Samstag, 6. Juli 2019

Calla-Days Juni 2019 IV




17. 06.

Die Ereignisse haben sich derart überschlagen und wo anfangen?
Vielleicht erst einmal festhalten, was schnell in Vergessenheit geraten könnte, weil es erst einmal nicht ¨spektakulär¨ ist, aber für uns von Bedeutung.

Der Besuch unseres Nachbarn W. zum Beispiel.
W. + K. haben das Haus, auf das wir vom ¨Swimmingpool¨ aus durch die Hecken schauen.  Wir haben viel Glück mit ihnen, da sie kontaktfreudig sind und dennoch - wie wir -gerne für sich. Die Begegnungen fühlen sich leicht und freudig an.
Wir hatten von Garten zu Garten mehrfach kleine chats und als W. uns sagte, dass K. alleine zurück nach Dublin führe, er aber bliebe, luden wir ihn sponten ein. Hans - den Speiseplan für den Abend schon im Kopf - ¨...We will have salad¨... Und ich ahne, was diese Einladung in einem Iren auslöst:  Fluchtgedanken!

Erst im Haus konnte ich mich ausschütten vor Lachen. Never invite an Irishman for ¨salad¨... :)  Er lehnte auch dankend ab und meinte, K. habe vorgekocht. Und dann saßen wir vor unserem ganz wundervollen mediteranen Abendessen mit - zugegeben auch Salat - aber mit Oliven, eingelegten Tomaten, Schafskäse und sehr leckerem Baguette, das wir aus einer kleinen Bäckerei in Westport mitgebracht hatten.
Beim Abräumen klingelt es an der Tür und W. steht dort mit einer Flasche Rotwein. Er habe sich doch überlegt und würde gerne - statt vor dem TV zu sitzen - ein bisschen mit uns plaudern.
Es wird ein sehr munteres, aber auch tiefgehendes Gespräch und beherzt greift er zwischendurch zu den Oliven, dem Weißbrot und dem Käse, den wir ihm noch anbieten können.
Wir sprechen viel über Irland, Connemara, das Wetter aber auch über ¨global warming¨ und Greta. An Greta kommt man nicht mehr vorbei. Sie rockte gerade einen große Kongress in Wien, traf Obama und verzückt die Welt! Dass sie für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, ist irgendwie nur konsequent. Niemand heizt den Politikern aller Länder so ein, wie sie, sich um die Zukunft der Welt zu kümmern!

Es wird dunkel, die Zeit flog im Nu vorbei und wir freuen uns, uns im September wiederzusehen.

Bevor wir uns nach Doolin aufmachten, kamen Claudia und Paul zum Abendessen. Hans hatte einen leckeren Lammbraten mit Gemüse im Backofen und wir wurden mit einem großen Strauß Pfingstrosen und einer Flasche Wein beschenkt! Das erste, was Claudia sagte, war:  It is so lovely to come in this beautiful house as a guest!¨  Es macht Freude, für sie zu kochen und der Abend mit den beiden ist - wie immer - besonders informativ und lustig. Paul ist ein so profunder Kenner dieser Gegend. Jedes Haus, seine Bewohner, jeden Strand, er kennt jeden und alles.. Er kann auch das Wetter lesen - wie die Fischer es noch können. Paul ist eine große Bereicherung für uns.
Es ist wunderbar, dass er nicht mehr für Wochen nach England fahren muß, um dort Geld zu verdienen. Sein Beruf als Fliesenleger wird offenbar hier so sehr gesucht wie alle anderen Handwerkerberufe und er hat viel zu tun in den Häusern der Gegend bis nach Galway.
Von ihm erfahren wir zum Beispiel, dass die beiden Inseln, die dem Strand von Eyrephort Beach vorgelagert sind, bis in die 80iger Jahre mit Einheimischen belebt waren, ca 20 Familien,die sich aber nicht ¨grün¨ waren und es gab auf  beiden Inseln sehr viel ¨trouble¨, wie er es nannte. Die Regierung beschloß, die Bewohner dieser Inseln (mit deren großer Zustimmung) umzusiedeln und baute für jede Familie in den umliegenden Dörfern Häuser. Der symbolische Beitrag für die Familien betrug 1 Cent! Ihre Häuser auf den Inseln konnten sie behalten. Viele nutzten sie später als Ferienhäuser, die meisten aber wurden verkauft. Angesiedelt hat sich niemand mehr dort.


