Zu Hause zieht Mirco morgen aus und
fliegt übermorgen
nach Griechenland. Er hat die Sommerhitze in Berlin durch den Garten sicherlich
besser überstanden,als
manch anderer! 35° seit Tagen
und die Stadt stöhnt unter der Hitze. Drei weitere Parteien werden das Haus übernehmen und wir wir sind
gespannt, was uns empfangen wird - aber
heute ist das kein Thema!
Wir sind im Hier und im Jetzt und das
sieht heute sehr gut aus! Die Sonne hat
uns aufgeweckt und nur der starke Wind hat uns daran gehindert, endlich draußen frühstücken zu können. Der Sunroom hat 27°! Ich liebe die Blicke über das nun
gemähte
Gras und immer mehr Margeriten tauchen auf! Oft stehen die Kühe - die immer
sehr eng beisammen bleiben - auf den Felsen und sehen aus, als würden sie
posieren für
ein Bild! Der Maumeen Lake hat wieder
sein tiefes Blau und grün zieht sich über den
Erisbeg fast bis zur Spitze, deren Felsen im Sonnenlicht unterschiedliche
Farben einnehmen.
Dieser Anblick hat eine unglaubliche
Ruhe und strahlt puren Frieden aus. Er war es, der mich vom ersten Augenblick
verzauberte - mehr noch als der Blick zur anderen Seite auf die Küste.
Heute wollten wir eigentlich auf die
Insel laufen. Die Ebbe war günstig, aber wir sind so in den
Aufgaben um das Haus herum beschäftigt gewesen, dass der Zeitpunkt
verstrich. Hans mäht mit der
neuen Telescopschere die Hecken, die zum Teil unter dem Winter sehr gelitten
haben. Die Blicke müssen wieder freigelegt werden - alles
wächst
hier in einer unglaublichen Geschwindigkeit - jedenfalls die Hecken.. Die
Blumen weniger:)
Eine Einladung am Donnerstag zum
Kaffee bei Helene + Moritz auf Inisnee. Eigentlich wollten wir auf ihrer schönen Terasse im
Zaubergarten sitzen - aber daraus wird wohl nichts werden. Für morgen ist
Regen angesagt und der Wind bleibt so stark wie heute und die letzten Tage.
Aber sicherlich wird es auch im
Cottage gemütlich
sein und wir freuen uns, sie wiederzusehen. Ein Besuch in Berlin mit der Aufführung ihres Stückes von Kafka
¨Bericht
für
eine Akademie - oder die Stunde des Affen¨ fiel leider
aus, weil Moritz in Berlin schwer erkrankte.
Wir wollen versuchen, es im Herbst
noch einmal bei uns als Wohnzimmertheater stattfinden zu lassen.
Claudia hat sich gemeldet und Paul
haben wir im Auto auf dem Rückweg von einem Abendspaziergang am
Strand von Dolan schon gesprochen. Mit ihnen werden wir hier einen Abend mit
einem schönen
Essen verbringen und freuen uns, über alles, was im Winter hier
geschehen ist, upgedated zu werden.
Über
der Küste
macht sich die Sonne bereit, langsam ins Meer zu tauchen. Noch steht sie -
grell gelb - wolkenlos am Himmel. Es ist im Wohnzimmer fast zu hell und ich
habe mich in die Küche verzogen, um zu schreiben. Gleich werde ich nachschauen, wie sie ¨versinkt¨.. Jeden Abend
ist dies Schauspiel von Neuem ein Vergnügen, denn nie
sind die Farben und die Wolkenformationen identisch..
Wie so oft, ist der Himmel zweigeteilt
- wolkenlos über
dem Atlantik und dunkel über den Bergen, deren Spitzen in den
Wolken stecken.
Gestern gab es den ersten Regenbogen!
Auf Manin Bay fiel heute unsere Wahl für den
abendlichen Spaziergang am Strand. Menschenleer und sein ruhiges, von azurblau über türkisfarbenes
Wasser leckt nur träge den Sand und spült Muscheln
an Land. Dieser Strand, den wir so spät erst entdeckt haben, ist heute unser
Lieblingsstrand.
Zu unserer Überraschung kommt eine kleine Herde von Schafen von ihrer Wiese, die am Strand endet und betritt vorsichtig das Wasser... Das haben wir noch nie gesehen. Kühe ja und wir wissen inzwischen, dass es in Irland schwimmende Kühe gibt - aber Schafe am Strand, das war neu!
Zu unserer Überraschung kommt eine kleine Herde von Schafen von ihrer Wiese, die am Strand endet und betritt vorsichtig das Wasser... Das haben wir noch nie gesehen. Kühe ja und wir wissen inzwischen, dass es in Irland schwimmende Kühe gibt - aber Schafe am Strand, das war neu!
Es schien das salzige Wasser auch
nicht ihr Element zu sein, denn ein besonders großes und mit
dicker Wolle ausgestattetes Schaf läutete den Rückzug
ein!
Wir halten die Gesichter eine kleine
Weile in die Sonne. Sie hat noch immer Kraft und wärmt.
Nachmittags hatten wir in den Liegestühlen im ¨Swimming Pool¨ gelegen und
den Wolkenformationen zugeschaut und ihre Formen interpretiert. Ich bin immer auf der Suche nach Herzwolken,
eine meiner Verbindungen zu Florian! Heute hatte ich keinen Erfolg.
