Der Garten hat sich in diesen Tagen sehr
verändert, als wäre er endlich erwacht!
Einige Hecken blühen in einem kräftigen Rot und langsam öffnen sich die Blüten der Margeriten, die überall verstreut in der Wiese stehen. Bei Florians Stein blüht der Lavendel. Die Calla haben wir verpflanzt und auch die Rose am Haus hatte keine Chance an ihrem Standort.. Jede Pflanze scheint hier sehr genau zu wissen, wohin sie ¨gehört¨ und zwingt uns somit ihren Willen auf und wir beugen uns gerne. In der geschützten Ecke, in der die Bank für die Abendsonne und den Sonnenuntergang steht, hat sich die Zistrose wunderbar entwickelt. Es wird alles und es dauert und dass uns diese Insel GEDULD lehrt, das ist ja bereits bekannt!
Einige Hecken blühen in einem kräftigen Rot und langsam öffnen sich die Blüten der Margeriten, die überall verstreut in der Wiese stehen. Bei Florians Stein blüht der Lavendel. Die Calla haben wir verpflanzt und auch die Rose am Haus hatte keine Chance an ihrem Standort.. Jede Pflanze scheint hier sehr genau zu wissen, wohin sie ¨gehört¨ und zwingt uns somit ihren Willen auf und wir beugen uns gerne. In der geschützten Ecke, in der die Bank für die Abendsonne und den Sonnenuntergang steht, hat sich die Zistrose wunderbar entwickelt. Es wird alles und es dauert und dass uns diese Insel GEDULD lehrt, das ist ja bereits bekannt!
Überall an den Straßenrändern, in den
Gärten und auf den Feldern blüht in dieser Zeit der Weißdorn. Er gehört zu den
ältesten Bäumen Irlands und er genießt einen besonderen Schutz. Im Weißdorn
leben die Feen und wer sich an ihm vergreift, zieht ihr Missfallen auf sich. So
pflügt manch irischer Baum vorsorglich um einen freistehenden Weißdorn in
seinem Feld herum und ich las einmal dass eine Umfahrungsstraße einen ungeplanten Verlauf nahm, weil im
ursprünglichen Plan ein Weißdorn im Weg stand!
Wir haben einen solchen ¨Fairy Tree¨ in rot
blühend im Garten stehen und behandeln ihn mit dem gebührenden Respekt!
Wenn wir schon bei den Mythen sind. Ich las über die Druiden, die auf heiligen Lichtungen lebten, die Vergangenheit und die Zukunft kannten und den Weg in die andere Welt. Inseln, Hügel, Seen, all das sind Orte, an denen sich die Andere Welt befindet. Im Grunde seien sie überall, man müsse nur den Eingang finden.
Wenn wir schon bei den Mythen sind. Ich las über die Druiden, die auf heiligen Lichtungen lebten, die Vergangenheit und die Zukunft kannten und den Weg in die andere Welt. Inseln, Hügel, Seen, all das sind Orte, an denen sich die Andere Welt befindet. Im Grunde seien sie überall, man müsse nur den Eingang finden.
Sie studierten den Lauf der Sterne und
kannten das Schicksal der Menschen und wußten, dass alles wiederkehrt. ¨Der
Tod, sagten sie, ist die Mitte eines langen Lebens¨.
Sinnbild sind die immer wiederkehrenden
Spiralmuster. Ihre Schlaufen führen stehts an den gleichen Ort zurück, und doch
ist es jedesmal ein anderer.
Mein Empfinden ist, dass die Landschaft-
vor allem die Connemaras dieses alte Wissen und diese Weisheit in sich trägt.
Man muß die Mystiker nicht unbedingt studieren, sondern sich der verborgenen
Tiefe öffnen.
Ein Blick aus dem Fenster auf die felsige
Wiese und dort, in Mulden aufblühende goldgelbe Iris zu entdecken, das ist
Glück. Ich vermisse die Kühe, die zur Zeit offenbar einen alternativen
Weideplatz haben! Grasnelken, blühen in kleinen rosefarbenen Blütenpolstern,
bedecken ganze Felsen an der Küste und verwandlen sie in ein Blütenmeer: das ist Glück.
Es sind die Widersprüche in dieser so rauhen, manchmal unwirtlich erscheinenenden Landschaft und wer nicht genau hinschaut,wird ihre Schönheiten auch nicht entdecken!
