vom etwas älteren, gebildeten Eigenbrötler Martin (Stephen Rea) angesprochen, der ihr Essen anbietet, wenn sie ihm im Garten helfe. Anne stimmt zu, doch als es beim Abendessen zum Streit kommt, will sie wieder abhauen. Schliesslich machen sie einen Handel: Essen für Arbeit, kein persönlicher Kontakt, keine Fragen. So kommen die beiden langsam in einen Trott hinein und arrangieren sich miteinander. Martin erklärt ihr die Arbeit, sie führt sie aus und er versorgt sie mit Mahlzeiten, welche er ihr jeweils bereit stellt, da sie nicht gemeinsam essen. Doch obwohl sie nur das nötigste miteinander sprechen, beginnen sich die Schutzmauern langsam abzubauen und sie lernen sich schrittweise etwas kennen. Doch wird sich Anne darauf einlassen, wird sie wieder sesshaft werden oder macht sie vielleicht vorher ihren Abgang ....

Dieser poetische, kluge, zarte Film ist einer meiner Lieblingsfilme und ich möchte ihn Euch noch einmal sehr ans Herz legen.Träumerische, aber präzise Bilder des einsamen nordwestlichen Irlands, die einen selbst für einen Moment auf die Idee bringen könnten, sich allein durch die Wildnis schlagen zu wollen. Es ist ein merkwürdiger Bann, den dieser Film wirft, der alles ganz leicht und natürlich wirken lässt, was eigentlich anstrengend wirken müsste, wie der irische Dauerregen..  Unbedingt sehenswert!



Freitag, 24. Januar 2014

Adieu




Adieu geliebtes Meer
ausgebreitet
unter der Sonne
du gabst mir
den Atem der Weite
zogst mich voran
in Wind und Wellen
öffnetest den Horizont
aller meiner Sinne
deine Sprache
erlauschbar nur dem
der dich liebt.

Annemarie Schnitt

Mittwoch, 15. Januar 2014

Tagebuch Dez. 2013 VII "Stürme, Regenbögen + Abreise"


3.1.2014

Dass der Moment kommt,an dem wir froh sind, bald abzureisen, hätte ich vor einigen Tagen noch nicht gedacht. Aber heute ist es tatsächlich soweit.
Das Wetter hier schlägt derartige Eskapaden, dass einem angst und bange werden kann.
Die letzte Nacht war die bisher schlimmste - und wir zogen erneut um in das kleinere Zimmer, in dem der Sturm nicht ganz so an den Fenstern rüttelte... Es schien, als würde das ganze Haus davongetragen.. unglaublich die Gewalt dieser Stürme... Und wie ernst es tatsächlich war, sahen wir nicht nur daran, dass wir ab 2 Uhr nachts bis ca. 12 Uhr am Mittag ohne Strom waren, sondern vor allem an dem, was der Sturm in der Natur angerichtet hatte.



 Fechine kam - kurz! - vorbei und erzählte, dass er bei Coral Bay 2 Stunden mithalf, ein Auto aus dem Sand auszugraben, der mit der hohen Flut über die Straße geschwemmt werden war.. Einige Stunden später konnten wir noch immer die Massen an korallemrotem Sand an den Straßenrändern bei Coral Bay sehen... Hier bei uns hat die Flut Seetang meterhoch auf die Straßen gespült, der auch heute abend noch immer lag! Die Wellen müssen weit über die Straße geschlagen und aus einigen Vorgärten allen angesammelten Unrat in der Landschaft verteilt haben.. Schrecklich, diese Plastikmassen und sonstigen Hausrat überall auf den Wiesen zu sehen!
Das marode rote alt Boot, dass fast wie ein Wahrzeichen hier in der Nähe im Tang lag, ist in viele Teile zerbrochen, die überall verstreut lagen!  Ein so trauriges Bild! Die gesamte Küste ist im Seegras (seawead) ertrunken!


