Dienstag, 7. Oktober 2014

Zurück im Reich der Melancholie - Teil 10

 

Für den Abend haben wir uns vorgenommen, zur Eröffnung der ¨Clifden Arts Week¨ in die Aula der ¨Secondary School¨ von Clifden zu gehen - und dies war eine gute Entscheidung! Ein toller Abend mit interessanten, manchmal sehr erstaunlichen Reden, wie der des Schuldirektors, der längere Ausführungen dazu macht, dass ¨Vorstellungskraft wichtiger sei als Wissen¨...(imagination is more important than knowlede). Die Reden (soweit wir sie verstehen können), sind humorvoll und manchmal fast lyrisch. Immer wieder wird auf das unglaubliche Potential hingewiesen, dass in den Kindern dieser Insel steckt und wie wichtig es ist, sie zu fördern, ihnen alle Möglichkeiten zu eröffnen, das Leben von seinen zahlreichen Seiten zu explorieren.
Bill Wheelan, ein sehr bekannter irischer Komponist, der in Roundstone lebt, wird besonders herzlich und würdigend empfangen, seine Rede lange beklatscht. Hier ein Auszug: 
"..
 "The artist’s position in society has often ...been seen as prophetic. This might raise images of crystal ball gazing and mumbo-jumbo pronouncements about the future. I tend to see the role of the Arts as being a far more subtle and at the same time more practical one. It is our way of explaining ourselves to each other, of interpreting what is happening around us, of questioning our beliefs, and of presenting a visionary image of our future. The Arts is prophetic not insofar as it predicts the future, but more inasmuch as it can become the engine for that future. When it does its job well, it is essentially transformative....."


 Über allem hängt die irische Fahne - und man vergißt die Einfachheit des Ortes. Ein Blick in den Chemie- oder Physikraum holt einen wirklich in die irische Realität zurück: man ist in die 50iger Jahre in Deutschland versetzt! So einfach, so veraltet, so simpel und rein funktional.... Und die Toiletten setzen noch einen drauf:  es riecht hier schon nach dem Desinfektionsmittel, nach dem die Klos in der DDR rochen und die Ausstattung entspricht diesen ebenfalls!  Kaum zu fassen - und wir sind richtig beruhigt, als Bridgit uns gestern erzählte, dass diese Schule geschlossen - und Clifden eine neue Secondary School bekommt! Sie ist jedenfalls sehr froh, dass ihre Kinder dann schon in die neue Schule gehen können...


Der Höhepunkt des Abends aber ist ein riesiges Schulorchester, das -mit einem Marsch beginnend-sich der irischen Musik zuwendet. Es wird getanzt, gesungen, gesteppt und die Zuschauer (sicherlich in der Hauptsache Eltern der Sänger und Konzertanten) sind begeistert!  Wir auch - und wie!
 
Anschließend unser zweites Essen außer Haus:  bei ¨Guys Bar¨, wo es erstaunlich leer ist. Uff, ein langer, ereignisreicher Tag. Entsprechend müde fallen wir ins (vorgeheizte) Bett :)

Sonnenaufgang

Wer aber glaubt, dass ein Sonnentag der Garant für einen weiteren ist, hat sich - wieder mal - getäuscht, denn der gestrige Tag war verhangen und es sah nach Regen aus. Das hieß Gartenarbeit für Hans-Jürgen, der sich daran gemacht hat, einen Teil der völlig von Winden überwachsenen Hecke freizulegen -und mit Erstaunen sehen wir, wie gut diese gewachsen sind. Sie werden sich erholen und den Tank hoffentlich bald vor unseren Blicken schützen :)


