19.09.2017
Das Datum sagt es deutlich: nur noch 4 Tage bis zur Abreise und ich werde
wehmütig,
wenn ich daran denke, gehen zu müssen. Das Wetter heute versucht, mir
den Abschied zu versüssen, aber es klappt nicht. Denn diese Wochen haben mich ein Stück mehr
gelehrt, das Wetter nicht so ernst zu nehmen:
¨
You got to make the best out of it¨.. Und so haben wir - im Rückblick -
trotz überwiegend
herbstlich kühlem
und oft bedecktem Himmel und Regen, eine sehr gut Zeit hier gehabt..
Hier nun einfach mal ein paar im Bild festgehaltene Momente, die von dem erzählen, was nicht in Worten festgehalten wurde :)
Ich liebe die irische Mode für Männer und bin ziemlich entgeistert von der der Frauern :)
Hier nun einfach mal ein paar im Bild festgehaltene Momente, die von dem erzählen, was nicht in Worten festgehalten wurde :)
Ich liebe die irische Mode für Männer und bin ziemlich entgeistert von der der Frauern :)
...
Dies ist "Elvis". Er steht auf einer Wiese vor Roundstone und wir halten bei jedem Vorbeifahren nach ihm Ausschau....
Hier stimmen die Proportionen einfach nicht :)
Spiegelung in einem Schaufenster in Clifden
Eingang zu einem unbewohnten cottage auf Bunowen...
"walking the dog"...... - Strandszene an Gurteen Bay
Alter Ballyconneely Friedhof
Sonnenaufgang über dem See bei Clifden und dem Bog in Calla
Nun aber eine Rückschau auf die vergangen Tage, denn es ist - wieder - einiges passiert und will festgehalten werden.
Astrid hat uns besucht - und mit ihr
kam die Sonne und mit der Sonne wieder die Strandlust, die wir durch die Tage
der Stürme
völlig
verloren hatten. Wir trauten uns kaum aus dem Haus.. Und plötzlich steht die
Luft wieder still! Ein wunderbares Gefühl und es ist
mild und die Landschaft erstrahlt in ihren unvergleichlichen Farben. Ich habe
sie vermißt!
Ein Foto, dass Iris mir gab, sollte
uns helfen. Es zeigt das in die Wiese
gelegte Herz aus Steinen und Blumen, in dem die Asche liegt.
Astrid findet eine Art Kreis von
Steinen, die denen auf dem Foto ähneln und versucht, sie zu einem Herz
zu legen.. Ich gehe weiter und stehe mit einem Mal auf einem Felsenplateau, das
meine Schritte anhalten läßt: Wie in einer Spirale hat die niedrige Wiese sich
an den Fels geschmiegt.. Dieser Ort hat etwas Magisches und ich lasse es auf mich
wirken... Hier sehe ich Menschen trommeln, singen, Abschied nehmen von Susan
und ich erkunde den Platz etwas mehr und finde einen Halbkreis von Steinen, die
ebenfalls an die auf dem Foto erinnern und ein Teil eines Herzens sein könnten...
Andere, ähnliche Steine
liegen in der Nähe
verstreut...
Ich rufe die beiden und zeige ihnen
diesen Ort. Er liegt etwas geschützt unterhalb
des Plateaus - und würde in dieses innere Bild
passen....die Asche, die dort ruht und der Platz, auf dem man sitzt und singt
und musiziert und den weiten, wundervollen Blick über die Bucht
auf den Erisbeg... Ein unglaublich schöner Ort.
.....„Ich fragte die Erde, ich fragte die Abgründe des Meeres, ich fragte die
lebenden Tiere, alles was kreucht. Ich fragte den säuselnden Wind, ich fragte
die Himmel, die Sonne, den Mond, die Sterne und alles, was an den Pforten
meines Fleisches steht..... Meine Frage war mein auf sie gerichteter Blick.
Ihre Antwort war die Schönheit.....“
(Augustinus)
Nur schwer kann ich meine Gefühle
beschreiben. Ich fühlte mich mit einem Mal dieser
unbekannten Frau, die immer mehr Gestalt annimmt, so sehr verbunden und nah und
ich hatte den Wunsch, meinen Abschied (wann immer er sein wird...) genau auch wie sie, an diesem Ort zu nehmen
und mich in den Wind streuen zu lassen..
Vielleicht ist Susan so etwas wie eine
¨
geistige Mentorin¨ hier für mich
geworden.. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich
von ihr noch mehr erfahren möchte.
Wir haben es gut zusammen, nach den
Ausflügen
und Spaziergängen
liegen wir hier geschützt in der Sonne, trinken Tee/Kaffee
im ¨swimmingpool¨, vor dem
endlich wieder die Kühe grasen! Pete hat sie von der Weide gegenüber wieder auf
¨unsere
Wiese¨
getrieben. Es gibt nun 6 Kühe und zwei Kälber; das heißt, Pete ist
reicher geworden :) Die Weiden sind
durch den Regen sehr feucht und starren vor Binsen, die Steinmauern verfallen.
Dr Radius für
die Kühe
weiter sich.. Und in dieser Nässe tragen sie im Pietland ¨ schwarze
Kniestrümpfe¨..
¨ All I learned for life I learned from a cow¨... Fällt mir immer
wieder ein, wenn ich ihn mit seinem Stock wedelnd auf der Wiese sehe. Sein Leben unterscheidet sich im täglichen
Rhythmus nicht viel von dem seiner Kühe.
Er steht wohl mit ihnen auf - und lange brennt in seinem Cottage abends
nicht Licht. Der Torfberg neben seinem Haus ist riesig - für den
Winter ist vorgesorgt und mit Sicherheit
ist dies die einzige Wärmequelle dort! Ein karges, sehr
einfaches Leben. Nie sehe ich Menschen bei ihm und wenn wir ihn ansprechen,
dann bekommen wir eher ein Brummen als ein Wort zurück... Das ist
eben Pete!
Ein Wetter-Highligt bildet der Sonntag
und wir beschließen, nicht nur zu waschen und die angekündigten 11
Stunden Sonne praktisch zu nutzen, sondern einen Strandtag mit Surfbrett, das
Astrid bei sich hat, zu genießen:
auf Bunowen, bei Dunlaughan, gibt es einen Strand, an dem wir öfter Surfer
gesehen haben und an diesen Strand war Astrid am Vorabend schon einmal gefahren
und begeistert und durchgefroren zurückgekommen!
Heute ist der Strand leer und die
Wellen - zu Astrids Enttäuschung - leider nicht so hoch, wie
erwartet. Ich freue mich einfach auf
eine Sonnenpause in einer geschützten Felsbucht und schaue den Geschwistern
zu, wie sich sich - zunächst der Bruder - in den Neoprenanzug
zwängen,
der vor dem kalten Wasser schützen soll.. Sogar die Schuhe passen
beiden und so macht sich Hans-Jürgen als erster mit dem Board auf in
die Wellen. Beide Geschwister sind
begeisterte und gute Schwimmer und in den folgenden zwei Stunden höre ich fröhliches
Kreischen vom Atlantik her :) und nicht das der Möwen über uns!!!
Für Astrid
begann am Montag die neue Woche in Camphill, für uns die
letzte Woche hier in Calla und wir beschlossen, das gute Wetter, das auch
gestern herrschte, zu nutzen, um endlich die Wanderung über die
verlassene Insel vor Roundstone, Inishlacken, zu machen. Die Überfahrt mit
dem Boot konnten wir abends noch buchen und
Patrick versicherte uns, dass die die Flut gegen14 Uhr hoch genug sein würde, um uns
hinüberzufahren.
Good night for today
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