Von ihm hören wir auch, dass der Bewohner eines der letzten sehr alten und sehr heruntergekommenen Cottages, das aber eine direkte Nähe zur Küste und mehrerere Ruinen auf dem Grundstück stehen hat, nicht, wie wir denken, verstorben ist, sondern wohl in Clifden in einem Pflegeheim lebt.  Er war Trinker und wir sahen ihn oft gefährlich schwankend auf der schmalen Straße nach Ballyconneely laufen. Wenn ein Auto hielt, angezogen durch dies zutiefst ¨ irische Ensemble¨ -war er schnell da und wollte für das Fotografieren 1 Euro haben :)
Wir sind sicher, dass - selbst bei einem selbstgemalten kleinen Schild -¨for sale¨ -sich flugs jemand finden wird, der dieses Kleinod kauft - und (leider) ein sehr viel größeres, modernes Cottage dort errichten wird... Das ist, was hier passiert. Es muß nur eine Hausecke stehen bleiben, um eine Baugenehmigung zu bekommen.  Wie groß das Haus werden wird, scheint nicht von Bedeutung - und so verliert Connemara immer mehr von seinen zauberhaften kleinen, bunten Cottages!

Jedenfalls wissen wir nun auch, dass die Unterbrinung in einem Pflegeheim für alte Menschen, die sich nicht mehr versorgen können, ein Vermögen kostet. In Clifden zwischen 1.200 bis 1.500 pro Woche!  Um sich dies leisten zu können, müssen die Cottages so teuer wie möglich verkauft werden von den Familien und meist bleibt nicht einmal etwas als Erbe übrig, da die Pflege alles verschlingt!
Claudia erzählt uns, dass Cornelia nur wenige Tage im Haus war. Sie scheint es ohne Peter (noch) nicht zu ertragen hier. Die B eiden machen einen glücklichen Eindruck und ergänzen sich in ihrer Verschiedenheit sehr! Wir sind sehr glücklich, Claudia gefunden zu haben!
Das Gästebuch ist voller schwelgender und dankbarer kleiner Berichte und Claudia hat einen großen Anteil, weil sie das Haus gut und fürsorglich versorgt und die Gäste sich offenbar sehr wohl fühlen! 

Ein Blick ins Wetter sagt uns, dass alles bleibt,wie es ist und auch die Prognose auf bis zu 20° ist hinfällig und leider die vor uns liegenden Tage eher wechselhaft und kühl.
Was soll's - aus Berlin kommen noch immer die Hitzenachrichten und die Fotos aus dem Garten gleichen Fotos aus einem Berliner Schwimmbad :)  M. zieht die Gäste an und der Garten ist voller Kinder und glücklicher Eltern!  Zoubi steht auf der Leiter und schneidet die Hecken :)  Wir müssen uns ausschalten und versuchen, die Dinge dort so positiv wie möglich zu sehen und vertrauen, dass alles wieder seine Plätze findet...Zoubi hat die Regentschaft übernommen und er genießt unser Vertrauen!
Dennoch verbringe ich zu viel Zeit damit, mir Gedanken über Berlin zu machen - und bin sehr froh, wenn für den September die lieben Freunde kommen - und wir hier geistig anwesender sein können als im Moment.

Gerard Dillon


Aber nun zum Trip nach Doolin, für den wir uns noch einiges mehr vorgenommen haben. Wir werden das Haus von John O'Donohue suchen. Die nächste Station wird Doolin sein - und dann -auf der Heimfahrt- machen wir Station bei Eimear in Galway.
What an exciting trip!!