Den Ort gefunden zu haben, der zu einem gehört,
dies ist vielleicht das größte Glück, das wir erleben können.
Ich erlebe uns beide dieses Mal besonders
harmisch. Wir haben hier unsere ¨Rollen¨, die zum Teil selbstgewählt, zum Teil
den Umständen geschuldet sind. Meine lädierte Schulter hat nach zwei Tagen
Unkrautzupfen beispielsweise so heftig reagiert, dass diese Tätigkeit erst
einmal wegfällt und ich mich wieder mehr dem Hausinneren zuwende,wo genügend
Arbeit wartet, ich lese oder sitze im
¨sun room¨ und lasse die Blicke über den Maumeen Lake auf die Berge gleiten.
Mal sind ihre Spitzen im Nebel oder den
Wolken versunken, mal ragen sie in das Blau des Himmels.
Auf der Meeresseite schaue ich dem
Naturschauspiel zu, in dem weiße Brecher an die fernen Felsen schlagen und über
der Küste Möwen kreisen... Ich weiß
dann, dass keiner dieser Blicke, dass keiner der Momente, die ich JETZT erlebe,
wiederholt werden kann und das erfüllt mich fast mit einer andächtigen
Stimmung.
Florian fehlt mir sehr. Besonders auch in
diesen stimmungsvollen und tiefen Momenten spüre ich seine Abwesenheit als
stechenden Schmerz...
Ich weiss um die Endlichkeit und ich habe
immer weniger Angst vor ihr.
Hier wird mir dies noch bewußter als im
Zuhause in der Großstadt.
Vorgestern waren wir an einem unserer zahllosen Strände, an dem ein kleiner Friedhof seine schützende Mauer direkt zum Strand hat.
Man würde diesen Strand sicherlich eher
¨unprätentiös¨ nennen - aber er entfaltete für mich je weiter wir ihm Richtung
Meer folgten, eine Schönheit, die mich innerlich jubeln lies. Kleine Tümpel,
die das sich zurückziehende Wasser hinterlassen hat, in denen eine solche
Vielfalt an Seegras /seeweed gedeiht. Tang und Algen türmen sich in breiten
Teppichen und Muscheln liegen aufgereiht
auf Brandungsfelsen. Und zum ersten Mal entdecken wir ¨Muschelwege¨, wie ich
sie bisher nur von Schnecken kannte. Rosa blühen auch hier Grasnelken (¨Sea
Pink¨) in den Ritzen der Felsen, wie festgekrallt in den Stein. Ich hebe ein
Polster ab und nehme es für Florians Platz mit.
Ein Bach schlängelt sich durch den Sand und verzweigt sich, je näher er dem Meer kommt, zu dünnen Rinnsalen, die sich, wie zarte Adern ausbreiten, bevor sie sich mit dem schäumenden Wassser vereinen.
Ein Bach schlängelt sich durch den Sand und verzweigt sich, je näher er dem Meer kommt, zu dünnen Rinnsalen, die sich, wie zarte Adern ausbreiten, bevor sie sich mit dem schäumenden Wassser vereinen.
Ich entdecke eine große "gelbe Kugel", von
denen wir schon etliche an anderen Stränden gesammelt habe und auch sie wird
mitgeschleppt auf dem Weg zurück.
Über dem Strand liegt eine Blümchenwiese,
auf der Schafe grasen und uns - aus sicherer Entfernung - interessiert
anschauen.
Wir entdecken einen Steinkreis, zu dem es
aber leider durch die Zäune keinen Zugang zu geben scheint. Wie so oft, liegt
auch dieser stone circle auf einer Weide.
Unsere Füße sinken ein im losen, nassen
Sand und im Zurückgehen sammle ich kleine bunte Muscheln und stecke sie - nass
wie sie sind - in meine Taschen! Zu Hause fülle ich kleine Gläser mit ihnen,
die ich meinen Lieben mitbringen werde. Geschenke vom Meer!
Immer sind unsere Augen natürlich auch auf der
Suche nach Herzsteinen, die noch immer etwas Magisches haben und eine
Verbindung zu Florian bleiben. Überall im Haus und vor allem vor dem Haus
finden sie ihren Platz und es können nie genug werden.
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