Freitag, 10. Januar 2014

Tagebuch Dez. 2013, Teil 2 "Ankunft"







Während wir mit dem Ausräumen beginnen, bezieht sich der Himmel und ein Sturm kommt auf, der uns die Türen aus den Händen reißt und vor dem wir bereits am Telefon von Astrid gewarnt worden sind: Wetteralarm für Irland, besonders für die Westküste. Orkanartige Stürme mit bis zu 120 km/h sind vorhergesagt und scheinen in dem Moment zu starten, in dem wir das Haus betreten haben!   


Wir wenden uns nun ohnehin dem Inneren des School Houses zu –
und betreten ein geheiztes Haus das uns - etwas nüchtern noch, aber doch gastlich empfängt!  
 

Eines der Zimmer wird nun erst einmal ¨Lager¨ für den IKEA-Einkauf und die Lebensmittel verschwinden im großen Kühlschrank.. Alles geschieht nun ¨zum ersten Mal¨ - und wir zelebrieren jeden Schritt... "Hast du schon gesehen?" - Wir rufen uns - von Zimmer zu Zimmer - beide auf Entdeckungsreise im neuen Haus!

Draußen hat sich der Wind zu einem heftigen Sturm gewandelt und es regnet immer stärker.. Schön, im Warmen zu sein - und wir erweisen uns wieder einmal als ein wirklich unschlagbares Team,wenn es darum geht, in kürzest möglicher Zeit, Atmosphäre und Gemütlichkeit zu schaffen!  Das geht unabgesprochen Hand in Hand. Wir haben inzwischen Übung und lieben es!


Schnell verwandelt sich die Nüchternheit in ein warmes, gemütliches Ambiente und als dann dasTorffeuer noch zusätzliche Wärme ausstrahlt und wir mit einer Tasse Kaffee in die Möbel sinken, strahlen wir uns nur an: We are home!  


 

Wie schön alles geworden ist.. Die Böden, die Möbel, die Farben der Wände und und die Fenster und Türen.. Das Badezimmer, das wir noch nicht gesehen hatten, es ist so, wie wir es erhofft haben.. Ein bisschen ausgefallen für Irland mit dem ¨schwebenden Waschtisch¨,  auf dem zwei Becken /wie Schüsseln, stehen.. Die Hähne kommen direkt aus der Wand und es gibt viel Abstellfläche. Wir entdecken immer noch etwas Neues... Die Türklinken, die wir Fechine aus Berlin
geschickt haben... Alles fügt sich in ein schönes Ganzes!


Wir packen aus, räumen ein und sind irgendwann so völlig erschossen, dass wir uns nur noch eine Karottensuppe warm machen und in die –zwischenzeitlich bezogenen - Betten fallen. Der erste Tag im neuen Haus endet in einem Schlaf, der die Erschöpfung ablöst!


  
Der nächste Morgen zeigt - was das Wetter betrifft - keine Änderung. In der Nacht hatte der Sturm sich zu einem Orkan entwickelt und nur das Wissen, dass dieses Haus über 100 Jahre alt ist und sicherlich vielen schweren Stürmen standgehalten hat, hatte mich wieder ruhig einschlafen lassen. 

Er zeigt aber auch die ersten Mängel, vor denen wir aber bereits gewarnt worden waren: aus der Dusche rann lediglich ein dünner Wasserfaden, unmöglich, sich richtig zu duschen.. Und selbst dieses wenige Wasser blieb im Boden stehen... Da wir keine Duschwanne, sondern nur einen Ablauf in den Bodenfliesen haben, ein unhaltbarer Zustand:  Anruf bei Fechine, der sein Kommen bereits angekündigt hatte.

Cornelia  hatte am Vorabend, kurz nach unserer Ankunft bereits angerufen und sich nach den Zustand des Hauses erkundigt. Schön, ihr viele gute Nachrichten zukommen lassen zu können, denn sie hat –bis zur Selbstaufgabe - mit Fechine um die Fertigstellung jedes einzelnen Bauabschnitts und dessen Fertigstellung  gerungen und war oft völlig verzweifelt.. Nun schien sich doch alle Mühe gelohnt zu haben. 
Sie hatte bereits den Klempner beauftragt, uns eine ¨power booster¨ Pumpe einzubauen, um den Wasserdruck zu verstärken und er hatte sein Kommen für den nächsten Tag angekündigt.  Ein Problem also war so gut wie gelöst!


Dann eine neue Entdeckung:  im ¨sun room¨, der in diesen Tagen eher
ein zusätzlicher Kühlraum ist, ist durch die nicht ausreichend abgesicherten Türen Wasser gelaufen und wir sind besorgt um unsere Holzböden!  Hier muß Fechine dringend Wasserschenkel vorsetzen.. Auch die Tür von der Küche nach draußen ist völlig unzureichend isoliert und so ist das Laub zu erklären, das wir dort vorfinden...  durch die Ritzen vom Wind hineinbefördert! 


Die Liste der kleinen Mängel wächst von Stunde zu Stunde und als Fechine kommt, zeigen wir ihm bei einem kleinen Rundgang, was alles noch zu tun ist.. ¨Monday¨ - und wir lachen beide!  Ja, das kennen wir: ¨Monday¨, alles geschieht montags, nur wissen wir zwischenzeitlich, dass dies selten der Fall war und mehr einen Aufschub bedeutet. 

Dennoch ist unser Wiedersehen herzlich und wir freuen uns tatsächlich, uns zu sehen. Fechine sieht man die Krise, durch die er im Sommer gegangen ist und unter der die Arbeit wirklich sehr gelitten hat, deutlich an. Er hat etwas von seiner Jugendlichkeit verloren, wirkt müder, aber er versichert uns, dass es ihm gut ginge und wir glauben es gerne!
Mit der Arbeitsaufnahme wird es zunächst aber nichts.. der nächste Tag ist Shopping day  mit seiner Tochter in Galway. 
Wir wissen, dass Weihnachten vor der Tür steht - und so üben wir uns - mal wieder - in Toleranz und Verständnis!

 Fortsetzung folgt...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen