Donnerstag, 30. Juni 2016

Sonnet 18 für Florian



 In Erinnerung und im Gedenken an Florian  01. Juli 2016


Sonnet 18

 Shall I compare thee to a summer's day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date:
Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimm'd;
And every fair from fair some time declines,
By chance, or nature's changing course,
                                     untrimm'd;
But thy eternal summer shall not fade
Nor lose possession of that fair thou ow'st;
Nor shall Death brag thou wander'st in his
                                         shade,
When in eternal lines to time thou grow'st:

So long as men can breathe or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to  
                                          thee.

 
18
Soll ich vergleichen einem sommertage
Dich der du lieblicher und milder bist?
Des maien teure knospen drehn im schlage
Des sturms und allzukurz ist sommers frist.

Des himmels aug scheint manchmal bis zum brennen .
Trägt goldne farbe die sich oft verliert .
Jed schön will sich vom schönen manchmal trennen
Durch zufall oder wechsels lauf entziert.

Doch soll dein ewiger sommer nie ermatten:
Dein schönes sei vor dem verlust gefeit.
Nie prahle Tod . du gingst in seinem schatten .
In ewigen reimen ragst du in die zeit.

 Solang als menschen atmen . augen sehn
 Wird dies und du der darin lebt bestehn.

William Shakespeare

 

Montag, 27. Juni 2016

Diary May/June 2016 V



9.6.2016
Heute  blieb der Himmel weitgehend verhangen, aber es ist warm und wenn die Sonne einen Moment durch die Wolken brach, war es schwül und alles deutete auf Gewitter oder Regen hin.
Die ersten Toropfen sind inzwischen gefallen - aber nicht der Rede wert. Wir konnten sofort in den Garten zurück und atmeten den Duft der frisch gemähten Wiesen und der frischen Luft ein! Wundervoll! 
Mal sehen, ob in der Nacht der Regen zurück kommt. Momentan sieht es nicht danach aus :)
Die Bucht läuft gerade voll und es kräuselt sich das Wasser nicht einmal - völlige Windstille.


Heute wird es keinen Sonnenuntergang geben.  Bisher sind wir allabendlich mit wundervollen Sonnenuntergängen verwöhnt worden. Manchmal¨brennt¨ der Himmel förmlich, manchmal sind Wolken und das Wasser in zarte Pastelltöne getaucht. 
Immer halten wir Ausschau nach den Robben auf den Felsen und wir können sie erkennen, wenn sie sich bewegen. Leider sind sie sehr faul und leider haben wir auch ihr ¨Singen¨ nicht mehr gehört!

Am Ender der Auffahrt stapeln sich nun die flachen Steine, die Paul inzwischen vom Strand geholt hat und ergänzen unsere vielen kleineren offenbar perfekt, wie er lobend meint. Auch wir waren heute noch mal in der Clifden Bay an diesem perfekten ¨Steinstrand¨, der sonst aber nicht viel zu bieten hat.  Jetzt sollte es reichen und wir hoffen, dass Paul tatsächlich in den nächsten Tagen beginnt.  Wir sind gespannt.. Es müßte toll aussehen... So holen wir ein Stück vom Strand ans Haus - in Form von Terassen :)  Ein besonders großer und schöner Herzstein ist heute auch dazu gekommen... Bald wissen wir nicht mehr wohin mit all den Herzen - aber wir werden sicherlich Einfälle haben.  Man wird hier inspiriert von der Natur!

Cornelia und Peter haben uns mit ihrem Besuch überrascht, als wir gerade Astrid und Sarah vor 2 Tagen verabschiedeten.  Schön, sie zu sehen.  Peter trägt den rechten Arm in der Schlinge:  Schulterverletzung nach einem Sturz... Wie gut ich das kenne!
Es ist immer ein fröhliches Treffen mit ihnen und wir haben uns viel zu erzählen. Sie haben ja die Verbindungen ¨ ins Dorf¨ - und sie sind - im Gegensatz zu uns - offenbar von nicht gerade freundlichen und toleranten Nachbarn umgeben!  Nachdem ihre Zufahrt zum Haus - die zugegebenermaßen sehr schlecht war und teilweise über nackten Fels führte - nun begradigt wurde, nutzte der direkte Nachbar die Gelegenheit, sich unter der Straße durch eine Drainage legen zu lassen - natürlich von allen Nachbarn zusammen bezahlt (fast 600 Euro). Alle zeigten sich großzügig. Als die Straße nun fertig war, verbat er Peter + Cornelia, weiter vor ihrem Haus ¨ auf seinem Land¨ - wo sie seit 35 Jahren ihr Auto abgestellt haben, weiterhin zu parken. Außer, dass es sich um eben sein Land handelt, gibt es keinerlei Grund, dort nicht stehen zu können.. Keine Zufahrt, nichts.  Einfach so! 
Wir hören ähnliche Dinge auch von Mattie.  Der Pier, (siehe Foto oben) auf den wir (verbotener Weise, wie wir wissen) ja öfter gehen, ist eine ähnliche Geschichte.  Der Pier wurde - für die Fischer und Besitzer von kleinen Booten - von der Gemeinde vor etlichen Jahren gebaut.  Als er fertig war, kam der Besitzer des Landes und meinte, dass der Pier nun seiner sei, da er auf seinem Land stünde. Es gab einen jahrelangen Rechtstreit. Der Pier wird nicht genutzt, von niemandem  - außer von Mattie, der dies damit begründet, dass das Meer 12 km  weit ab der Küste allen gehöre - und nicht privatisiert werden könne.. Man hat ihm das Betreten des Piers aber ausdrücklich verboten... Wie er sein Boot nun befestigt, haben wir noch nicht in Efahrung gebracht.
Der Versuch, den Pier für 60.000 Euro zu verkaufen, scheint aufgegeben worden zu sein, da er inzwischen marode wird und Mattie meinte, dem nächsten großen Sturm mit seinen riesigen Wellen, würde er kaum noch strandhalten können.
So nutzen wir diesen Aussichtspunkt noch - solange er da ist und bisher hat uns niemand aufgehalten!

