9.6.2016
Heute
blieb der Himmel weitgehend verhangen, aber es ist warm und wenn die
Sonne einen Moment durch die Wolken brach, war es schwül und alles
deutete auf Gewitter oder Regen hin.
Die ersten Toropfen sind inzwischen
gefallen - aber nicht der Rede wert. Wir konnten sofort in den Garten zurück und atmeten
den Duft der frisch gemähten Wiesen und der frischen Luft ein!
Wundervoll!
Mal sehen, ob in der Nacht der Regen
zurück
kommt. Momentan sieht es nicht danach aus :)
Heute wird es keinen Sonnenuntergang
geben. Bisher sind wir allabendlich mit
wundervollen Sonnenuntergängen verwöhnt worden.
Manchmal¨brennt¨ der Himmel förmlich,
manchmal sind Wolken und das Wasser in zarte Pastelltöne
getaucht.
Immer halten wir Ausschau nach den
Robben auf den Felsen und wir können sie erkennen, wenn sie sich
bewegen. Leider sind sie sehr faul und leider haben wir auch ihr ¨Singen¨ nicht mehr
gehört!
Am Ender der Auffahrt stapeln sich nun
die flachen Steine, die Paul inzwischen vom Strand geholt hat und ergänzen unsere
vielen kleineren offenbar perfekt, wie er lobend meint. Auch wir waren heute
noch mal in der Clifden Bay an diesem perfekten ¨Steinstrand¨, der sonst
aber nicht viel zu bieten hat. Jetzt
sollte es reichen und wir hoffen, dass Paul tatsächlich in den
nächsten
Tagen beginnt. Wir sind gespannt.. Es müßte toll
aussehen... So holen wir ein Stück vom Strand ans Haus - in Form von
Terassen :) Ein besonders großer und schöner Herzstein
ist heute auch dazu gekommen... Bald wissen wir nicht mehr wohin mit all den
Herzen - aber wir werden sicherlich Einfälle
haben. Man wird hier inspiriert von der
Natur!
Cornelia und Peter haben uns mit ihrem
Besuch überrascht,
als wir gerade Astrid und Sarah vor 2 Tagen verabschiedeten. Schön, sie zu sehen. Peter trägt den rechten
Arm in der Schlinge: Schulterverletzung
nach einem Sturz... Wie gut ich das kenne!
Es ist immer ein fröhliches
Treffen mit ihnen und wir haben uns viel zu erzählen. Sie
haben ja die Verbindungen ¨ ins Dorf¨ - und sie
sind - im Gegensatz zu uns - offenbar von nicht gerade freundlichen und
toleranten Nachbarn umgeben! Nachdem
ihre Zufahrt zum Haus - die zugegebenermaßen sehr
schlecht war und teilweise über nackten Fels führte - nun
begradigt wurde, nutzte der direkte Nachbar die Gelegenheit, sich unter der
Straße
durch eine Drainage legen zu lassen - natürlich von
allen Nachbarn zusammen bezahlt (fast 600 Euro). Alle zeigten sich großzügig. Als die
Straße
nun fertig war, verbat er Peter + Cornelia, weiter vor ihrem Haus ¨ auf seinem
Land¨
- wo sie seit 35 Jahren ihr Auto abgestellt haben, weiterhin zu parken. Außer, dass es
sich um eben sein Land handelt, gibt es keinerlei Grund, dort nicht stehen zu können.. Keine
Zufahrt, nichts. Einfach so!
Wir hören ähnliche Dinge
auch von Mattie. Der Pier, (siehe Foto oben) auf den wir
(verbotener Weise, wie wir wissen) ja öfter gehen, ist eine ähnliche
Geschichte. Der Pier wurde - für die Fischer
und Besitzer von kleinen Booten - von der Gemeinde vor etlichen Jahren
gebaut. Als er fertig war, kam der
Besitzer des Landes und meinte, dass der Pier nun seiner sei, da er auf seinem
Land stünde.
Es gab einen jahrelangen Rechtstreit. Der Pier wird nicht genutzt, von
niemandem - außer von Mattie,
der dies damit begründet, dass das Meer 12 km weit ab der Küste allen gehöre - und nicht
privatisiert werden könne.. Man hat ihm das Betreten des
Piers aber ausdrücklich verboten... Wie er sein Boot
nun befestigt, haben wir noch nicht in Efahrung gebracht.
Der Versuch, den Pier für 60.000 Euro
zu verkaufen, scheint aufgegeben worden zu sein, da er inzwischen marode wird
und Mattie meinte, dem nächsten großen Sturm mit
seinen riesigen Wellen, würde er kaum noch strandhalten können.
So nutzen wir diesen Aussichtspunkt
noch - solange er da ist und bisher hat uns niemand aufgehalten!