Die Sonne steht noch immer hoch um
21.30 und es wird noch eine ganze Weile hell bleiben. Gestern wollten wir uns
einen Film ansehen und mußten abbrechen, weil der Raum einfach
nicht dunkel werden wollte.. (Vorhäng haben wir nicht - und nur an
solchen Abenden vermisse ich sie..)
Im Gegensatz zum Juni letzen Jahres
brennt jeden Abend das Torffeuer. Bald muß Fechin
Nachschub bringen. Uns einen richtigen
Torfhaufen im Garten anzulegen, haben wir verworfen. So wird er in Säcken gebracht
und der Schuppen hält ihn trocken!
Suchen
Ich suche
Eine Insel
Wo man atmen kann
Und träumen,
Dass die Menschen gut sind.
Rose Ausländer
Zeit, wieder einmal festzuhalten, was
an Eindrücken
zurückgeblieben
ist..
Heute warten wir auf unseren ¨gravel¨ - neuen Kies,
der über
den jetzigen gelegt werden soll. Wir haben lediglich den häßlichen ¨8 o 4¨, den jeder
hier in seiner Auffahrt hat und der jetzt eine gute Grundlage für den Kies
sein soll, den wir uns im September ausgesucht haben.
Wir sind gespannt. Martin und sein Mitarbeiter Joachim - Matties Bruder - haben gestern mit
einem Rüttler die Grundlage eben gemacht - nun müßte eigentlich
auch das Unkraut nicht mehr ¨ ungebremst¨ nach oben
wachsen können.
We will see!
Das Wetter ist sich ziemlich treu
geblieben in den letzten Tagen - und hat uns zum Glück aber mit
sonnigen Abschnitten immer wieder bei Laune halten können. Leider geht ein kalter Wind, der auch
Sonnentage, wie den gestrigen (13 Stunden Sonne!) letztlich nur im Windschatten
angenehm machen. Unser ¨Swimmingpool¨ ist da ein
guter Ort, in dem man es liegend in der Sonne aushalten kann!! Dennoch waren
wir jeden Tag auch an einem unserer Strände - die
auffallend leer sind im Gegensatz zum letzten Sommer!
"Wenn wir leiden, fällt es uns schwer, sanft mit uns
umzugehen. Doch Sanftheit hilft uns, dem Schmerz der uns heimsucht, keinen
Widerstand mehr entgegenzusetzen. Wenn wir aufhören, dem Leiden zu
wiederstehen, setzt etwas Neues ein. Wir gestatten dem Schmerz allmählich,
seiner eigenen Logik zu folgen. Die Annahme hierbei ist, dass das Leiden uns nicht grundlos heimsucht. In
jedem Leiden steckt irgendwo ein verborgenes abgeschirmtes Licht. Das Schicksal
sieht uns und unseren Weg in einem größeren Zusammenhang, den wir selbst nie
ganz überblicken können; es allein weiß, warum uns das Leiden besucht. Das
Leiden folgt seinem eigenen Plan. Es will uns etwas lehren. Wenn wir aufhören,
uns gegen sein dunkles Wirken zu sperren, öffnen wir uns den Lehren, die es uns
vermitteln will. Oft erhalten wir durch die schwarze einsame Gezeitenfolge des
Schmerzes die tiefsten und wertvollsten Offenbarungen....."
John O'Donohue
12.06.
Ich weiß nicht, ob das
wechselhafte Wetter auch meine Stimmumgen so wechselhaft sein läßt. Es scheint
nicht mehr so leicht zu sein, Irland mit Glücksgefühlen
gleichzusetzen... Ist es vielleicht die ¨Normalität¨ hier, die wir
inzwischen leben? ¨Wenn alles getan ist¨ - dann muß man ein Haus,
ein Grundstück
mit Leben füllen
- und dazu gehören
ausser uns beiden natürlich die Menschen, die uns besuchen,
die Gast sind. Und da spüre ich diese Leerstelle in mir - Florian
- besonders. Er wäre unser Lieblingsgast, er würde das Haus
mit Freude und Lachen und Lebendigkeit füllen... Er
fehlt mir hier noch mehr als in Berlin!
Ich verspüre oft eine
große
innere Müdigkeit
und Leere, die mit nichts zu füllen ist... Ich weiß, dass das
Leben auch dann gelebt werden muß und ich für meine Freude
am Leben selbst etwas tun muß.. Es fällt mir
zunehmend schwer.
Auch mein Alter macht mir zu schaffen.
Beschwerlich ist vieles geworden und anstrengend. Es fehlt Elan und es fehlt an
Leichtigkeit.
Da wäre die Sonne
vielleicht doch auch ganz hilfreich :)
Vielleicht sollte man weniger
Erwartungen haben und dankbarer für das sein, was machbar und erlebbar
ist...
Irgendwo,
außen am Rand, geht die Nacht
Zurück,
und die Wellen der Dunkelheit
Beginnen
die Küste des Morgens sacht zu erhellen.
Das
schwere Dunkel fällt auf die Erde herab,
Und
befreit tobt die Luft von besinnungslosem Licht,
Das
Herz füllt sich mit frischem, hellem Atem,
Und
der Sinn schickt sich an, Farbigkeit zu gebären.
John O` Donohue
„Echo der Seele“. .........
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