Weiter fuhren wir an unseren Strand und dort waren bereits einige Fischer/Bauern damit beschäftigt, zunächst die  abgebrochene Küste überhaupt zum Strand begehbar zu machen.. Zu hoch der Abbruch.. Und hier war das Ausmaß des gestrigen Wütens des Atlantik am deutlichsten zu sehen. Das kleine Holzhaus, das oben auf der Wiese stand, stand heute 2 m tiefer ..am Strand. Diese Küste gibt es nicht mehr.. Die Zaunlatten der Kuhwiese hingen in der Luft... Keine Wiese mehr, die sie hält! Der Strand ist über Nacht mindestens 3-5 m breiter geworden, das Meer hat sich ins Land gefressen... 

 
Die Fischer waren auf der Suche nach ihren Booten, die offenbar auf die Wiesen geschleudert worden waren... Mit dem Traktor zog man sie weiter in die Wiese hinein, denn ein neuer - offenbar noch schwerer Sturm - ist für Sonntag vorhergesagt!
Wir fahren zu Dogs Bay und hier ist der Schaden noch deutlicher:  die Flut hat die Straßen sowohl hier als auch bei Gurteen Bay unterspült und weggerissen.
Die Küste von Dogs Bay hat sich um Meter ins Land gefressen....

 
Der Zugang zum Friedhof über dem
Strand von Gurteen Bay wird erst einmal längere Zeit gesperrt sein..

 Niemand scheint mit dieser Wucht des Unwetters gerechnet zu haben und über nichts sonst wird heute gesprochen.
Es hat einige hart - wie das berühmte "Connemara Smoke House"  in Clifden - getroffen. Sowohl die Räucherei als auch das Privathaus sollen beschädigt worden sein.. Die Küste von Murvey, sagt Bridgit, ist für immer verändert!


Als wir in Clifden unsere gerahmten Poster abholten, erzählte man uns, dass der Weg runter zu Dogs Bay unterspült worden und eingebrochen sei. In Cleggan habe es 5 Autos vom Kai ins Wasser gespült... Oh my God!  Das Schlimmste sei aber offenbar noch nicht überstanden und komme am Sonntag... Und diese Aussicht hat uns heute wirklich dazu bewegt, uns auf unsere Abreise - hoffentlich vor diesem neuen Unwetter - am Sonntag zu freuen! 
Es ist einfach zu kalt hier, wenn die Heizung ausfällt und bei weiter sinkenden Temperaturen können wir das Haus nicht mehr warm genug halten..
So sehen wir der Rückkehr nun doch sehr gelassen entgegen und der Abschied wird nicht so schwer werden, wie gedacht! 
Nachdem es Hans-Jürgen gestern - telefonisch - noch gelungen ist, eine Hausversicherung abzuschließen, die alle Risiken beinhaltet, fahren wir noch ein wenig gelassener als dies gestern der Fall gewesen wäre! 

Zum Abschied ahren wir noch einmal nach Ballynahinch Castle und auf dem Rückweg die Bog Road, eine der schönsten Straßen, die wir überhaupt kennen... 

 

Ballynahinch River und Castle


Wenn wir durch diese Landschaften fahren, begleitet und Stille und Regenögen, dann sind wir mit den Unnanehmlichkeiten, die wir erlebt haben, versöhnt und wissen, am richtigen Ort zu sein!




Zusammenfassend können wir sagen, dass wir unglaublich viel ¨geschafft¨ haben in diesen Wochen:  Das Haus ist nun wirklich fertig. Die letzten Arbeiten wird Fechine erledigen, darauf vertrauen wir! 
Wir haben unseren Teil getan!  Gerade hängt Hans-Jürgen in der Küche die beiden letzten Bilder auf: Plakate der ¨Clifden Arts Week¨ von 2012 und 2013 - unseren Schicksalsjahren in Bezug auf diesen Ort!  