Der Verkauf von solchen Objekten, aber
auch Häusern
oder Ruinen und Grundstücken, scheitert in Irland sehr häufig daran,
dass es bis zu einem Dutzend Erben (meist Geschwistern, die in aller Welt
verstreut leben) gibt. Wir haben mit
unseren drei Geschwistern, die ja alle in England leben, also Glück
gehabt. Hätten sie sich
nicht einigen können,
wäre
auch unser Projekt gescheitert.
Ein anderes Problem, von dem Mattie
gestern sprach, ist die Zahlungsmoral der Iren. Er meinte, wenn er all seine Außsenstände einmal bekäme, ware er ¨ ein reicher
Mann¨
- das letzte mit einem Zwinkern. Aber
wir hören
das auch vo anderer Seite. Die Menschen
beauftragen Baufirmen und können die Raten nach kurzer Zeit nicht
mehr aufbringen. Das führt dazu, das (teilweise sehr schöne) angefange
Häuser
in Bestlage - also am Strand - monate,
ja jahrelang nicht fertiggestellt werden.
Kein schöner
Anblick!
Die ¨Dreiviertelperkektion¨ (Bäuchle) der Handwerker habe ich ja bereits
beschrieben :) Es gibt verschiedene ¨Minibaustellen¨ am und ums
Haus, die das bezeugen. Nicht zuletzt
das ¨
Hütchen¨ im Schornstein auf dem Dach, das die Dolen vom Brüten abhalten
solle. Tatsächlich bekamen
wir auf beide Schornsteine dies ¨Hütchen¨ - aber auf
einem wurde es so locker angebracht, dass die Dolen es kurzerhand anheben
konnten und weiter ihre Nester im Kamin bauten. Dann sollte dies repariert
werden und das geschah, indem es einfach tiefer - also sehr tief - in den Kamin
hineingedrückt
wurde. Nur noch die Spitze schaut heraus - und offnbar ist dort Raum
entstanden, den die Dolen nun erneut
(bisehr vergeblich) als neuen Nistplatz einzurichten versuchen. Jedenfalls palavern sie mächtig laut auf
dem Schornstein!
Hier Paul bei seiner Arbeit im "Swimmingpool"! Er gehört zu den Zuverlässigen - das nur nebenei!!
Hier Paul bei seiner Arbeit im "Swimmingpool"! Er gehört zu den Zuverlässigen - das nur nebenei!!
Alles ändert aber
nichts an der Liebenswertheit dieser Menschen, mit denen wir hier zu tun
haben. Immer gibt es etwas zu erzählen, immer
lachen wir mit ihnen. Immer fühlen wir uns in ihrer Gegenwart
wohl. An ihre Unpünktlichkeit
und Unzuverlässigkeit
gewöhnt
man sich mit den Jahren. Im Moment
warten wir - seit einer Woche - übrigens auf jemanden, der sich die Tür im "Sunroom"
ansah, durch die im Winter Wassere eintrat.
Er wollte eine neue Schiene unter die Tür setzen - und
ward nicht mehr gesehen :) Wir sind
sicher, er wird am Vorabend unserer Abreise spätestens kommen
:)
Wenn wir manches hier nicht verstehen, dann
gehen wir einfach an die Strände und in den Bog. Dort gibt es kaum
etwas zu rätseln.
Gestern waren wir an einem der Strände auf Bunowen, dort sind die großen, die
langen, wundervollen Strände.
Auf einer Kuhweide stand ein
Wohnwagen und um ihn herum grasten die Kühe. Wir machen einen kleinen Umweg um sie -
obwohl sie ja sicher völlig harmlos sind. Astrid meint, man
kann ihnen nicht unbedingt trauen, wenn man in ihre Wege gerät.. Also
lieber ein Stück
Abstand halten.
Im Bog steht das Wollgras so dicht, das man von fern denkt, es habe geschneit :)
Im Bog steht das Wollgras so dicht, das man von fern denkt, es habe geschneit :)
Die große Bucht, in
die man absteigt, ist voller wunderschöner Felsformationen und in ihren
Zwischenräumen
steht das Wassere in Tümpeln, die, wären sie etwas
größer,
herrliche Pools mit warmem Wasser bieten würden. So hat sich das Seegras dort angesiedelt und
manchmal ein kleiner Krebs Ein Bach
ergiesst sich - aus der Wiese kommend,
ins Meer.. Es ist eine wunderschöne Strandlandschaft. Es gibt immer etwas zu sehen, zu entdecken und
nie ist es langweilig, am Strand zu sein.
Wir legen uns sogar eine Weile in die Sonne und lauschen dem Plätschern des
Baches und den anrollenden Wellen und ihrem Rückzug... Der
Melodie des Meeres!
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