Da wir den ersten Tag des Festivals mit dem Highlight CLANNAD gebucht haben und die erste Konzerte erst um18.00 beginnen, bleibt uns genügend Zeit, uns erst einmal auf Glentrasna zu konzentrieren.
Uns ist bewußt, dass es sich bei diesem Ort um einen sehr kleinen, versteckten Marktflecken handelt...aber wie klein und wie versteckt, das erfahren wir erst bei der Suche!
Von Maam Cross ist es eigentlich nicht weit, aber die einzige Orientierung, die wir hatten, war das Navi und das führte uns - erst einmal richtig, nach Screebe und dann verloren wir uns :)
Was in 5 Minuten liegen sollte, wurde mit einem mal in 20 Min erst erreichbar-wir fuhren im Kreis.
Diese Gegend ist mehr als alle anderen das ¨Reich der Melancholie¨. Flaches Land, Steinwüste, Wasserwüste. Ein kleiner See neben dem anderen, Torfland und er wird gestochen und türmt sich an den Straßenrändern in ordentlich auf einander gelegte Torfhügel. Unbeschreibliche Einsamkeit, kaum Häuser und hätten wir mehr Zeit, würden wir innehalten und genauer hinsehen, denn das Auge wird ständig durch Schönheit überrascht. Hier wird im August die Heide blühen und die jetzt braunen Felder in das tiefe Rot färben.
Wir halten in einem Dorf im winzigen Supermarkt, der aussieht, als würde er nicht mehr betrieben - aber ein älterer Herr,  der eher an einen pensionierten Lehrer oder Wissenschaftler erinnert, begrüßt uns freundlich in einem ausgesprochen gut zu verstehenden Englisch!
Uns die Route im Navi zu zeigen, lehnt er freundlich ab, nimmt ein Blatt Papier und macht uns eine wundervolle Skizze! Er hat Talent-auch im Malen! 


Aber auch mit dieser Skizze, die sich an ¨günen Elektrocontainern¨ orientiert, kommen wir nicht weiter, denn die stehen an mehreren Abfahrten und schließlich scheint mein Handy zu funktionieren und weist uns eine Straße, an der kein Schild, kein Stein mit einem Hinweis, schlicht nichts, steht!
Nach relativ kurzer Fahrt kommen die ersten Häuser. Das Dorf scheint sehr überschaubar zu sein und wir fragen einen in seinem Hof an einem Auto schraubenden Mann nach unserem Ziel.
Er lehnt sich auf den Zaun, sieht uns interessiert und neugierig aus wasserblauen Augen an und fragt: ¨Did you come for collecting his money?¨ Wir sind über diese Frage sehr erstaunt und versichern ihm, dass wir John als Dichter,als Philosophen und Autor kennen und sein Werk gelesen haben. ¨ Are you writing books¨ - ist seine nächste Frage und was wir von John O'Donohue halten. Er scheint es zu genießen, uns ein wenig hinzuhalten mit der Information,auf die wir warten und dann erscheint eine sehr alte Frau in der Tür des nicht weniger alten Cottages. ¨She is my mother and she knew John and she was talking to him¨  und dann erklärt er ihr -auf Gälisch natürlich -  wer wir sind und was wir wollen. ¨It is a very old house at the other end of the village. It is the last house of the village. You cannot miss it.  No one is there. You can stay as long as you like-the whole day and the night¨...
Wir versichern ihm noch einmal, dass wir nur einen Blick auf das Haus werfen und ein paar Fotos machen möchten und dann wieder gehen. Die alte Frau winkt uns nach.
Leicht ist es zu findenn -allein, wir wollen es nicht so richtig glauben, dass dieses große, graue, häßliche Haus das sein soll, nach dem wir suchen: ¨So ärmlich hat John O'Donohue gelebt?¨ Was haben wir erwartet?  Ein hübsches ¨thached¨ cottage mit roter Tür und roten Fensterrahmen?  Dann müssen wir enttäuscht sein.


“Every thought you have is a flint moment, a spark of light from your inner darkness.” O'Donohue
Wir parken das Auto und nähern uns dem Haus fast ehrfürchtig.
Wir brauchen irgend ein Zeichen, dass O'Donohue hier wirklich gelebt hat. Der Blick durch die Fenster genügt!  Ja, das sieht alles zwar sehr schlicht und einfach und puristisch aus, aber das passt letztlich doch zu dem Menschen, den wir einmal in Berlin in einer unvergessenen Lesung erlebt haben. Seine ernste, stets durchdachte Wahl der Worte, die er pronociert und langsam aussprach - hatten uns tief berührt und seine Werke - allen voran ¨ Anam Cara¨ Das Buch der keltischen Weisheit war mir über Jahre ein großer Trost, aber auch seine anderen Bücher las ich aufmerksam und dankbar.
Hier standen wir nun vor dem, was an Materie sichtbar von diesem großen Mann übrig geblieben ist: sein Haus, seine Hülle, die ihn - zusammen mit seiner Lebensgefährtin - Heimat war.


