Montag, 25. August 2014

Da drüben


Da drüben, sage ich dir, sind die kleinen Dinge, dem Magnetismus entfliehend, schwerelos. 

Zwischen den Regen würden sie fallen, in eine uferlose Zeit der Tage Stunden.

  Marianne Büttiker 


Nun endet die Zeit des Wartens und ich bin voller Freude auf die Wochen in Connemara.
Ich werde meine Eindrücke wieder festhalten und Euch später mitnehmen zurück in diese stillen Tage! 
Von Herzen alles Liebe bis dahin!
Gabriele 

Sonntag, 24. August 2014

Newspaper ...


Florian - als Camphill-Mitarbeiter - in der örtlichen Zeitung zum "Open Day" in Camphill
1997

Samstag, 23. August 2014

Brief Florian 7.11.1996



 Je näher Irland rückt, desto öfter denke ich an Florian und lese wieder in seinen Briefen. Heute möchte ich Euch einen seiner lebendigen Briefe "schenken"... vielleicht das größte Geschenk, das ich machen kan :)


Irland, Donnerstag, 7. November 96
 
Liebe Gabi,

es ist 23.00 Uhr und ich habe gerade an Lutz geschrieben. Danach habe ich meinen Hocker genommen, meine Dachluke aufgemacht und eine Zigarette geraucht. Die Lichter im meinem Zimmer sind, bis auf ein paar Kerzen, erloschen und ich habe den klaren Sternenhimmel genossen. Dann habe ich die Lichter eines Flugzeuges gesehen und plötzlich das Bedürfnis gehabt, nach Berlin zu fliegen. Dies sind die Gefühle des Heimwehs, die ich ab und an habe und die mir sagen, daß ich Ende Dezember auf jeden Fall kommen möchte.

Ich will Euch alles erzählen, mit Euch lachen und Euch sehen. Ihr seid jetzt auf Gomera, in meinen Gedanken aber in Berlin, in Köpenick, bei uns  zu Hause!

Ich merke, wie ich immer mehr mit diesem Platz hier verwachse, ohne aber zu vergessen, wo meine Wurzeln, mein wahres zu Hause ist. Ich liebe und schätze diesen Platz, sehne mich aber manchmal nach dem Vertrauten, dem Privaten.

Heute war mein Day-off und ich habe ihn – zum ersten mal seit bestimmt 4-5 Wochen in meinem Zimmer verbracht. Ich wollte mich mal wieder erholen. Ich habe das Buch „Rote Sonne – Schwarzes Land“ zu Ende gelesen. Unter anderen bin ich dabei auf den Spruch gestoßen:

                 Wir alle haben zwei Leben. In das eine sind wir hineingeboren
                     worden. Das andere Suchen und gestalten wir uns selbst“.

Ich fand diesen  Spruch sehr schön und treffend und habe über ihn nachgedacht. Ich mußte dabei an Freunde in Berlin denken und darüber, warum sie sich das Leben so schwer machen, alles dem „Schicksal“ überlassen? Ich denke viel über sie nach.

Gestern, Mittwoch, waren Douglas und ich beim „Irish-Dancing“ und hatten viel Spaß und Lachen. Es ist ein setdance; immer zwei Paare, die sich gegenüber stehen. Dann wird sich gedreht und gekreist, daß sich alles nur so dreht. Ich tanzte mit einer 23-jährigen Irin getanzt.  Dies war eine Ausnahme, da sonst fast nur Mitte 40 bis Ende 60-jährige Frauen und Männer dort waren.
Nächste Woche gehen wir auf jeden Fall wieder hin.

So, jetzt höre ich auf, es ist 23.30 und ich muß morgen um 7.00 früh melken.


Alles Liebe
 Dein Florian


Douglas und Florian auf ihrem Tandem, das sie in einem Schuppen gefunden hatten - natürlich ohne Bremse :) 

Freitag, 22. August 2014

Am Abend



Am Abend war die Stille vollkommen.
die Grillen verstummten in ihren Löchern
auf dem Hügel die Eiche
stand schwarz vor lackrotem Himmel.
da kam ich ins Dorf aus dem Moor.
ging übers glänzende Stoppelfeld
Stern und sStein leuchteten hell
in den Häusern flammte das Licht auf.
zermahlener Staub auf der Strasse.
Knöterich unter den Düssen
reichte von Tür zu Rür, ein Sommertagsteppich.

