Samstag, 25. Juni 2016

Diary May/June 2016 II



28.5.2016
Nun sind wir schon fast eine Woche hier und ich muß mich sputen, nachzuholen und festzuhalten! Nicht, dass hier wirklich ¨viel geschieht¨ - nicht in dem Sinne, wie touristische Urlaube ja eigentlich verlaufen.  Es ist aber so, dass praktisch jeder ¨ganz normale Tag¨ hier ein Highlight hat, das festzuhalten es sich lohnt.  Hier sind es eben die kleinen Dinge, die beglücken und über die wir abends vor dem Feuer noch einmal sprechen.

Hans-Jürgens Geburtstag war ein erstes kleines Highlight. So sehr ich ihm gewünscht hätte, dass das Frühstück bereits im Garten eingenommen werden kann,  mußten wir uns doch  im Haus aufhalten, obwohl der Tag trocken und auch mit Potential versehen war :)   Geschenke auspacken, die vielen Glückwünsche an den beiden Handies entgegennehmen... Es ist nicht spektakulär, hier Geburtstag zu haben - aber es ist schön!   Am Strand  auf Bunown schiebt sich leider eine graue Wolke vor die Sonne und begleitet unseren Spaziergang.. Aber dort, wo der Himmel blau ist, entdecke ich ein großes, liegendes HERZ!  

Natürlich ist der Strand leer und die Füße gehen automatisch Richtung Wasser, ziehen sich aber sehr schnell zurück. Es ist eisekalt!   Niemand zu sehen bis auf die Golfer in der Ferne, die mit gekonnten Schwüngen den Ball über die perfekt gemähten Wiesen schlagen.  


Cappuchino und ein BLT  (bacon, lettuces and tomato) in Clifden und die Sonne brennt so, dass wir uns in das Café zurückziehen:  ¨it is too hot outside¨ - und wir ernten Lachen und werden herzlich begrüßt! 

Abends fahren wir nach Ballynahinch.  Alleine diese Fahrt lohnt den Ausflug - aber dort im Pub stellen wir fest, dass wir zum ersten Mal genau vor 19 Jahren mit Florian an Hans-Jürgens Geburtstag im Schloßhotel übernachtet haben.  Das macht uns wehmütig, traurig für einen Moment und unsere Gedanken gehen zurück in dieses Leben, das so vollkommen erschien und bleiben sollte.  Wir schauen uns an - und wir wissen um einander!  Es bedarf schon lange keiner Worte mehr in diesen Augenblicken.  Ein Innehalten, nach der Hand des Anderen greifen... Das reicht aus!

Ich las heute in meinem Buch weiter und fand einen Satz, an dem ich hängenblieb und der vielleicht hier paßt:

¨ .... Denn im Prinzip bedeutet Liebe, zu ertragen, dass es immer wieder Verzweiflung gibt, immer wieder Unsicherheit, immer wieder Veränderubg. Die Liebe verändert sich mit uns. Ich weiß nicht, ob ich mit Mitte zwanzig so hätte lieben können wie heute. Wer wahrhftig über die Liebe schreiben will, müßte Zeit aufbringen, jedes Jahr einen Roman zu schreiben, mit immer dem selben Paar im Mittelpunkt und  zu erzählen, wie sich die Liebe ändert, wie das Leben ihnen dazwischenkommt und welche Farbe die Zuneigung annimmt, wenn die Tage dunkler werden...¨

Mir wird in diesen Situationen immer wieder bewußt, wie sehr uns unsere Liebe durch die Jahre getragen hat, durch zunächst viel Glück und Freude und dann durch den tiefsten Schmerz und die größte ¨Prüfung¨, der eine Beziehung unterworfen werden kann.  Wir haben gesiegt - über den Tod gesiegt und eine unverbrüchliche, tiefe und innige Nähe zu Florian bekommen - unserem  Sohn im Licht! 


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