 Fáilte
Ein neues Jahr und  ein neues Kapitel in unserem Leben:  wir werden zurückkehren, aber wir werden das Haus auch mit Gästen teilen und wünschen uns, dass sie die Magie dieses Ortes und sein Kraft ähnlich erleben mögen wie wir!




…..“Eine Insel ist ein umgrenzter Ort, eine spannungsgeladene Schwelle zwischen Himmel und Meer, Land und Licht. Im Westen Irlands herrscht wundervolles Licht. Das gemeine Einverständnis von Wolken, Regen, Licht und Landschaft birgt immer neue Überraschungen. Im Verlauf eines einzigen Morgens können draußen vor dem Fenster völlig verschiedene Landschaften auftauchen. Hin und wieder herrscht dichte Dunkelheit, dann reißt vielleicht die Wolkendecke auf, und plötzlich verleiht ein einzelner Lichtstrahl selbst einem Steinhaufen rätselhafte Präsenz. Oder das Licht spielt mit dem ernsten Antlitz eines Berges und verziert es mit einem bizarren Schattenmuster. Manchmal scheint es die Morgendämmerung sehr eilig zu haben, damit das Licht endlich hervorbrechen und mit der stillen Landschaft spielen kann.

Landschaften in diesem Licht sind eine endlose Augenweide. Die Landschaft wellt und wölbt sich. Jeder Ort ist buchstäblich anders, sticht klar gegen das Licht und den Ozean ab und ist von kraftvoller, dauerhafter Individualität. Selbst die unberührtesten, unwirtlichsten Landschaften besitzen Präsenz. Kein Mensch verweilte hier lang genug, um Anspruch auf sie zu erheben oder sie zu zivilisieren. Sie verharren in der Geborgenheit ihrer eigenen ursprünglichen Geschichte.

Solche Landschaften sind wilde Heiligtümer, weil sie vollkommen in sich selbst ruhen und uns leise in ihr Wissen und ihre Stille hineinziehen. Fast unmerklich weicht der inner Druck von der Seele. Die Sinne werden besänftigt, und die inwendige Erde in uns wird von dieser uralten Schönheit bewegt...."

John O'Donohue über Connemara

Dienstag, 14. Januar 2014

Tagebuch Dez. 2013 VI "Neues Jahr"



"....There's a fine line between pleasure and pain"...

2.1.2014
Nun ist es da, das Neue Jahr - und wie immer -  spüre ich die Bedeutungsosigkeit dieses Jahreswechsels..aber auch er muß, wie alle anderen Tage, seinen Platz finden und begangen werden - und wir haben es - wie im letzten Jahr - hier gut und für uns stimmig zu lösen vermocht. 
Die Tage eilen nun davon -und es ist doch wieder ein Arbeitsurlaub geworden, was ja vielleicht auch absehbar war..
Nachdem wir Fechine ja praktisch nicht zu sehen bekommen haben, beginnt er nun mit den Arbeiten, die wir heute in einer Bestandsaufnahme, zu der Cornelia extra aus Dublin gekommen war, durchführten.   Es ist eine Menge an kleinen Arbeiten, die aber alle in Bezug auf das Haus und seine Isolierung (in der Hauptseite) wichtig sind. Natürlich gibt es auch unterschiedliche Sichtweisen auf die Bezahlung. Das System, nach dem hier eine solche Maßnahme kalkuliert und dann abgerechnet wird, entzieht sich unseren Maßstäben - und wir halten uns da auch heraus.. Peter, Cornelia und Fechine müssen sich auf ein ¨System¨ einigen (denn zur Zeit gibt es unterschiedliche) und dann wird der Rest der Arbeiten - nach Durchführung - von uns bezahlt.

