Szenenwechsel! Heute ist es klar und immer wieder haben uns
sonnige Abschnitte den Tag versüßt!
Ich sitze am Fenster zur Küste und schaue
über
die Einfahrt, an deren Rasenseite eine lange Kette gelber Narzissen blüht und täglich wurden
es mehr, die ihre Köpfe der wärmenden Sonne
zuneigten und sich öffnen.
Das Tor steht, wie meistens, offen und
die Küstenstraße ist um diese
Zeit sehr leer und ruhig. Die Schulbusse
sind eine willkommene Abwechslung und wir staunen, wie wenig Kinder sie nur
noch befördern.
Irland hat seinen Platz unter den kinderreichsten Ländern Europas
an Italien abgegeben. Das ist selbst für uns deutlich zu sehen.
Jetzt ist der Himmel verhangen über der Küste, ein
schmaler heller Streifen läßt die untergehende Sonne
dahinter ahnen. Beinahe schroff unterscheiden sich die Brandungsfelsen, die
noch wenig Grün
tragen vom ausgeblichenen Blau des sich zurückziehenden
Meeres und dem hellen Sand, den es hinter sich zurückläßt.
Ich liebe diese Zeit, dieses kleine Schauspiel mit den sich selten
wiederholenden gleichen Farbgebungen sehr.
Auf den Felsen kann man die Silhouetten einiger Seehunde ausmachen. Sie
liegen meist unbeweglich in Gruppen und leider hören wir ihren
Gesang nur sehr selten.
Für Hans sind
die Tage voller Arbeiten am und um das Haus.
Ich bewundere ihn sehr, mit welchem Geschick und Sachverstand er all die
unterschiedlichen Arbeiten bewerkstelligt und manchmal komme ich mir nutzlos
vor :) und nie würde er mir
einen Vorwurf machen, wenn ich hier mit einem Buch sitze oder sogar am
Smartphone im Kontakt mit einigen (wenigen) Menschen bin, denen ich mich
besonders zugetan fühle und von denen ich weiß, dass sie
meine ¨Nähe¨ auch von hier
derzeit benötigen.
Für mich gibt es keinen
Ausstieg aus der Welt der Trauernden und auch unsere jungen syrischen Freunde
haben immer wieder Fragen und müssen Entscheidungen fällen, die
unseren Rat brauchen.
Das Highlight dieser Märztage aber
habe ich bisher nicht erwähnt: Wir trafen Eimear für einige Stunden in Galway.
Mit Rücksicht auf sie und da ich mir nicht sicher bin, ob sie damit einverstanden wäre, dass ich hier über das Treffen schreibe, möchte ich um Verständnis bitten, wenn ich es bei der Erwährung belasse.
Soviel: es war ein schönes, ein vertrautes und erstaunlich nahes Treffen nach so langer Zeit!
Mit Rücksicht auf sie und da ich mir nicht sicher bin, ob sie damit einverstanden wäre, dass ich hier über das Treffen schreibe, möchte ich um Verständnis bitten, wenn ich es bei der Erwährung belasse.
Soviel: es war ein schönes, ein vertrautes und erstaunlich nahes Treffen nach so langer Zeit!
Die Fahrt zurück ist still
und wir sind in Gedanken. Einig sind wir uns, dass das Treffen nicht hätte naher,
vertrauter und schöner sein können. Nun wird
die Zukunft darüber
entscheiden, ob es eine Fortsetzung gibt - wir wären bereit dafür.
Zu Hause zünde ich eine
Kerze bei Florian an und schaue lange in sein sanftes Gesicht - und meine, in
seinen Augen eine tiefe Zufriedenheit zu sehen.
¨Siehst
du Mom, ich habe dir immer versichert,
wie sehr es sich lohnt, sich dem Leben zuzuwenden, wieviel noch auf dich warten
würde. Nun hast du den Menschen wiedergesehen, der
mir - neben dir und Hans - der wichtigste auf der Erde war. Nenne es ruhig so
etwas wie ein ¨happy
end¨
auch, wenn ich Tränen in deinen Augen sehe.
Ihr dürft um mich
weinen, weil auch ich gerne bei euch geblieben wäre und euch
ebenso vermisse, aber vor allem, weil ihr gelernt habt, wieder zu leben und zu
lachen!
Macht das Beste aus dieser neuen
Begegnung und dir zu sagen, wie sehr ich mich darüber freue -
und dass ich natürlich am Tisch zwischen euch saß - das brauche
ich nicht extra zu betonen....¨
Es ist eine Weile vergangen und es
wird langsam dunkel draußen und im Haus. Die Sonne hat sich noch kurz gezeigt, aber
schnell zurückgezogen.
Die Farbe von Himmel und Meer ist fast identisch und das Wasser scheint langsam
zurück
zu kommen.
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