“Everyone is an artist. Each person brings sound out of silence and coaxes the invisible to become visible.”O`Donohue


“Regardless of its sadness or beauty, each day empties and vanishes.” O'Donohue


“We do not need to go out to find love; rather, we need to be still and let love discover us.” 
O'Donohue 


“The soul awakens and lives in light. It helps us to glimpse the sacred depths within us.” 
O'Donohue
Durch ein leicht zu öffnendes Gitter gehen wir um das Haus herum und hier - in einer angebauten, verglasten Veranda, eröffnet sich uns der Blick in ¨seinen Schaffensraum¨.  Der Schreibtisch nimmt viel Platz ein und Stifte und Papier liegen dort so, als wolle er gleich wiederkommen und etwas zu Ende bringen, was er begonnen hat.
Der Raum ist groß und mit einem Holzboden versehen macht er einen nicht gemütlichen, aber wohnlichen Eindruck.  Ein großer Kamin mit zwei Sesseln und einer riesigen Anzahl von CDs lassen darauf schließen, dass dort oft das Feuer brannte und Musik gehört wurde - sicher viel gelacht und auch tiefe Gespräche geführt, die alle in diesem Raum sind -und bleiben. 

“Fashioned from the earth, we are souls in clay form. We need to remain in rhythm with our inner clay voice and longing. Yet this voice is no longer audible in this modern world. We are not even aware of our loss, consequently, the pain of our spiritual exile is more intense in being largely unintelligible.”  John O'Donohue


“The whole time… love is but a few inches away from you. It is at the edge of your soul, but you have been blind to its presence.”  John O'Donohue


“Everything that happens to you has the potential to deepen you.”  O'Donohue


John hat für mich eindrücklich darüber geschrieben, wie die Seele der Menschen den Ort, an dem sie gelebt hat, noch lange verweilt. 
 
...Das Universum lädt uns förmlich von Natur aus dazu ein, uns auf die Reise zu begeben und es zu entdecken. Die Erde will, dass unser Geist aufmerksam zuhört und wachsam um sich blickt, damit wir ihre Geheimnisse erkennen und sie benennen können. Wir sind die Echo-Spiegel der kontemplativen Natur. Es ist eine unserer heiligsten Pflichten, offen zu sein für die feinen Stimmen des Universums, die in unserer Sehnsucht zum Leben erweckt werden. Aristoteles sagte, der Grund dafür, dass wir überhaupt etwas erkennen können, sei die -- innige und exakte -- formale Affinität, die zwischen uns und der Natur besteht.
John O'Donohue

Auch daran dachte ich und an  sein Gedicht: ¨Beannacht¨ -diesen wundervollen Segen, den er seiner Mutter Josy widmete, die ihn -im hohen Alter - noch überleben mußte.


Am bewegendsten aber ist für uns beide der Stuhl am Schreibtisch, auf dessen Lehne die Weste hängt, die man von so vielen Fotos und kleinen Filmen von O'Donohue kennt!  Sie hängt dort, als warte sie auf die Rückkehr dessen, der sie so gerne trug. Sie erfüllt uns mit Trauer!

“The life and passion of a person leaves an imprint on the ether of a place. Love does not remain within the heart, it flows out to build secret tabernacles in a landscape.” John O'Donohue

Der das Haus umgebende wilde Garten ist ein Traum und die Blicke weit und diese Landschaft Connemaras hat O'Donohue wie kein Zweiter beschrieben..er lebte mittendrin, das wurde uns bewußt und er lebte abgeschieden, dem Dorf den Rücken zukehrend, ohne die Menschen zu vergessen.  ¨He was a nice man¨, hatte der Mann am Zaun zum Schluß gesagt und auf unsere Frage, wer sich denn um das Haus kümmere meinte er, dass der Bruder ab und zu käme. Sonst niemand!

Ein Fußweg schließt an die kleine asphaltierte Straße an,die vor dem Haus endet und wir gehen ihn ein Stück weit wissend, dass dies sicher der tägliche Gang O'Donohues gewesen war.  Im Eingang des Hauses hing ein Mantel und standen seine Stiefel.