Sarah Kirsch

Foto: Christiane Bäcker

Dienstag, 19. August 2014

The Two Trees

 

by: William Butler Yeats (1865-1939)
      BELOVED, gaze in thine own heart,
      The holy tree is growing there;
      From joy the holy branches start,
      And all the trembling flowers they bear.
      The changing colours of its fruit
      Have dowered the stars with merry light;
      The surety of its hidden root
      Has planted quiet in the night;
      The shaking of its leafy head
      Has given the waves their melody,
      And made my lips and music wed,
      Murmuring a wizard song for thee.
      There the Loves a circle go,
      The flaming circle of our days,
      Gyring, spiring to and fro
      In those great ignorant leafy ways;
      Remembering all that shaken hair
      And how the wingèd sandals dart,
      Thine eyes grow full of tender care:
      Beloved, gaze in thine own heart.
       
      Gaze no more in the bitter glass
      The demons, with their subtle guile,
      Lift up before us when they pass,
      Or only gaze a little while;
      For there a fatal image grows
      That the stormy night receives,
      Roots half hidden under snows,
      Broken boughs and blackened leaves.
      For all things turn to barrenness
      In the dim glass the demons hold,
      The glass of outer weariness,
      Made when God slept in times of old.
      There, through the broken branches, go
      The ravens of unresting thought;
      Flying, crying, to and fro,
      Cruel claw and hungry throat,
      Or else they stand and sniff the wind,
      And shake their ragged wings; alas!
      Thy tender eyes grow all unkind: 
      Gaze no more in the bitter glass.  
       

 

Samstag, 16. August 2014

The Seabird


Eleanor McEvoy - The Seabird 

Aus dem Film "Some Mother's Son"

 

  Florian stand neben mir, als dieses Foto am Ring of Dingle entstand... und das Lied aus dem Film "Some Mother's Son" ist für mich eines der traurigsten und schönsten...  

 

Mittwoch, 13. August 2014

"Jimmy's Hall"

"Jimmy's Hall"
ein neuer Film über Irland läuft an



Inhalt:
Beschwingt erzähltes Drama von Ken Loach über den einzigen gebürtigen Iren, der jemals aus seinem Geburtsland ausgewiesen wurde.

Mit einer gewissen Milde und Sehnsucht, aber doch stets frei von Sentimentalität und mit gewohnt unverstelltem Blick geht Ken Loach hier ans Werk, der nach seinem Goldene-Palme-Gewinner "The Wind that Shakes the Barley" aus dem Jahr 2006 wieder eine verbürgte Episode aus der bewegten Geschichte Irlands erzählt. Vor dem Festival de Cannes 2014 angekündigt als sein letzter Film, was Loach bei der Pressekonferenz aber relativierte, erzählt der 77-Jährige von dem einzigen gebürtigen Iren, der jemals aus seinem Heimatland deportiert wurde: Als so brandgefährlich für die Moral einer kleinen Gemeinde wurde die Tanzhalle von Jimmy Gralton in den Dreißigerjahren empfunden, dass sich die Staatsmacht nicht anders zu behelfen wusste, als den Mann per Gerichtsbeschluss wieder nach Amerika zu schicken, wo er sich zuvor Jahre lang aufgehalten und von wo er vermeintlich verwerfliche Jazzmusik mitgebracht hatte.

