¨Die
Zeit wiegt hier anders.¨ ¨Die Zeit ist
hier dünner: es gibt solche Orte, an denen die Dichte der
Wunderbarkeit höher
ist als an anderen Plätzen der Erde....¨ ¨Wenn wir uns zwischen den Zeiten
verlieren, treffen wir uns hier wieder, ja?¨....
Aus: ¨Das Traumbuch¨ von Nina
George
Damit verrate ich auch gleich, was ich
mir zu lesen mitgenommen habe: Nina
Georges neues Buch, das mich sehr berührt... Dazu später aber mehr.
Dieser Satz hat eine große
Wahrhaftigkeit für mich in Bezug auf diesen Flecken
Erde! Die Insel, die weit mehr ist für uns als ein ¨Urlaubsland¨ - sie ist ein
Bindeglied immer auch zu Florian!
Nun sind wir schon seit vier Tagen
hier und es wird Zeit, etwas von dem Erlebten festzuhalten, weil ich weiß, wie schnell
sich Tag auf Tag legt und die Eindrücke ineinander zu dem Gefühl
verschmelzen, schon lange hier zu sein, beinahe, hier zu leben! Ich knüpfe eher an
unserem letzten Aufenthalt im März an, als an den Monaten in Berlin,
die dazwischen lagen :)
Diesmal war unsere Ankunft eine
andere: Wir mußten eine Nacht
überbrücken, um den Gästen hier im
Haus einen einwöchigen
Aufenthalt zu ermöglichen. Wenn man das als Chance
begreift, wieder einmal etwas zu entdecken, ist es eine schöne
Herausforderung. KILKEE (County Clare) hatten wir uns als Übernachtungsort
gewählt,
da er nicht weit vom Flughafen Shannon entfernt an der Küste liegt und
als Badeort reitzvoll sein soll. Kilkee wurde bereits in viktorianischen Zeiten
von reichen Familien aus Limerick, die hier um die halbkreisförmige Bucht
ihre hübschen
Häuscer
bauten, als Ferienort genutzt.
Eine Sehehnswürdigkeit heute
sind - an geschützen
Stränden
- die Pollock Holes, natürliche ¨Schwimmlöcher¨ in den Felsen. Noch ist es zu kalt - aber einige junge
Menschen wagen sich bereits ins Wasser!
Unser B+B, das direkt an der Küste liegt,
stellt sich als eines der hübschesten und komfortabelsten heraus,
das wir je hatten! Eher Hotel als B+B
mit Blick vom Bett über die Bucht!
Ein Abendessen mit Sonnenuntergang und
müde
fallen wir in die luxuriösen Betten!
Das Frühstück ist eher
ein wenig dürftig
im Verhältnis,
aber wir haben sehr nette Schweizer am Nebentisch, die uns von ihren
Irlandeindrücken
erzählen
und denen wir den einen oder anderen Tipp für die letzten
Tage ihrer Reise geben können.
Seit wir angekommen sind, ist das
Wetter perfekt und wir können uns auch weiterhin auf viel Sonne
freuen!
Die Küste bei Kilkee
bietet atemberaubende Klippen, die denen der ¨Cliffs¨ nicht viel nachstehen, nur, dass es hier
menschenleer ist und wir auf den Wiesen hoch oben inmitten von Millionen von
rosa blühenden
Grasnelken sitzen und die Blicke
staunend wandern lassen! OMG, ist das
schön
hier... Der Himmel über uns und der Atlantik unter uns
wetteifern um das blaueste Blau! Ein
Fischerboot legt seine Netze aus.. Ein
Moment, in dem man den Atem anhalten möchte!
Aber es zieht uns weiter und den ¨Loop Head¨ werden wir nächstes Mal ¨machen¨... Die Eindrücke an diesem
Tag genügen
uns erst einmal. LAHINCH ist unser nächstser Stop.
Hier kommen uns schon am Ortseingang die Surfer mit ihren Brettern unter dem
Arm entgegen... Ein Ort für Junge und ein Surferparadies, wie es
scheint. Die Bucht, die bereits voller Surfer ist, liegt
malerisch - aber heute scheint nicht der richtige Wellengang zu herrschen.. So
bleibt es oft dabei, mit dem Brett im Wasser zu stehen und ich möchte nicht
wissen, wie kalt sich dies anfühlt! Der Himmel spiegelt sich im nassen Sand - es ist wunderschön!!
Gruppen von Jugendlichen kommen uns
entgegen und wer kein Surfbrett trägt, hat den Blick ins Smartphone
versenkt! Es sieht beinahe so aus, als würden sie alle
einen Kompass tragen, der ihnen den Weg oder den nächsten
Schritt, den sie tun sollten, vorgibt. Ein skuriles Bild!
Eine Gruppe junger Frauen verschwindet
in einem ¨Surf
Shop¨
und während
wir in einem Strandcafé mit Blick auf den Parkplatz (!)
unseren Cappuchino trinken, wird die
ganze Gruppe ïn
Gummi¨
gekleidet und mit Brettern ausgerüstet. Ein
lustiger Anblick.
Da wir noch eine längere Fahrt
vor uns haben, schauen wir nicht mehr zu, ob sie es schaffen, die ¨perfekte Welle¨ zu finden und
machen uns auf nach Connemara. Wir
passieren den Burren, diese einzigartige Kalksteinlandschaft, von eiszeitlichen
Meeren geschaffen. Hier nimmt der
Tourismus schon etwas mehr an Fahrt auf- und dies im wahstein Sinne des
Wortes: Busse mit Ausflüglern, die
sich den Burren anschauen, verzögern ein rasches Vorankommen..
Doolin lassen wir links liegen,
wissend, dass wir hier in 2 Wochen zum Festival kommen werden!