Als ich einen blühenden Strauch von Glockenheide am Wegrand entdecke, pflücke ich einige kleine Büschel, um sie am kommenden Tag, auf der Rückreise von Doolin,  in Fanore auf sein Grab legen zu können.  Ein Gruß aus Glentrasna!


“Landscape: the most ancient presence in the world.”  John O'Donohue





Wir müssen weiter, wir haben viel Zeit eingebüßt und noch einiges an Fahrt vor uns.
Auf der engen Straße zurück auf die Hauptstrasse kommt uns ein Wagen entgegen, der in einer kleinen Haltebucht stehen bleibt, um uns durchzulassen.  Hans winkt der Frau am Steuer zu und bittet sie gestenreich, das Fenster zu öffnen. Ich bin erstaunt und gespannt, was er vorhat. Er fragt sie freundlich, ob sie aus dem Ort stamme und sie bejaht. Er fragt weiter, ob sie John O'Donohue kenne und es ist, als würde sich ein Schatten über ihr Gesicht legen - Traurigkeit. ¨Did you read 'Benedictus' fragt sie uns und wir bejahen und Hans fragt, ob er sie noch etwas fragen dürfe.
¨Do you know if John was born here in his house¨ - ¨No, he bought it. He was a very lovely man¨ und ihr Augen füllen sich mit Tränen. ¨He died so young¨. Ich frage sie, ob John hier mit einer deutschen Frau gelebt habe und sie bejaht. ¨ Yes, he did¨.
Wir erzählen ihr, dass wir am nächsten Tag sein Grab in Fanore besuchen würden und dass einen Strauß ¨heather¨ an seinem Haus für ihn gepflückt habe, den ich dort hinlegen würde. Nun - zum ersten Mal - wendet auch ihr Mann, der die ganze Zeit teilnahmslos aus dem Fenster geschaut hatte, den Kopf in unsere Richtung und hebt dem Daumen anerkennend. Sie ist sichtlich berührt: ¨This is wonderful, thank you¨. Wir verabschieden uns und wären doch so gerne mit diesen Menschen, die sicherlich noch viel über O'Donohue zu erzählen gehabt hätten, eine Weile im Gespräch geblieben.


                          
                                                            ❤❤❤❤


Aber Doolin ruft und wir fahren eine ganze Weile - jeder in seine Gedanken vertieft - bevor wir die Eindrücke, die uns sehr bewegen, austauschen können.
Mein Gefühl ist, dass das hier Erlebte eigentlich für diesen Tag ausreichen würde - und das Festival an Bedeutung verliert. Dennoch genießen wir sehr die Fahrt, denn Clare ist wunderschön! 

Hier gibt es Bäume! Es ist milder und lieblicher. In den Gärten wachsen riesige Rosenhecken und die Beete sind kunterbunt voller Sommerblumen. Die würden hier nur ins sehr geschützten Ecken blühen können. Wir erleben es ja im eigenen Garten. Es überlebt nicht viel in dieser rauhen Landschaft.
Hier ist mehr Verkehr als in Connemara und uns beginnen bald die Busse, die die Touristen in Massen zu den Cliffs of Moher fahren, auf die Nerven zu gehen.  Die kleine Straße, die sich entlang des Burren die bergige Straße hoch windet, ist eindeutig nicht für die Grösse dieser Busse gemacht. In den Kurven benötigen sie die gesamte Breite der Straße und gut, wenn ihnen nichts entgegen kommt und an überholen ist bei den vieen Kurven kaum zu denken.



Aber denn haben wir es doch geschafft und Doolin und unser B+B ¨Rock Garden¨ erreicht. Helen und ihr Mann begrüßen uns freudig. Da sind wir wieder - zurück, wie versprochen im letzten Juni.
¨ I have your room for you and you are the only guests tonight¨.
Sie erzählen, wie müde sie sind und dass sie das B+B nur noch für Freunde wie uns ab kommendem Jahr betreiben wollen. Das Schild kommt weg :)  Sie sind wirklich rührend, bringen uns Tee und Kaffee und Helen hat Muffins gebacken zur Begrüßung.

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