Das ist natürlich auch ein ernstes Thema, und Loach wird ihm mit Hilfe seines begnadeten Drehbuchautors Paul Laverty jederzeit gerecht mit einem hoch politischen Film über die Notwendigkeit von Zusammenhalt und Solidarität. Es ist aber auch ein zarter und zärtlicher, ein beschwingter und swingender Film, in dem viel getanzt und gelacht und ein bisschen geliebt wird - mit unverkennbaren Anklängen an John Fords "Der Sieger" von 1952, in dem John Wayne als ehemaliger Boxer aus den USA in seine irische Heimat zurückkehrt: "Jimmy's Hall" ist eine der wenigen Arbeiten von Ken Loach, wo man sich auch gemütlich zurücklehnen und die prächtige Kulisse des ländlichen Irland genießen kann. Bis es dann die bestehenden Mächte sind, die der Harmonie einen Strich durch die Rechnung machen, die der Solidarität der Menschen nicht länger tatenlos zusehen können, weil sie ihre Stellung bedroht sehen. Eindringlich führt der Regisseur vor Augen, warum Musik und Lebensfreude gefährlich für den Status Quo gewesen waren - und in nicht wenigen Ländern auf der Welt auch immer noch als gefährlich angesehen wird. Und doch erzählt er entspannt und sieht auch gerne zu, wie seine wie immer exquisit ausgewählten Schauspieler Spaß an ihren Figuren und Rollen haben. Vor allem Barry Ward, der zuletzt vor 14 Jahren in Michael Winterbottoms "Das Reich und die Herrlichkeit" eine nennenswerte Kinorolle hatte, ist eine Entdeckung in der Titelrolle: Er wirkt wie ein junger George Segal. ts.

 

Sonntag, 10. August 2014

Gescheckte Menschen

 Inhalt

"Der irische Erzähler Hugo Hamilton erinnert sich an seine ungewöhnliche Kindheit. Als Sohn eines irischen Vaters und einer deutschen Mutter beseelte ihn ein Kinderleben lang nur ein Wunsch: endlich irgendwo hinzugehören. Hugo lebt in einem Land, das auf keiner Landkarte verzeichnet ist. Der kleine Junge wurde in Irland geboren und wächst in Dublin auf, er geht jeden Abend in Deutschland zu Bett und steht am Morgen in Deutschland wieder auf. Er und sein Bruder tragen Lederhosen aus Bayern und Aran-Pullis aus Connemara, und sie sprechen kein Englisch, dafür aber Deutsch und Gälisch, was niemand in ihrer Straße versteht. Denn Hugo und seine Geschwister sind "braec" - gescheckt, eine Mischung verschiedener Elemente, die zu einem neuen Ganzen zusammengefügt wurden. Die Mutter ist aus dem kriegszerstörten Deutschland geflohen, der Vater will mit seiner Familie ein Bollwerk gegen alles Englische errichten. Es ist ein Traum, den er alleine träumt."   

Kein neues Buch, aber ein wunderschönes: 
In diesem Buch wird über die Konstellation einer irisch deutschen Familie in der Nachkriegszeit mit sämtlichen menschlichen sowie geographischen Abgünden der damaligen Zeit aus der Sicht des Autors als Kind berichtet. Ein Buch über die Missstände der Nachkriegszeit und derer Vergangenheit. Die kindliche Perspektive lässt manchmal die Tragik und Tragweite der Ereignisse im Dunst erkennen jedoch niemals vergessen.
Das Must Have bzw. Must Read der Nachkriegsliteratur! 

 

Montag, 4. August 2014

As long as I live




"As long as I live,
I’ll hear waterfalls and birds and winds sing.
I’ll interpret the rocks, learn the language of flood,
storm, and the avalanche.
I’ll acquaint myself with the glaciers and wild gardens,
and get as near the heart of the world as I can."

~ John Muir

Sonntag, 3. August 2014

Freitag, 1. August 2014

Friendship in Sorrow


Together, 'neath the early morn,
We took our joyous way,
When clustering blossoms hid the thorn,
And all around was gay,

And now, when midnight's wildest storms,
The troubled sleeper wake,
And fear unveils its phantom form,
Shall I thy side forsake?


Together, when the spring was new,
From hill, and glen, and bower,
Still arm in arm, we swept the dew,
And cull'd the frequent flower,

And now when Winter's wrath is high,
And vales their robes regret,
And leafless forests quake and sigh,
Shall I thy love forget?


Together, in our blooming age
To Music's realm we turn'd,
Or bending o'er the lesson'd page
The same sweet descant learn'd,

And now, when Time that teacher stern,
Instructs thee how to moan,
Shall I to bowers of pleasure turn
And leave thee sad and lone?


Ah no! beneath misfortune's dart,
Thy cheek bedew'd with tears,
Thou 'rt dearer to my yearning heart,
Than even in cloudless years;

For friendship born of prosperous hours
May have a sparkling eye,
But that which lives when sorrow lowers,
Claims kindred with the sky.


Lydia Howard Sigourney

The Weeping Willow. 1791-1865.