Der Verkauf von solchen Objekten, aber auch Häusern oder Ruinen und Grundstücken, scheitert in Irland sehr häufig daran, dass es bis zu einem Dutzend Erben (meist Geschwistern, die in aller Welt verstreut leben) gibt.  Wir haben mit unseren drei Geschwistern, die ja alle in England leben, also Glück gehabt.  Hätten sie sich nicht einigen können, wäre auch unser Projekt gescheitert.

Ein anderes Problem, von dem Mattie gestern sprach, ist die Zahlungsmoral der Iren. Er meinte, wenn er all seine Außsenstände einmal bekäme, ware er ¨ ein reicher Mann¨ - das letzte mit einem Zwinkern.  Aber wir hören das auch vo anderer Seite.  Die Menschen beauftragen Baufirmen und können die Raten nach kurzer Zeit nicht mehr aufbringen. Das führt dazu, das (teilweise sehr schöne) angefange Häuser in Bestlage - also am Strand -  monate, ja jahrelang nicht fertiggestellt werden.  Kein schöner Anblick!
Die ¨Dreiviertelperkektion¨ (Bäuchle)  der Handwerker habe ich ja bereits beschrieben  :)   Es gibt verschiedene ¨Minibaustellen¨ am und ums Haus, die das bezeugen.  Nicht zuletzt das ¨ Hütchen¨ im Schornstein auf dem Dach, das die Dolen vom Brüten abhalten solle.  Tatsächlich bekamen wir auf beide Schornsteine dies ¨Hütchen¨ - aber auf einem wurde es so locker angebracht, dass die Dolen es kurzerhand anheben konnten und weiter ihre Nester im Kamin bauten. Dann sollte dies repariert werden und das geschah, indem es einfach tiefer - also sehr tief - in den Kamin hineingedrückt wurde. Nur noch die Spitze schaut heraus - und offnbar ist dort Raum entstanden, den die Dolen nun  erneut (bisehr vergeblich) als neuen Nistplatz einzurichten versuchen.  Jedenfalls palavern sie mächtig laut auf dem Schornstein!

Hier Paul bei seiner Arbeit im "Swimmingpool"!   Er gehört zu den Zuverlässigen - das nur nebenei!!

Alles ändert aber nichts an der Liebenswertheit dieser Menschen, mit denen wir hier zu tun haben.  Immer gibt es etwas zu erzählen, immer lachen wir mit ihnen. Immer fühlen wir uns in ihrer Gegenwart wohl.  An ihre Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit gewöhnt man sich mit den Jahren.  Im Moment warten wir - seit einer Woche - übrigens auf jemanden, der sich die Tür im "Sunroom" ansah, durch die im Winter Wassere eintrat.  Er wollte eine neue Schiene unter die Tür setzen - und ward nicht mehr gesehen :)   Wir sind sicher, er wird am Vorabend unserer Abreise spätestens kommen :)



Wenn wir manches hier  nicht verstehen, dann gehen wir einfach an die Strände und in den Bog. Dort gibt es kaum etwas zu rätseln. Gestern waren wir an einem der Strände auf Bunowen, dort sind die großen, die langen, wundervollen Strände.  Auf einer Kuhweide stand  ein Wohnwagen und um ihn herum grasten die Kühe.  Wir machen einen kleinen Umweg um sie - obwohl sie ja sicher völlig harmlos sind. Astrid meint, man kann ihnen nicht unbedingt trauen, wenn man in ihre Wege gerät.. Also lieber ein Stück Abstand halten. 
Im Bog steht das Wollgras so dicht, das man von fern denkt, es habe geschneit :)

Die große Bucht, in die man absteigt, ist voller wunderschöner Felsformationen und in ihren Zwischenräumen steht das Wassere in Tümpeln, die, wären sie etwas größer, herrliche Pools mit warmem Wasser bieten würden.  So hat sich das Seegras dort angesiedelt und manchmal ein kleiner Krebs  Ein Bach ergiesst sich -  aus der Wiese kommend, ins Meer.. Es ist eine wunderschöne Strandlandschaft.  Es gibt immer etwas zu sehen, zu entdecken und nie ist es langweilig, am Strand zu sein.  Wir legen uns sogar eine Weile in die Sonne und lauschen dem Plätschern des Baches und den anrollenden Wellen und ihrem Rückzug... Der Melodie des Meeres!