Lisdoonvarna ist bunt und hübsch, viele
Pubs, die daran erinnern, dass jährlich hier das ¨Lisdoonvarna
Matchmaking Festival¨ stattfindet. Die Tradidition als
Heiratsvermittlungsfestival wird zwar nicht mehr ausdrücklich
gepflegt, aber man sagt doch, dass das Festival Anfang September noch einen
Hauch dieser Tradition wahrt.. Zumindest
scheint man hier viel Spaß zu haben - und darum geht es wohl
auch!
Wenn Galway erscheint, dann wissen
wir, dass wir es bald geschafft haben.
Wir fahren an unseren gewohnten Einkaufsorten vorbei und beschließen, in Clifden
den ersten Einkauf etwas beschaulicher und weniger hektisch zu tätigen.
Und dann endlich öffnet sich die
Landschaft, die wir so sehr lieben vor uns:
Connemara!
Der Flickenteppich aus rostbraunen Sümpfen,
Moorsehen, die das Licht des Nachmittags spiegeln und Schafe, die entlang der
Straße
liegen - als wären
sie dazu da, sich diesen Raum mit dem Verkehr zu teilen. Die Maumturk Mountains
und die Spitzen der Twelve Bens sind ins
Licht getaucht, was ihren Fels in unterschiedliche Farben erscheinen läßt. Noch blüht die Heide
nicht, aber der Ginster setzt leuchtende Akzente in dieser Landschaft.
Wir nehmen nicht die übliche kleine
Straße
Richtung Roundstone und erinnern uns der
ersten Male, die wir auf diesem Weg nach Clifden fuhren... Wie oft, wissen wir
nicht mehr - wir könnten es kaum noch zählen :)
Schnell ist der erste Einkauf getätigt und nun
steigt die Vorfreude auf unser ¨Zuhause¨. Schon von
fern erkennen wir das Haus, das etwas
erhaben liegt... Unser Haus!! Noch immer
kann ich es nicht richtig glauben, aber wenn wir ein paar Tage hier sind, dann
weiß
ich, dass es so ist!
Claudia hat alles sehr gut und
liebevoll vorbereitet: in der Vase
stehen blaue Iris, die Fenster sind auf und die Wärme des Tages
und die milde Luft lassen das Haus sofort gemütlich sein!
Wie immer gehen wir erst einmal um das Haus herum, gespannt, wie der Garten
aussieht, wie sich die Dinge hier entwickelt haben.
Am ¨Swimmingpool¨ blüht der Salbei
und aus den kleinen Stauden ist ein richtiger Busch geworden. Die Rose daneben
hat Knospen und der Lavendel zu ihren Füßen kommt sehr
gut.
Die Mageriten sind riesige Stauden und wir
bedauern es bereits jetzt, sie - wieder - nicht blühen zu
sehen. Wir haben einen Mageritengarten -
den nur die Gäste
in all seiner Schönheit erleben. Wir sind Ende August immer zu spät!Die ¨wilden¨ Rosen vor der Mauer bilden inwzischen duftend-blühende Büsche! So soll es sein und bald wird das Grau der
Mauer verschwinden!
Die Montpretien tun sich schwer - aber
auch sie scheinen nun ihren Standort zu haben.
Wir sind sehr zufrieden!
Zum Buch: Das Traumbuch von Nina George
Die Handlung spielt in London und verbindet drei Menschen miteinander. Den 13-jährigen Sam, der ohne Vater aufgewachsen ist. Als er endlich erfährt, wer dieser Mann ist, will er ihn unbedingt treffen, lädt ihn zu seiner Schulfeier ein. Als Henri, der Kriegsreporter, der bis dahin gar nicht wusste, dass er Vater eines Sohnes ist, sich auf den Weg zu dieser Feier macht , wird er von einem Auto angefahren, schwer verletzt, fällt ins Koma. Und dann ist da noch Edwinna, die Verlegerin. Sie und Henri waren leidenschaftlich ineinander verliebt, aber sie gehen dennoch auseinander, verlieren sich aus den Augen. Edwinna fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass Henri sie in seiner Patientenverfügung als die benannt hat, die sich im Notfall kümmern soll. Um ihn, wenn sie es denn will. Als sie auf die Intensivstation kommt, trifft sie auf Sam, den Sohn, der seinen Vater nicht kennnt. Und das ist der Beginn einer wunderbaren Geschichte.
"Der
unerwartete Tod, die Trauer, das Zurückbleiben prägen diesen Roman. Dennoch ist
er nicht tiefschwarz, sondern von einer beeindruckenden Klarheit und
Helligkeit. Er ist nie erdenschwer, fast immer federleicht. Er überspringt die
Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum, zwischen Himmel und Erde. Tod und
Leben berühren sich, das könnte leicht schiefgehen, abdriften ins allzu
Wolkige, ins platt Esoterische. Aber Nina George hält die Balance perfekt, und
als Leser folgt man ihr bereitwillig. Ein Buch über das Leben und das Sterben,
das Festhaltenwollen und Loslassenmüssen. Ein Tipp: hetzen Sie nicht so durch
das Buch , wie ich es getan habe, weil ich unbedingt wissen wollte, ob es gut
ausgeht. Es hat einen sehr tröstlichen Schluss. Ob man ihn gut findet, kommt
allein darauf an, wie man es sehen will..."
Rezension:
Christine Westermann
hab mir das Buch gleich bestellt. Sowas ist mir schon lange nicht mehr passiert! :)
AntwortenLöschenDanke!
Lieben Gruss
Gabriela
Immer schön diesen /Deinen Blog zu lesen und zu erleben , phantastisch !
AntwortenLöschenLieben Gruss ,
Uwe