Um 12 sind wir in Clifden mit Declan, einem Steuerberater verabredet, der uns einige ernüchternde Wahrheiten - was unsere Steuerpflichten in Irland betrifft - unterbreitet!  Ja, die Zeiten der ¨Schlamperei in der Bürokratie¨ sind zu Ende und nun werden die Grundstücke und Häuser erst einmal registriert und die Hausbesitzer zur Kasse gebeten. Ein großer Schreck für viele! Wir sind jedenfalls froh, jemanden gefunden zu haben, der einen äußerst kompetenten Eindruck macht und uns nun durch diesem Steuerjungel begleiten und unterstützen wird.
Vor allem Hans-Jürgen scheint irritiert und ein wenig eingeschüchtert von dem, was da kommt, aber ich versuche, ihm Mut zu machen: ¨Wir schaffen das¨ - wir haben wirklich so gute Voraussetzungen mit unserer guten Auslastung in der Vermietung... Es muß ja nichts ¨ erwirtschaftet¨ werden. Wenn wir mit NULL das Jahr beschließen, dann ist es doch auch gut.Wir haben selbst so unglaublich viel davon, diesen wunderbaren Platz mit diesem so schönen, großzügigen, hellen, freundlichen Haus zu haben!

Der Nachmittag verrinnt ein wenig, denn das Wetter bleibt eher kühl und grau - und um 17 Uhr kommt Bridgit. Es ist schön, sie zu sehen. Sie sieht blendend aus. Es geht ihr gut und der Familie auch. Harrington ist nun ein Jahr alt und kann laufen... Der Sommer war sehr busy - aber jetzt wird es ruhig. Unser Haus ist das am meisten ausgebuchte von ihren Häusern und das, das sie selbst am meisten mag!
Wieder lobt sie uns für jede Neuerung (vor allem natürlich für den tollen neuen Herd!) und man spürt förmlich, wieviel Freude sie an ¨Dekoration¨ und Einrichtung hat. Ihr Haus ist ja auch ausgesprochen geschmackvoll und hübsch, wie wir bei einem Besuch sahen!
Alles war ok hier, die Gäste - meinte sie - würden unser Haus sehr respektvoll behandeln und sie hatte nichts auszusetzen. Wir sind jedenfalls mehr als zufrieden mit ihr und mögen sie sehr! Wann wir uns wiedersehen, konnten wir nicht sagen, denn wir wissen noch nicht, wann wir wiederkommen... Das macht das Gehen nicht gerade leichter!

20.09
Heute ist sie wieder da, die Sonne - und mit ihr dieses unvergleichlich intensive Licht. Es holt die Dinge fast wie durch ein Fernglas schauend, nah! So können wir erkennen, dass die Leuchttürme hinter und vor Bunown auf Inseln stehen. Die Twelve Bens sind zum Greifen nah und auch unser Hausberg ist über Nacht um einiges nähergerückt! Wir greifen sofort zu den Fotoapparaten... Inzwischen haben wir über 400 Fotos... OMG!  Die Armen Freunde und die arme Familie... Da werden wir wohl stark aussortieren müssen.


 Blick auf die Twelve Bens aus dem Garten


 Blick auf die Küste vor dem Garten - in Hintergrund Bunowen

Ich beginne damit, die Abreise ein vorzubereiten und werde wirklich fast ein wenig melancholisch. Wie soll ich denn ohne diese Blicke, ohne dieses Licht, ohne diese klare, gute Luft sein??  Wir kommen wieder - egal wie lange oder kurz es dauern wird... Ich denke eher kurz als lang :)
Hans-Jürgen steigt noch einmal in die Hecken und dann ist die Arbeit getan - auf alle Fälle für dieses Mal und er hat wirklich Unglaubliches geschafft in dieser Zeit!  Ein Hoch auf den wunderbaren Gärtner!

Wir müssen kurz nach Clifden und dann aber nichts wie nach Bunowen an einen der herrlichen, langen, breiten, weißen Strände mit dem klaren, türkisfarbenen Wasser...

Wir sind schweigsam geworden, jeder hat seinen eigenen Abschiedsschmerz bereits jetzt.  Wir oft haben wir uns in diesen Tagen gegenseitig versichert, dass das, was wir hier erleben nur hier erlebbar ist:  ein tiefes Glück und eine so große Ruhe und Zuversicht, dass wir dieses Leben - mit all seiner Schwere und all der Trauer um Florian, die wir niemals hinter uns lassen werden und wollen - leben wollen und können.


Abschiedslied für Ireland:

Sommerregen warm:
Wenn ein schwerer Tropfen fällt
bebt das glanze Blatt
So bebt jedes Mal mein Herz
wenn dein Name auf es fällt


Erich Fried

1 Kommentar:

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