Auf Cornelias Kommen hatten wir uns sehr gefreut und es bedauert, dass Peter nicht mitkommen konnte. Ihr Kommen war wichtig und auch, wenn unsere Planung (wir dachten, sie würde zwei Tage bleiben und hatten ein gemeinsames Essen für HEUTE geplant), über den Haufen geworfen wurde, weil sie heute wieder fuhr, ist es uns doch gelungen, mit dem, was noch im Kühlschrank war, zu ïmprovisieren! Cornelia ist eine ungewöhnliche Frau, sehr "deutsch", wie wir immer sagen und wie sie selbst auch empfindet, in ihrer Genauigkeit und Pünktlichkeit. Aber sie verbindet beides:  das Irische mit dem Deutschen und das ist eine sehr gelungene Kombination. Wir lachen viel, wir sprechen auch über uns, sie weiß von Florian und sie selbst hat mit Peter zwei erwachsene Söhne.
Wir schätzen ihre Direktheit und Offenheit..  und ein bißchen sind wir beide auch "Schwestern"... irgendwie :)
Die Konversation hier ist dennoch oft eine wirkliche Herausforderung und ich staune immer wieder über uns, wie wir es mit unserem doch wirklich alles andere als perfektem Wortschatz schaffen, Stunden der Konversation zu füllen.. Und: man scheint uns ja auch zu verstehen und hat sehr viel Geduld mit uns!
Und dann ging es um 9.30 heute morgen weiter...
Oh my God! 





Cornelia war übrigens, von den Mängeln nun einmal abgesehen, von unserer Einrichtung und Gestaltung des Hauses sehr begeistert:  ¨..oh cool¨ - das war Raum für Raum zu hören! ¨..Where did you get this from? Oh, probably Germany¨.. ¨Gabriele I have to go shopping with you one day¨... Ja, ein großes Kompliment für uns, denn wir sind uns sehr bewußt, dass wir mit Peter und Cornelia in einer ¨Liga¨ arbeiten, in der sie sonst nicht zu Hause sind. Ihre website zeigt dies deutlich: sie sind ausgesprochen gefragte und sehr innovative und kreative Architekten, die - im Moment gerade aktuell - eher für ein international gefragtes Modell - und eine ähnlich betuchte Klientele arbeiten, als an Projekten unserer Größenordnung. ¨This is labour of love¨ sagte Cornelia einmal, als wir uns - wieder einmal - für ihren wirklich großen Einsatz am School House bedankten. 
 Wir vermuten, dass sie ein wenig Mitleid mit uns hatten, als wir ihnen unsere Vorstellungen, unsere ¨amour fou" zum School House und die ersten - völlig überzogenen - Kostenangebote von einem örtlichen Bauunternehmer zeigten.. Sie wollten nicht, dass wir ¨übers Ohr gehauen werden¨.. Heute sagen sie aber auch, dass sie ein ähnliches Projekt nicht mehr annehmen würden :) Jedenfalls sind sie gewillt und bereit, dieses hier mit uns fertigzustellen!



Mir fällt beim Schreiben auf, dass das Thema ¨Wetter¨ immer weniger eine Rolle spielt, weil wir uns längst mit den Gegebenheiten, wie sie nun sind, abgefunden und arrangiert haben. Es ist so viel im Haus zu tun... Wir müssen gedanklich und auch praktisch die Vorbereitungen darauf treffen, dass Gäste hier sein werden, bevor wir selbst wiederkommen. Zwischenzeitlich sind 4 Anfragen für das Haus eingegangen, wobei ich denke dass wohl nicht mehr als eine oder zwei Buchungen daraus werden - wenn überhaupt. Aber ich bin völlig gelassen, denn schon die Menge der Anfragen in dieser kurzen Zeit, bestätigt, dass wir mit dem ¨Calla School House¨ einen neuen Wohnakzent in Connemara geschaffen haben und er wird seine Liebhaber finden, da sind wir ganz sicher.. 


