Sommer hervor, und im
Herbst gelangt das Jahr zu seiner eigenen Vollendung.
Der Kreislauf der Zeit wird niemals unterbrochen. Der selbe Rhythmus manifestiert sich im Tag: Auch er ist ein Kreis. Zuerst entsteigt der Finsternis der Nacht der neue Morgen, dann erstarkt er zum Mittag, senkt sich gen Abend und taucht zuletzt abermals in die Nacht ein.
Da wir in der Zeit existieren, ist auch unser Leben ein Kreis. Wir gehen aus dem Unbekannten hervor. Wirerscheinen auf der Erde, leben auf ihr, beziehen unsere Nahrung von ihr und kehren zu
Der Kreislauf der Zeit wird niemals unterbrochen. Der selbe Rhythmus manifestiert sich im Tag: Auch er ist ein Kreis. Zuerst entsteigt der Finsternis der Nacht der neue Morgen, dann erstarkt er zum Mittag, senkt sich gen Abend und taucht zuletzt abermals in die Nacht ein.
Da wir in der Zeit existieren, ist auch unser Leben ein Kreis. Wir gehen aus dem Unbekannten hervor. Wirerscheinen auf der Erde, leben auf ihr, beziehen unsere Nahrung von ihr und kehren zu
guter Letzt zu ihr,
ins Unbekannte zurück.
Auch die Ozeane folgen diesem Rhythmus: DieFlut steigt und steigt, erreicht ihren Höhepunkt und wendet sich dann wieder zur Ebbe. Der ewige Wechsel der Gezeiten ähnelt dem Rhythmus unseres Atems: Auch er steigt in uns, bis wir vollkommen ausgefüllt sind, und fließt dann wieder ab ins große Luftmeer.
Auch die Ozeane folgen diesem Rhythmus: DieFlut steigt und steigt, erreicht ihren Höhepunkt und wendet sich dann wieder zur Ebbe. Der ewige Wechsel der Gezeiten ähnelt dem Rhythmus unseres Atems: Auch er steigt in uns, bis wir vollkommen ausgefüllt sind, und fließt dann wieder ab ins große Luftmeer.
Das Bild des Kreises
verleiht dem Alterungsprozess eine neue, schöne Perspektive. Mit dem Älterwerden wirkt die
Zeit auf unseren Körper, auf unsere Erfahrung und vor allen Dingen auf unsere Seele. Altern
ist einerseits ein schmerzlicher Prozess. Wenn unser Körper altert,verlieren wir nach
und nach die natürliche Spannkraft und Vitalität der Jugend. Wie eine unerbittliche Tide
beginnt die Zeit, unmerklich erst, an der Membran unserer Kraft zu nagen. Sie wird ihr
Erosionswerk immer weiter fortsetzen, bis unser Leben schließlich vollkommen abgetragen
ist.
John
O’Donohue „Anam Cara“
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