Mittwoch, 6. April 2016

Ireland Diary March 2016 V




23.03.2016

Endlich lässt sich die Sonne wieder sehen!  Gestern war es - wie auch an den beiden Tagen davor - grau - aber trocken. Es wurde jedoch kalt - und auch, wenn wir hören, dass es überall in Europa im Moment kalt ist, tröstet es nicht, da wir ja schon ¨Frühling¨ hatten in Irland. 
Heute also noch mal ein Versuch und wir nutzen die großen sonnigen Abschnitte, um endlich unserer Insel einen Besuch abzustatten.  Die Ebbe ist günstig und wir können nach dem Frühstück losgehen.  Dieser Spaziergang ist einer meiner Liebsten... Die Insel, die sonst ¨ im Atlantik¨ liegt und nicht erreichbar - kommt mit einem Male näher und man läuft über den welligen Untergrund des Meeres, auf dem sich noch immer in kleinen Rinnsalen das Wasser zurückzieht hinüber zur anderen Seite. 

Wir freuen uns, dass die Insel offenbar vom Müll gereinigt wurde und nur das, was die letzten Stürme wieder aus dem Atlantik angespült haben, liegt am Strand.. wenig im Verhältnis zum letzten Jahr!  Zwei Fischer, die offenbar Muscheln geschürft haben, nehmen ihr Frühstück auf einem Felsen sitzend ein. Sonst ist es ruhig und wir gehen über weiches Gras und über Felsen zur Rückseite. Dort ist der ¨Florian-Strand¨ - ein Strand, an den Korallensand angeschwemmt wird, was dem Meer bei Sonne diese wunderbaren Blau-türkis-Töne  verleiht.  Am Strand liegen unzählige bunte kleine Schnecken... Ich muss mich beherrschen, mich nicht zu bücken und mir die Taschen erneut vollzuladen.. Ich habe genügend inzwischen angeschleppt :)
Das School House erscheint wie ein Spielzeughaus am Horizont, aber allein sein Anblick
weckt ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Es ist uns wirklich Zuhause geworden:
 our home in Ireland!

John O'Donohue sagt:
¨Das Wort ¨Zuhause¨ besitzt eine wundervolle Klangtiefe.Das Zuhause ist, wo wir hingehören, es ist unsere Zuflucht und unser Ruheplatz, der Ort, wo wir ¨wir selbst¨ sein können....¨

Aus:  Echo der Seele



Einige Schafe sind unterwegs und wir begegnen dem alten Mann, den wir letztes Jahr gesprochen und mit dem wir viel gelacht haben. Damals fuhr er mit einem Motorrad über die Insel - heute war er zu Fuß, auf seinen Stock gestützt. ¨ You are the people from the School House¨ - er hat uns also auch erkannt und als wir nach dem Motorrad fragen, wird sein Gesicht verschmitzt.
Er meint, er habe es sich überlegt, aber dann hatte er viel mehr Lust auf einen Spaziergang, weil er dann Muscheln essen könne.. Auf unsere fragenden Gesichter lacht er und betont, dass er sie am liebsten direkt aus dem Meer isst -  und sie seien ihm - auch ungekocht - bisher gut bekommen.
Er will nach den Schafen schauen und  wünscht uns ein gutes Osterfest.

Zu unserem Erstaunen sind  wir nicht mehr alleine auf der Insel :)  eine kleine Gruppe klettert an Felsen herum und am Strand hüpfen Kinder in Gummistiefeln laut lachend durch das Wasser.
So ¨ voll¨ haben wir den Strand noch nie gesehen :)

Da wir übermorgen zurückfliegen, wird auch die Gartenarbeit, die noch liegen geblieben ist, verrichtet.  Der Garten entwickelt sich von Tag zu Tag. Nicht nur die Narzissen stehen in großen gelben Kleksen rund um das Haus, die Hortensie und die Rosen haben Knospen und treiben aus. Die Primeln blühen und in einigen Wochen wird das Gelb der Narzissen vom Gelb der Iris, die überall auf den Feldern aus der Erde hervorkommen, übernommen!  Der Juni ist die Zeit der Iris, der September der Montbretien, Fuchsien und Hortensien.
Wir sind jedenfalls mit dem Zustand des Gartens sehr zufrieden - und freuen uns schon jetzt auf die Rückkehr Ende Mai.

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