Dieses "Bild", bekommt im übrigen die meiste Aufmerksamkeit im Haus :)Es ist einfach so wahrhaftig - und gehört hier her°!!
Noch immer müssen Nägel/Schrauben in die Wände gebohrt werden und die mitgebrachten Bilder und andere Dekorationen aufgehängt werden.. Hans-Jürgen ist hier zum Spezialisten an der ¨drill machine¨ geworden.. Tagelang war das Bohrergeräusch bestimmend.. Und so fehlt es tatsächlich in diesen Tagen ein wenig an Ruhe und Stille...
Ruhe erfahren wir, wenn wir in die Natur kommen, was - zugegebnermaßen - zu kurz kommt, was aber wiederum am Wetter liegt. Jeden Sonnenabschnitt versuchen wir zu nutzen und so gab es zumindest einige Wanderungen am Strand und einen Garteneinsatz. 

Die Sonne zeigt sich nicht oft, aber auch so ist es - sobald es trocken ist - wunderbar, an der Luft zu sein. Besonders genossen haben wir gestern, nach dem voluminösen 8-Gänge-Menue an Sylvester in ¨Kings Restaurant¨... ¨The same procedure as last year¨ konnte hier tatsächlich Pate stehen, es war genau das gleiche Menue wie letztes Jahr an Sylvester und sogar einige der Gäste waren im letzten Jahr mit uns dort..  Es ist jedenfalls eine gute Möglichkeit, die Zeit von 8 Uhr bis 11 zu überbrücken und das Essen war gut. Wenn auch die Bedeutung der Jahreswechsel nicht mehr wichtig ist, so wagen wir doch immer auch einen Blick zurück und schauen auf ein gutes Jahr 2013 mit Höhepunkten wie dem Kauf des Hauses hier, der genau vor einem Jahr mit dem Termin bei unserem solicitor endete und aufregenden und auch anstrengenden Monaten, die folgten.. Viel Unsicherheit, viel Wagnis und  das Betreten von Neuland, das immer mit viel Kraft und Emotionalität einhergeht. 



Der Rückschlag mit dem Schlaganfall im August und der erneuten Einsicht, wie fragil unsere Leben sind und wie schnell sich alles wandeln könnte... Ich hatte Glück - wir hatten Glück und der anschließende Urlaub hier in Connemara war - alles in allem - heilsam!
Dann ein Blick in den Pub, der uns aber weiterziehen liess zu ¨Guys Bar¨, wo wir im Eingang - wieder einmal - auf uns und unser Leben zurückgeworfen wurden!
Im Eingang zum Pub wurde Eintritt verlangt und auf unsere Nachfrage (da dies sehr ungewöhnlich ist) verwies man auf das Schild auf dem Eimer, in dem die 
10 € landeten: Dort stand der Name - Thomas Keaney - und auf Nachfrage, erzählte man uns, dass dieser 23-jährige junge Mann in Australien zu Tode gekommen sei - und das Geld würde gesammelt, um ihn nach Hause zu holen... ¨to bring him back home¨ - und mein Herz krampfte sich zusammen und ich hätte sofort in Tränen ausbrechen können!  Oh, my God! Thomas Heaney kommt aus Murvey, also aus dem Ort, in dem Bridgit lebt und ganz Clifden und Umgebung trauert in diesen Tagen mit der Familie.  Sämtliche SylvestereInnahmen des Pubs  gingen in den Fond, der für ihn eingerichtet wurde..



Vielleicht hat dies Erlebnis meine Stimmung noch einmal gedämpft, denn die Lautstärke im Pub, die lachenden und sich umarmenden und laut - sehr laut - unterhaltenden - meist jungen - Menschen, konnten mich irgendwie nicht mitnehmen ... Ich fühlte mich, wie immer, wenn ich solche Nachrichten höre, sehr allein und sehr in Gedanken bei denen, deren Leben mit solch einer Nachricht für immer verändert sein wird.. 

Wir bleiben nicht lange, es ist tatächlich so unglaublich laut, Musik und die immer mehr anschwellende Klangsäule der Stimmen...dass wir das neue Jahr mit einer gegenseitigen Umarmung begrüssen, einige Hände schütteln und uns dann doch auf, nach Hause, machen...
¨Nach Hause¨ - wie wunderbar, dies schreiben zu können, zu dürfen!!! ¨Nach Hause - in Connemara!¨
Auf den Straßen ist es still und es ist niemand unterwegs - höchstens von Pub zu Pub huschend, denn es regnet..   Happy New Year Ireland!!!!


Dies Foto von Dogs Bay hat zwischenzeitlich historischen Wert... denn nur einige Tage später hat die hohe Flut diese Küste um Meter verschoben.. siehe kommendes Foto

Unser Wunsch, mit dem Wetter am 1.1.aufzuwachen, das wir im letzten Jahr hatten, wurde leider nicht erhört... Aber es  es trocken und wir MUSSTEN einfach auf einen Spaziergang raus.. an den Strand und - wir konnten es nicht fassen: noch nie haben wir Dogs Bay so ¨voll¨ gesehen wie an diesem Tag. Große Familien, Spaziergänger mit Hunden, Touristen und Einheimische..alle unterwegs am Strand!   

Vor allem die Kinder begeisterten uns. Ihr Spiel mit den Wellen, eingepackt in Regenkleidung und Gummistiefel - als könne ihnen nichts etwas anhaben.. Das gleiche Spiel, das sie im Sommer spielen - eingepackt in Neopren :)   Einfach wunderbar.. Wir beobachten sie eine Weile, ihre überbordende Freude, ihre Ausgelassenheit, ihre Schönheit und wir bewundern die Eltern, die diesem Spiel mit den Wellen so gelassen zusahen, nur eingreifend, wenn das kleinste der Kinder - vielleicht 2 Jahre alt - sich den Wellen zu weit näherte und drohte umgestoßen zu werden - ein durch und durch beglückendes Schauspiel!



Wie erklettern auf die Wiesen über der Bucht und wandern zum nächsten Strand - Gurteen Bay - an dem sich ebenfalls einige Spaziergänger die Füße vertreten und vielleicht den ¨Kater¨loszuwerden versuchen:  ¨Happy New Year¨.. 












Heute besuchten wir, nachdem Cornelia abgefahren war, in Clifden unser Anwaltsbüro auf, wo wir einen Termin für unseren  Irish Will - unser irisches Testament  - hatten. Alles muß geregelt werden - und haben vor diesen Schritten keine Angst..
Zwischendurch sind wir - so oft es möglich ist - im Café in Clifden - um die mails und andere Nachrichten abzurufen und Grüße zu schicken.. Früher saßen wir genüsslich dort, tranken unseren Cappucchino und beobachteten die Menschen, heute ist es ¨Büro¨ mit 2 smartphones und einem tablet :)  Wir versuchen, diese Kommunikation im Urlaub einzuschränken, aber es ist schon sehr verlockend - vor allem für mich - mit den Menschen ¨verbunden zu bleiben¨, mit denen ich sonst auch verbunden bin. Da muß ich allerdings noch eine bessere Balance finden, denn ich spüre, wie meine ¨tippenden Daumen¨ Hans-Jürgen manchmal nerven!

Leider hat sich das - anfangs gute - Wetter schnell verzogen und es wurde ein grauer, recht kühler Tag. Außerdem ist für heute eine hohe Flut vorausgesagt, was wir vorhin, auf unserer zweitenRunde nach Clifden heute, in der Manin Bay zu spüren bekommen: ¨Nichts wie schnell nach Hause¨!

Morgen möchte Fechine einen ganzen Tag kommen und die Arbeiten, die noch zu tun sind, beginnen. Wir sind sehr gespannt!

Ja, es ist wohl wirklich ein erneuter Arbeitsurlaub geworden - aber diese Tage schaffen zugleich die Grundlage dafür, nächstes Mal mehr Entspannung zu finden und die (für uns wichtige und notwendige) Vermietung des Hauses will sorgfältig und gründlich geplant sein. Wir möchten wirklich zufriedene Menschen hier haben und das mit ihnen teilen, was uns selbst so sehr am Herzen liegt.Möge es gelingen!

A home far from home :)